In der laufenden Saison spielte Griezmann mit einer Ausnahme nie mehr als 29 Minuten. Nur am Sonntag durfte er beim 1:2 im Derby gegen Real Madrid über die gesamte Zeit spielen, es reichte trotz einer guten Vorstellung aber nicht zum vierten Saisontor. Die Situation des für zwei Jahre vom FC Barcelona an Atletico verliehenen Torjägers ist jedenfalls kurios und für den 31-Jährigen zermürbend.
Laut spanischen Medienberichten gibt es im Leihvertrag zwischen den Clubs eine Klausel, gemäß der Atletico den Spieler für 40 Millionen Euro verpflichten muss, wenn dieser in 50 Prozent der Partien mehr als 45 Minuten zum Einsatz kommt. Barca sieht den Vertrag bereits als erfüllt an, da das bei Griezmann in seiner ersten Leihsaison 2021/22 der Fall war. Gemäß Atleticos Interpretation sind dafür aber beide Saisonen im Durchschnitt relevant.
Simeone drängt auf schnelle Einigung
Um die Einsatzminuten der Vorsaison zu kompensieren, kam Griezmann in der aktuellen Spielzeit stets als „Joker“ verlässlich jeweils nur auf 27 bis 29 Minuten – zumindest bis zum wichtigen Derby. Eine unbefriedigende Situation für den Spieler selbst, aber auch für Atletico-Coach Diego Simeone. Der Argentinier drängt angeblich auf eine Klärung, Clubboss Enrique Cerezo dementierte jüngst aber einschlägige Vorgaben.
Und Barca will Griezmann eigentlich nicht mehr zurückhaben. In den Planungen von Trainer Xavi Hernandez spielt er keine Rolle, zudem passt der 1,76-m-Mann nicht mehr ins neue Gehaltsschema der finanziell geplagten „Blaugrana“. Gemäß Medienberichten sollen sich die Vertragspartner bereits auf eine niedrigere Ablösesumme geeinigt haben, das Thema wäre dann vom Tisch.
Vertragsklausel im Visier von FIFPRO
Doch der Fall hat nun auch die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO auf den Plan gerufen. Wie der Radiosportsender El Larguero berichtete, drängt die FIFPRO auf ein Verbot vergleichbarer Klauseln. Diese würden gegen die Rechte der Spieler verstoßen.
In Absenz des verletzten Stargoalgetters Karim Benzema eröffnet sich Griezmann nun mit Frankreichs Auswahl gegen Österreich und Dänemark (Sonntag) die Chance auf einen weiteren Befreiungsschlag. Schließlich will sich der Weltmeister von 2018, der für „Les Bleus“ insgesamt 42-mal traf, für die WM Ende November in Katar empfehlen. „Er ist noch immer ein Unterschied-Spieler in seinem Verein und will offensichtlich mehr spielen“, erklärte Deschamps. „Es könnte eine gute Gelegenheit für ihn sein, mit uns mehr Minuten zu bekommen.“