Austria-Trainer Manfred Schmid
GEPA/Johannes Friedl
Conference League

Austria hat Plan für Spiel in Posen

Die Wiener Austria geht nach fünf ungeschlagenen Pflichtspielen mit viel Selbstvertrauen in die Partie der Conference League bei Lech Posen am Donnerstag (21.00 Uhr). Nach dem torlosen Remis zum Auftakt daheim gegen Hapoel Beer Scheva soll im zweiten Anlauf in der Gruppe C der erste Sieg eingefahren werden. Der wäre wichtig, da ja auch noch der große Favorit Villarreal auf die Wiener wartet.

„Wir haben zum Start gepunktet und ein sehr gutes Spiel gemacht, aber leider nicht gewonnen. Deshalb sind wir jetzt gefordert, Punkte zu machen. Ich glaube aber, dass mit einem Punkt auch noch nichts verloren wäre, mit einem Punkt in Polen kann man nicht unzufrieden sein“, sagte Austria-Trainer Manfred Schmid. Das sagte er auch, da der polnische Meister laut Transfermarkt.at mit 34,50 Millionen Euro einen klar wertvolleren Kader besitzt als die Favoritner (19,03 Mio.).

„Geld schießt doch Tore, wenn du einen Qualitätsstürmer holen kannst. Da sind wir natürlich im Hintertreffen, aber wir haben auch in der Liga nicht das höchste Budget. Das sagt aber noch lange nichts über eine Chance im Spiel aus“, erklärte der 51-Jährige. Die Rollen sind allerdings verteilt. „Uns erwartet ein ganz starker Gegner. Sie sind natürlich Favorit, aber ich glaube schon, dass mit dem Selbstbewusstsein, wie wir im Moment auftreten, was möglich ist“, blickte Schmid optimistisch nach vorne.

Austria trifft auf Lech Posen

In der Conference League geht Austria zuversichtlich in das Auswärtsspiel gegen Lech Posen am Donnerstag. Die Austrianer sind seit fünf Pflichtspielen ungeschlagen.

Stärken und Schwächen erkannt

Der Coach nahm fünf Lech-Partien, darunter den starken Auftritt beim knappen 3:4 bei Villarreal, genau unter die Lupe, zudem holte er sich auch bei ehemaligen Weggefährten und Freunden Informationen über den Gegner. „Sie sind brutal zweikampfstark, sehr bissig und haben vorne drinnen mit Ishak einen Stürmer, der körperlich unglaublich präsent ist, mit links und rechts abschließt. Auch haben sie sehr viel Schnelligkeit über die Außen“, analysierte der Wiener. Doch auch Schwächen wurden beim Tabellenelften der Ekstraklasa ausgemacht.

UEFA Conference League

Gruppenphase, zweiter Spieltag, 21.00 Uhr:

Lech Posen – Austria Wien

Posen, Poznan Stadium, SR Kjaesgaard (DEN)

Mögliche Aufstellungen:

Posen: Bednarek – Pereira, Dagerstal, Milic, Rebocho – Kvekveskiri, Karlström – Skoras, Murawski, Amaral – Ishak

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Koumetio, Martins – Braunöder, Holland – Gruber, Fischer, Jukic – Fitz

„Wenn man es schafft, die erste Pressing-Linie zu überspielen oder ballsicher Fußball zu spielen, sie laufen lässt, dann bieten sie auch Räume an im Umschaltspiel. Das wollen wir natürlich nutzen“, so Schmid. Lech-Coach John van den Brom sah eine ausgeglichene Ausgangslage. „Jedes Team in der Conference League kann uns schlagen, aber das gilt auch umgekehrt“, meinte der Niederländer. „Wir haben gegen Villarreal gut gespielt, jeder hat uns gratuliert. Aber wir haben verloren. Wenn wir in der Conference League etwas erreichen wollen, müssen wir morgen ein gutes Ergebnis holen“, so Van den Brom.

„Positives Ergebnis“ für El Sheiwi

Keine Rolle kann Pechvogel Ziad El Sheiwi nach seinem neuerlichen Kreuzbandriss spielen. „Wir geben ihm persönliche Unterstützung, wo es geht und wollen ihm mit einem positiven Ergebnis bei Lech Posen ein bisschen eine Freude bereiten“, sagte Schmid. Ihm fehlt auch Johannes Handl. Sein Hämatom am Oberschenkel hat sich verhärtet. „Das passiert einmal in 1.000 Fällen, er wird länger ausfallen“, befürchtete der Trainer. Fraglich ist der Einsatz des am Knie angeschlagenen Innenverteidigers Galvao, bei dem man „kein Risiko“ eingehen werde.

Das Stadion wird nicht ganz ausverkauft sein, dennoch macht man sich bei der Austria auf einiges gefasst. „Uns erwartet ein Hexenkessel. Da brennt das halbe Stadion mit Bengalen, mit Fackeln, wenn da gute Stimmung ist. Das ist schon ein Riesenheimvorteil“, wusste Schmid. Die Wiener traten bisher einmal bei Lech Posen an und zogen in der ersten UEFA-Cup-Runde 2008 mit 2:4 nach Verlängerung den Kürzeren, nachdem es zuvor einen 2:1-Heimsieg gegeben hatte. Sonst machte von den ÖFB-Clubs nur Salzburg mit Posen Bekanntschaft und verlor dabei in der Europa League 2010 mit 0:2 (auswärts) und 0:1 (heim).