Ehemaliger FC Zürich Trainer Franco Foda
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Fußball

Zürich setzt Foda nach drei Monaten vor Tür

Der FC Zürich hat sich nach dem historisch schlechtesten Start eines amtierenden Schweizer Meisters von Ex-ÖFB-Teamchef Franco Foda getrennt. Das teilte der Verein am Mittwoch auf seiner Website mit. „Ich bedaure diese Trennung außerordentlich“, erklärte Clubpräsident Ancillo Canepa. „Leider haben die Resultate in der Meisterschaft wie auch im Schweizer Cup nicht den Erwartungen entsprochen.“ Foda war damit nur knapp drei Monate im Amt.

Foda, der nach der verpassten WM-Qualifikation mit dem ÖFB-Team im März als Teamchef zurückgetreten war, hatte im Sommer das schwere Erbe seines deutschen Landsmannes und Meistermachers Andre Breitenreiter angetreten und einen Vertrag bis Sommer 2024 erhalten. Der langjährige Spieler und Trainer des SK Puntigamer Sturm Graz kam aber beim FC Zürich nie richtig an.

Ohne einige der Leistungsträger der überragenden Vorsaison war das Team von Beginn an nicht auf der Höhe der Erwartungen. Foda geriet in Zürich schnell unter Druck, und der Befreiungsschlag wollte nicht gelingen. Nach acht Runden war der FCZ in der Schweizer Super League noch sieglos und mit zwei Punkten Vorletzter. In der UEFA Europa League startete Zürich mit zwei Niederlagen in die Gruppenphase.

Das Fass zum Überlaufen brachte am Sonntag die 2:3-Niederlage in der zweiten Cuprunde gegen den Zweitligisten Lausanne. Zwar erfuhr der 56-jährige Deutsche danach noch rückenstärkende Worte von Präsident Canep, die Entscheidung dürfte da aber bereits gefallen sein. „Trotz allen Treuschwüren könnte Franco Foda am Sonntag sein letztes Spiel als FCZ-Trainer erlebt haben“, schrieb etwas die „Neue Zürcher Zeitung“ nach dem nächsten Tiefschlag.

Auch Kristl und Szabics müssen gehen

Auch die Verträge mit Fodas Assistenztrainern Thomas Kristl und Imre Szabics wurden vorzeitig gekündigt. „Trainer und Mannschaft haben aber mit dem Erreichen der Gruppenphase in der Europa League ein wichtiges Saisonziel erreicht. Ich wünsche Franco und seinem Trainerstab für die Zukunft alles Gute“, so Canepa.

Foda war in seiner aktiven Karriere mit Sturm Graz (1997–2001) zweimal Meister und dreimal Champions-League-Teilnehmer. Als Trainer führte er die Steirer, die er insgesamt neun Jahre betreute, 2010/11 zum Meistertitel. Zum Jahreswechsel 2017/18 wechselte Foda von Sturm zum ÖFB-Nationalteam, mit dem er bei der EM 2021 mit dem Einzug ins Achtelfinale einen historischen Erfolg feierte. Nach folgenden enttäuschenden Leistungen erfolgte im Frühjahr 2022 der Schlussstrich.