Die ÖFB-Spielerinnen Carina Wenninger, Manuela Zinsberger, Laura Feiersinger und Sarah Zadrazil
GEPA/Ashley Western
WM-Qualifikation

Österreich startet Play-off in Schottland

Österreichs Frauen-Nationalteam trifft im Play-off um ein Ticket für die Fußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland zunächst auf Schottland. Das ergab die Auslosung am Freitag in Nyon. Die Hoffnung der ÖFB-Auswahl auf ein Heimspiel erfüllte sich nicht, Kapitänin Carina Wenninger und Co. müssen am 6. Oktober auswärts antreten.

Sollte der Aufstieg gelingen, würde im Play-off-Finale am 11. Oktober Irland warten. In dieser Partie hätten die Österreicherinnen dann Heimrecht. Beide Runden werden in nur einem Spiel (falls notwendig nach Verlängerung und Elfmeterschießen) entschieden.

Die Schottinnen waren bei der EM 2022 in England nicht dabei, ihr einziger Auftritt auf der WM-Bühne war 2019. Im FIFA-Ranking werden sie als 23. nur knapp hinter den aktuell auf Position 20 liegenden Österreicherinnen geführt.

ÖFB-Team trifft auf Schottland

In der ersten Play-off-Runde zur WM 2023 wartet auf die ÖFB-Frauen eine harte Aufgabe. Die Österreicherinnen treffen am 6. Oktober auswärts auf Schottland.

Drei ÖFB-Niederlagen in drei Duellen

Die ÖFB-Auswahl hat alle drei bisherigen Duelle mit Schottland verloren, wobei die Partien allesamt noch vor dem „EM-Sommermärchen“ 2017 über die Bühne gingen. Beim jüngsten Aufeinandertreffen gab es am 6. März 2017 im Rahmen des Zypern-Cups eine 1:3-Niederlage. Zuvor hatte Schottland in der Qualifikation für die WM 2003 zweimal (5:0 und 2:1) die Oberhand behalten. Große Aussagekraft hat das aber keine mehr, hat sich doch im österreichischen Lager seit damals enorm viel zum Guten verändert.

„Eine besondere Challenge“

„Es erwartet uns eine besondere Challenge. Wir haben schon lange nicht mehr gegen Schottland gespielt, aber bisher noch nie einen Sieg einfahren können“, sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann in einer ersten Reaktion auf die Auslosung.

ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann
GEPA/Edgar Eisner
ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann hat Respekt vor den schottischen Fußballerinnen

Nach Duellen mit England und Nordirland in der WM-Qualifikation und auch bei der EM-Endrunde bekomme man es wieder mit einem sehr robusten Gegner zu tun. „Sie spielen sehr vertikal und haben sehr gute Fußballerinnen in den eigenen Reihen, die teilweise in der englischen Profiliga engagiert sind. Dass wir auswärts antreten müssen, erleichtert die Sache auch nicht wirklich“, verlautete die Wienerin.

Schottlands Abwehrspielerin Jennifer Beattie ist bei Arsenal Clubkollegin von ÖFB-Torfrau Manuela Zinsberger und Verteidigerin Laura Wienroither. In Italien spielt Österreichs Ersatztorfrau Isabella Kresche bei Sassuolo mit Stürmerin Lana Clelland zusammen. Teamchef der Schottinnen ist der Spanier Pedro Martinez Losa. In dessen Heimat ist seit Sommer Mittelfeldspielerin Caroline Weir bei Real Madrid tätig.

EM-Leistung stimmt zuversichtlich

„Wir haben bei der Euro gezeigt, wie gut wir sein können. Das gilt es im Oktober zu bestätigen. Es ist aber ein schwerer Weg, es gibt keine leichten Gegner“, sagte Mittelfeldspielerin Sarah Zadrazil. Und Zinsberger ergänzte: „Wir waren schon immer ein Team, dem nichts geschenkt wurde, wir werden alles reinhauen bis zum Schluss.“

Als viertbester Gruppenzweiter wurde nur knapp ein Freilos zum Play-off-Start verpasst. „Es wäre sicher komfortabler gewesen, die erste Runde zu überspringen, mittlerweile haben wir aber so viel Qualität, dass wir auch zwei Runden überstehen können“, blickte Laura Feiersinger optimistisch nach vorn.

Auslosung beschert Österreich Gastspiel

Fuhrmann hatte sich vor allem deshalb ein Heimspiel zum Auftakt gewünscht, da der ÖFB-Lehrgang vor der Partie erst am 3. Oktober startet. Viel Vorbereitungszeit bleibt da nicht. Jetzt muss man sich zudem über die Reiseplanung intensiv Gedanken machen.

Gut möglich ist, dass sich das Team gleich in Schottland trifft. Diesen Wunsch hatte Fuhrmann zumindest zuletzt nach dem 10:0-Erfolg gegen Nordmazedonien zum Qualiabschluss der Gruppenphase geäußert. Von den Gegnerinnen hätte es mit Belgien (19.) auch schwerer kommen können, allerdings mit Portugal (27.), Wales (30.) und vor allem Bosnien-Herzegowina (63.) auch leichter.

Bei Aufstieg folgt Heimspiel gegen Irland

Nicht beklagen kann sich das ÖFB-Team über die zweite Runde, da wären Island (14.) und die Schweiz (21.) deutlich unangenehmer gewesen als Irland (26.). Hinzu kommt der Heimvorteil in einem noch nicht fixierten Stadion, das aller Voraussicht nach aber größer sein würde als jenes zuletzt in Wiener Neustadt. „Rein von der Papierform ist Irland der leichteste Gegner der drei gesetzten Teams, die Wahrheit liegt dann aber immer am Platz. Sie haben sich souverän unter die besten drei Teams gespielt“, sagte Fuhrmann.

Island tritt beim Sieger der Begegnung Portugal gegen Belgien an, die Schweiz empfängt Wales oder Bosnien-Herzegowina. Allerdings lösen nur die beiden punktbesten Teams (inklusive Quali) das Fixticket für die WM (20. Juli bis 20. August). Der dritte Play-off-Sieger muss im Februar 2023 in Neuseeland im Interkontinental-Play-off sein Glück versuchen.