Enttäuschter Manfred Fischer (Austria Wien)
GEPA/Johannes Friedl
Conference League

Austria geht in Posen als Verlierer vom Platz

Die Austria hat in der Conference League eine deutliche Niederlage kassiert. Im zweiten Gruppenspiel gegen Lech Posen gingen die Wiener am Donnerstag auswärts als 1:4-Verlierer vom Feld. Mikael Ishak (27.), Michal Skoras (64.) und Kristoffer Velde (76., 90.) trafen für Polens Meister, Matthias Braunöder (29.) gelang der zwischenzeitliche Ausgleich. Für die Austria wäre in Posen mehr möglich gewesen, so scheiterte Manfred Fischer mit einem Elfer (36.).

Die am Ende deutlich geschlagenen Violetten haben nach dem 0:0 gegen Hapoel Beer Scheva zum Auftakt weiter nur einen Punkt zu Buche stehen. An der Spitze der Gruppe steht Villarreal, die Spanier halten nach einem 2:1 bei Beer Scheva beim Maximum von sechs Zählern. Lech folgt mit drei. Auf die Austria – die nun bereits zehn Europacup-Partien auf einen Erfolg wartet – steht nun die Reise nach Valencia an. Am 5. Oktober gastiert die Austria bei Villarreal.

Für Austria-Trainer Manfred Schmid begann der Abend eigentlich nach Maß. Schmid setzte vor etwas über 20.000 Zuschauern in Posens EM-Arena von 2012 auf Bewährtes. Es begann dieselbe Elf wie gegen Beer Scheva in der Vorwoche. Von jenen Akteuren, die am Wochenende 3:0 in Hartberg gesiegt hatten, waren bis auf Marvin Martins zehn Mann dabei. In der Abwehr sollte Lukas Mühl im Duell zweier Ex-Nürnberg-Profis die Kreise von Lechs Torjäger Ishak stören.

Austria unterliegt Lech Posen

Die Wiener Austria bleibt auch am zweiten Spieltag der Conference League sieglos. Bei Lech Posen setzt es eine 1:4-Niederlage.

Die Austria begann ambitioniert, probierte sich im Pressing und erzielte Teilerfolge. Lechs Spielaufbau lahmte, die Gastgeber hätten aus ihrer ersten Chance aber fast angeschrieben. Joao Amaral tauchte nach Idealpass von Skoras alleine vor Christian Früchtl auf, schoss aus halblinker Position aber deutlich über die Latte (14.). Bei der Austria ging viel über die rechte Flanke mit Reinhold Ranftl und Andreas Gruber. Ein Konter ebnete Gruber die erste große Austria-Chance. Der Rechtsaußen hatte viel Platz, schloss aber zu harmlos ab (24.).

Schneller Austria-Ausgleich auf Rückstand

Es ging turbulent weiter. Zunächst war Lech am Zug. Die Austria attackierte im Mittelfeld ungestüm und machte Raum auf, Ishak war nach Pass von Amaral völlig frei und ließ Früchtl keine Chance. Ob der Schwede aus dem Abseits startete, blieb offen. In der Conference League kommt der VAR in der Gruppe nicht zum Einsatz. Der Austria gelang es jedoch umgehend, den Rückschlag abzuschütteln: Fischer verschaffte sich Platz im Strafraum und sah Braunöder, der im zweiten Versuch erfolgreich blieb. 1:44 Minuten lagen zwischen dem 1:0 und 1:1.

Polens Champion offenbarte weiter Schwächen in der Defensive und präsentierte der Austria die Führung am Serviertablett. Linksverteidiger Pedro Rebocho patzte bei der Ballannahme und ließ gegen Dominik Fitz das Bein stehen. Der Gefoulte wollte antreten, Fischer schnappte sich nach einer kurzen Diskussion aber den Ball – und scheiterte mit einem zu unplatzierten Versuch an Lech-Goalie Filip Bednarek. Die Austria konnte sich für ihre gute Vorstellung in der ersten Spielhälfte nicht belohnen.

Manfred Fischer (Austria Wien) schießt einen Elfmeter gegen Lech Posen
GEPA/Johannes Friedl
Manfred Fischer hätte die Austria mit einem Elfer in Führung bringen können

Posen nutzt Austrias Fehler

Brenzlig wurde es für die Wiener schon kurz nach Seitenwechsel. Ishak spielte Amaral frei, der Portugiese scheiterte aus elf Metern an Früchtls Parade (49.). Dauerläufer Braunöder war unterdessen bei einer scharfen Hereingabe fast an seinem zweiten Europacup-Tor (56.) dran, Gruber verfehlte das lange Eck nur knapp (62.). Spielte die Austria offensiv gefällig, leistete sie sich in der Abwehr aber erneut eine Unachtsamkeit zu viel. Skoras hatte bei einer Flanke jede Menge Platz und schloss volley ab. Abseitsreklamationen blieben ungehört, Mühl war mit dem Flügelspieler auf gleicher Höhe.

Schmid brachte frische Kräfte für die Offensive, für Lech schaffte jedoch ein „Joker“ die Entscheidung. Velde verschaffte sich gegen Ranftl Platz und bezwang Früchtl. Der Norweger legte im Finish nach einem Freistoß sogar noch nach und sorgte damit für klare Verhältnisse.

Stimmen zum Spiel:

Manfred Schmid (Austria-Trainer): „Wenn man sich die Leistung in den ersten 75 Minuten anschaut und dann mit so einem Ergebnis dasteht, ist das enttäuschend. Posen war effizient, sie haben die Tore gemacht und wir nicht. Für mich gab es zwei Knackpunkte. Der vergebene Elfer und wie wir uns beim 1:2 anstellen, das darf nicht passieren. Wir haben dann offensiv gewechselt, aber mit dem dritten Gegentor war es vorbei.“

Dominik Fitz (Austria-Stürmer): „Die Niederlage ist viel zu deutlich. Ich denke, in der ersten Halbzeit waren wir besser im Spiel, hatten Chancen und uns vorne festgesetzt. Nach dem 1:2 zerfallen wir in alle Teile und kriegen Tor um Tor. Das müssen wir abstellen, sonst werden wir noch bittere Niederlagen kassieren. Wir haben fahrlässig verteidigt, das darf uns nicht passieren.“

Conference League, Gruppe C, zweiter Spieltag

Donnerstag:

Lech Posen – Austria 4:1 (1:1)

Posen, Poznan Stadium, 20.102 Zuschauer, SR Kjaesgaard (DEN)

Torfolge:
1:0 Ishak (27.)
1:1 Braunöder (29.)
2:1 Skoras (64.)
3:1 Velde (76.)
4:1 Velde (90.)

Lech: Bednarek – Pereira, Satka, Milic, Rebocho (46./Douglas) – Karlström, Kvekveskiri (58./Murawski) – Skoras, Amaral (69./Marchwinski), Szymczak (58./Velde) – Ishak (85./Dagerstal)

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Martins (77./Kreiker) – Braunöder, Holland (71./Teigl) – Gruber (77./Tabakovic), Fischer, Jukic (61./Huskovic) – Fitz (71./Keles)

Gelbe Karten: Rebocho, Szymczak, Douglas, Bednarek bzw. Gruber, Galvao, Braunöder

Die Besten: Amaral, Skoras bzw. Braunöder, Gruber