Nach der 1:3-Niederlage in Seoul gegen Südkorea im März muss Österreich nun gegen den Abstieg antreten, ist aber haushoher Favorit. Gespielt werden zwei Einzel am Freitag, am Samstag (ab 11.00) folgt zunächst das Doppel, danach zwei weitere Einzel. Der Sieger des Länderkampfes steigt in die Qualifikationsrunde Anfang Februar 2023 auf und hat die Chance, in die lukrative Finalrunde aufzusteigen.
„Ich gehe da rein wie in jedes Match, ich versuche mein Ding zu spielen“, sagte Rodionov zur Ausgangslage. Er ist nicht nur klarer Favorit, sondern spielt gegen einen unbekannten Gegner, der nicht einmal im ATP-Ranking aufscheint. „Dieses Match ist ein bisschen besonders, weil man einfach wenig Informationen über den Gegner hat, aber deswegen ist es umso wichtiger, dass ich meine Sachen beisammen habe und ich mich auf mich fokussiere.“
Tennis-Davis-Cup-Team in Tulln
Am Freitag startet Österreichs Tennis-Davis-Cup-Team in Tulln in das Länderduell mit Pakistan. Will man sich für das Finalturnier qualifizieren, ist gegen den Außenseiter ein Heimsieg Pflicht.
Misolic freut sich auf Premiere
Für den sensationellen Kitzbühel-Finalisten Misolic ist der Bewerb ein Meilenstein in seiner jungen Karriere. „Es ist eine Ehre, Davis-Cup für Österreich zu spielen und es freut mich, dass ich ein Teil der Mannschaft bin“, sagte der 21-jährige Weltranglisten-144. Erstmals spürt er den Teamgeist eines ÖTV-Teams. „Das ist sicher ein neues Erlebnis für mich und freut mich, dass ich das hier erleben darf in Tulln. Es wird Riesenspaß machen.“
Kapitän Melzer musste auf seinen ebenfalls nominierten Bruder Gerald verzichten, der mit Fieber und Husten an einer Verkühlung laboriert. Auf die Nominierung eines Ersatzmannes hat Melzer verzichtet. Die infrage kommenden Spieler auf Abruf wollte er nicht aus laufenden Turnieren holen, sich selbst wollte er als Reserve auch nicht aufstellen. „Ich glaube, dass es kein gutes Signal aussendet, wenn ich mich da jetzt draufschreibe.“
„Im Doppel sind sie sicher gefährlich“
„Natürlich ist es immer schwierig, wenn du Gegner nicht kennst. Die haben nicht so viel Einzel trainiert, muss ich sagen“, sagte Melzer mit Blick auf die kommenden Tage. Fast hatte es den Anschein, als würden sich die Gäste ganz auf einen möglichen Ehrenpunkt im Doppel konzentrieren. „Im Doppel sind sie sicher gefährlich. Die Spieler sind beide 42 Jahre alt, haben aber sehr viel Erfahrung. Wenn es nach der Papierform geht, ist das sicher der engste Punkt.“
Für das Doppel hat der Playing Captain der Gäste, Aisam-ul-Haq Qureshi, als aktuell 56. der Doppel-Weltrangliste neben sich selbst Aqeel Khan nominiert. Qureshi kennt Melzer schon seit Jahrzehnten, die beiden haben auch einmal gemeinsam gespielt.
Gäste vermissen Thiem
Abgesehen von Qureshi scheint kein anderer Spieler des Gästeteams in einem ATP-Ranking auf. Die Pakistani spielen zu Hause auf ihrem Spezialbelag Rasen und hatten in Islamabad sensationell Litauen mit 3:2 bezwungen. Durch den veränderten Davis-Cup-Spielmodus spielt Pakistan zum ersten Mal in seiner Geschichte auswärts gegen ein europäisches Team.
Qureshi begegnet dem ÖTV-Team mit viel Respekt: „Österreich ist eine der größten Tennisnationen in Europa und auch in der ganzen Welt. Ihr habt ein starkes Team. Ich kenne eure Spieler, ich sehe sie ja auf der Tour, sie machen sich dort alle gut.“ Als er und seine Mitspieler von der Auslosung erfahren hatten, hatten alle auf ein Antreten von Dominic Thiem gehofft. „Es ist ein bisschen schade, dass er nicht mitspielt. Es hätte mich für meine Jungs gefreut. Er ist ein echtes Vorbild und eine Inspiration – nicht nur in Österreich, sondern auch für andere Spieler“, sagte Qureshi.