Jubel von Lucas Miedler und Alexander Erler
GEPA/Walter Luger
Davis-Cup

Erler/Miedler Aktie für die Zukunft

Das Doppel Alexander Erler/Lucas Miedler gibt am Samstag (11.00 Uhr, live in ORF Sport +) in der Partie gegen Pakistan sein Heimdebüt im Davis-Cup. Nach den Rücktritten von Jürgen Melzer, Oliver Marach, Julian Knowle oder Alexander Peya soll das Duo in Tulln aber auch in Zukunft für neuen Schwung in den ÖTV-Doppels sorgen.

Als Nummer 57 der Welt ist der schon 36-jährige Philipp Oswald aktuell der beste Österreicher im Doppel. Er hat bisher elf ATP-Doppel-Titel gewonnen, fehlt aber in Tulln, auch weil er eine Pause einlegen wollte. In diese Lücke sollen nun Erler/Miedler stoßen.

Sie haben in diesem Jahr mit gleich vier Challenger-Siegen einen Gang zugelegt, zeigten aber schon im Vorjahr mit dem überraschenden Titel beim Generali Open in Kitzbühel mehr als nur auf. Langsam driften bei den beiden auch im Einzel engagierten Spielern die Rankings im Doppel im Verhältnis zum Single auseinander. Miedler ist im Doppel 82., im Single die Nummer 317. Erler ist im Einzel nur noch auf Platz 776 zu finden, im Doppel auf Rang 72.

Siegerehrung von Lucas Miedler und Alexander Erler in Kitzbühel 2021
GEPA/Patrick Steiner
Der Doppel-Titel in Kitzbühel war für Erler und Miedler der bisherige Karrierehöhepunkt

Auch im Einzel mit Ambitionen

„Wir sind mittlerweile eines der besten Doppel auf Challenger-Ebene, auf jeden Fall, und haben auch in Kitzbühel gezeigt, dass wir es auch eine Ebene höher können“, sagte Miedler der APA. Von einer Spezialisierung nur auf das Doppel, das von vielen Spezialisten als Schlüssel für größere Erfolge angeführt wird, wollen beide aber (noch) nichts wissen. „Es ist nicht immer einfach, wenn du nicht in den Hauptbewerb reinkommst, aber ich will mich nicht nur als Doppel-Spieler bezeichnen, dafür sind wir im Einzel auch noch gut genug“, sagte Miedler. Erler sieht es „genauso“.

Miedler sieht im Gespann mit seinem Partner noch viel Potenzial. „Wir haben schon viel erreicht, ohne Doppel-Spezialisten zu sein.“ Was andererseits auch möglich sein kann, hat Erler selbst im Einzel erlebt. Im Juli 2021 stand er in der ersten Kitzbühel-Runde Carlos Alcaraz gegenüber, damals war der Spanier die Nummer 55 der Welt. Erler siegte mit 7:5 1:6 6:2.

„Ich verstehe nicht, wie man gegen Alcaraz verlieren kann“, scherzte er, um dann im Ernst über den US-Open-Sieger und die neue Nummer eins der Welt weiterzureden. „Ein Wahnsinnsding, was der gemacht hat. Wie ich gegen ihn gespielt habe, war der so um die 60 und dass es so schnell gegangen ist, ist schon beeindruckend.“

Gegner am Samstag nicht zu unterschätzen

Zunächst steht aber der Davis-Cup gegen Pakistan im Mittelpunkt. Nach den zwei Siegen am Freitag von Jurij Rodionov und Filip Misolic im Einzel hoffen Erler/Miedler, dass sie am Samstag mit dem 3:0 den Heimsieg über die Gäste fixieren können. Gerade im Doppel sind die Pakistaner mit Playing Captain Aisam-ul-Haq Qureshi (56. im Doppel-Ranking) und dem ebenfalls schon 42-jährigen Aqeel Khan vielleicht sogar am stärksten einzuschätzen.

Davis-Cup-Play-off in Tulln

Österreich Pakistan 4:0
Jurij Rodionov Muhammad Shoaib 6:3 6:1
Filip Misolic Muzammil Murtaza 6:1 7:6 (7/4)
Alexander Erler / Lucas Miedler Aqeel Khan / Aisam-Ul-Haq Qureshi 6:3 6:3
Jurij Rodionov Muzammil Murtaza 6:2 6:2
Österreich bestreitet im Februar 2023 die Qualifikation für die Finals.