Das Rennen wird er von Platz sieben in Angriff nehmen. Der Tiroler landete im Qualifying am Samstag auf Rang acht, wegen der Rückversetzung von Mercedes-Markenkollegen Arjun Maini darf er aber einen Platz nach vorne. Die Poleposition erbte der Neuseeländer Nick Cassidy (Ferrari), da der eigentliche Polesetter Rene Rast (Audi) ebenfalls eine Strafe ausfasste.
Der Deutsche, der jetzt Vierter in der Startaufstellung ist, behielt aber die drei Punkte für die Pole, überholte damit Auer in der Gesamtwertung und ist nun vor dem Österreicher Zweiter. In Führung liegt BMW-Pilot Sheldon van der Linde aus Südafrika, der sich in der Qualifikation mit Platz 17 begnügen musste. Der Wahlwiener Mirko Bortolotti kam im Lamborghini auf den sechsten Platz.
Voller Angriff angekündigt
„In meinem Fall gibt es nur vollen Angriff, da gibt es nichts zu verwalten“, hatte Auer vor dem Wochenende erklärt. „Diese Strategie werden aber mehrere verfolgen“, daher erwartet der Tiroler besonders viel Action im Murtal. Wobei eine gewisse Aggressivität bei fast 30 Autos ohnehin vorgegeben sei. „Wenn du vorne startest, ist es ruhiger. Wenn du hinten startest, ist es Kamikaze“, beschrieb der Tiroler das Geschehen auf der Strecke.
Tiroler auf Titeljagd
Am Wochenende findet die DTM-Serie in Spielberg in der Steiermark statt. Der Tiroler Lucas Auer führt das österreichische Teilnehmerfeld an und befindet sich auf Titeljagd.
Die harte Gangart führte in dieser Saison schon zur Einführung eines Mindestabstands bei Zweikämpfen, zahlreiche Strafen brachten zuletzt einige Fahrer gegen die Rennleitung auf.
In Spielberg finden am Samstag und Sonntag (jeweils 13.30 Uhr) zwei Rennen statt, das Saisonfinale steigt am 8. und 9. Oktober auf dem Hockenheimring. In der DTM wird für alle Rennen die gleiche Anzahl an Punkten für die Plätze eins bis zehn (25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2, 1) vergeben. Es gibt einen zusätzlichen Punkt für die schnellste Runde, diesen erhalten die Fahrer aber nur, wenn sie in die Top Ten gefahren sind. Zudem gibt es für die drei schnellsten Piloten des Qualifyings Punkte (3, 2, 1) für die Wertung.
Im Titelrennen noch alles offen
Nicht nur für Auer ist also im Titelrennen noch alles offen. Maximal 116 Punkte kann ein Pilot holen, wenn er die letzten vier Rennen gewinnt, jeweils die schnellste Runde fährt und auch viermal aus der Poleposition startet. „Es liegt jetzt an uns, wie hart und wie gut wir als Team arbeiten. Am Ende ist es eine Teamleistung, und wenn wir alle in dieselbe Richtung marschieren und da das Maximum rausholen, gibt es keinen Grund warum nicht“, sagte der Mercedes-Pilot.
Der Tiroler weiß aber auch, dass Erfolg in der DTM kein Selbstläufer ist: „Wir sind alle so eng beieinander, wenn du da mal ein gutes Wochenende hast, dann machst du so viele Punkte.“ Seine Vorfreude auf Spielberg ist auf jeden Fall groß. „Was gibt es Schöneres, als bei Heimrennen vor Fans, Freunden und Familie fahren zu können“, meinte Auer, der „auf viele Fans und zwei spektakuläre Renntage“ hofft. Neben Auer und Preining sind auch die Österreicher Philipp Eng (BMW) und Clemens Schmid (Lamborghini) in Spielberg am Start.
Auch andere Teams an Auer interessiert
Ob Auer der DTM länger erhalten bleibt, soll sich nach Hockenheim klären. „Wir sind noch in einem so frühen Stadium, dass ich für alles offen bin. Die DTM ist auf jeden Fall meine Heimat und gehört zu mir“, sagte er. Dass andere Hersteller und Teams ein Auge auf Auer geworfen haben, ist ein offenes Geheimnis. „Ich horche mir alles an, ich habe eine gute Saison. Es gibt schon ein paar interessante Gespräche“, sagte er und ließ sich nicht in die Karten blicken.
Auer wurde unter anderem schon mit Porsche in Verbindung gebracht. Die Stuttgarter werden 2023 beim neuen Prototypenreglement LMDh dabei sein, damit wären Starts in der Hypercar-Klasse der Langstrecken-WM (WEC) möglich. Mercedes hat kein LMDh-Programm. „Das LMDh muss man verfolgen und ist, glaube ich, für uns alle interessant. Es wird sich aber auf die zwei Sachen begrenzen“, sagte Auer. Zu seiner Zukunft ergänzte er: „Es wird in wenigen Wochen entschieden sein.“