Emma Peuhkurinen (Kuopio) und Rita Schumacher (St. Pölten)
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Champions League

St. Pölten fehlt ein Schritt zum Höhepunkt

Die Tür steht weit offen, aber es ist noch nichts entschieden: Der SKN St. Pölten kämpft am Mittwoch (19.15 Uhr, live in ORF Sport +) gegen KuPS Kuopio um den erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League. „Es ist ein Spiel, wo es um viel geht, da ist ein bisschen Nervosität normal“, sagte St. Pöltens Trainerin Liese Brancao.

Nach dem 1:0-Erfolg in Finnland hat Österreichs Serienmeister in der NV Arena alle Trümpfe in der eigenen Hand. „Ich sehe die Chancen aber noch immer bei 50:50“, meinte die 41-jährige Trainerin. Die Ausgangslage sei zwar dank eines schönen Treffers von Mateja Zver (42.) gut. „Wenn man aber das Spiel gesehen hat, weiß man, wie schwierig es am Mittwoch sein wird. Sie sind richtig stark am Ball“, so Brancao.

Tatsächlich kam der Sieg in der Fremde etwas schmeichelhaft zustande. „So ein Spiel muss man aber auch erst einmal gewinnen“, betonte die 41-Jährige. In der ersten Hälfte sei man zu weit weg vom Gegner gewesen, habe zudem so gar nicht mit dem Ball gespielt. „Zweite Hälfte waren wir dann stabiler, so wollen wir auch am Mittwoch anfangen, aber mit viel mehr Ballbesitz. So können wir den Gegner kontrollieren“, gab Brancao die Marschroute vor.

St. Pölten mit Chance auf Gruppenphase

Für Sankt Pölten steigt am Mittwoch das Rückspiel im Champions-League-Play-off gegen Kuopio. Nach einem 1:0 gegen Finnland haben die österreichischen Serienmeisterinnen die große Chance, erstmals die Gruppenphase zu erreichen.

„Spielen wie jedes Spiel auf Sieg“

St. Pöltens Trainerin forderte zudem einen energischen Auftritt ihrer Kickerinnen im Spiel gegen den Ball, die Finninnen müssten aufgrund des Rückstands die Initiative übernehmen. Brancao erwartete allerdings keine taktischen Überraschungen. „Wir haben ein paar Spiele analysiert, sie werden sicher wieder ihr gewohntes Spiel durchsetzen wollen“, war sich die Brasilianerin sicher.

Trainerin Celia Liese Brancao Ribeiro (St. Pölten)
GEPA/Walter Luger
St. Pöltens Trainerin Brancao ist sich der Herausforderung bewusst und setzt im Rückspiel auf kontrollierte Offensive

Sie selbst kann die Partie gelassener angehen, zumal ein Remis zum Aufstieg in den illustren Kreis der besten 16 Teams Europas reicht. „Wir spielen aber wie jedes Spiel auf Sieg. Bei ein paar Punkten müssen wir schon nachdenken, ob wir so riskant wie gewohnt agieren, aber auf jeden Fall werden wir nicht auf ein 0:0 spielen“, sagte Brancao. Die Motivation im Lager von St. Pölten ist groß, würden doch im Herbst sechs Duelle mit Topgegnern warten.

Beide Teams in Liga in Torlaune

Kuopio feierte am Samstag im Meister-Play-off der Liga einen 5:1-Erfolg und ist auf dem besten Wege zur erfolgreichen Titelverteidigung. St. Pölten schoss sich mit einem 6:0 gegen Bergheim auch für den Kampf um die Königsklasse warm. „Die Spiele kann man nicht vergleichen, weil Bergheim sehr destruktiv gespielt hat. Aber wenn man viele Tore schießt, gibt das Selbstvertrauen. Wir nehmen ein gutes Gefühl mit“, so die Ex-Kickerin.

Verletzungsbedingt vorgeben muss sie nur Mittelfeldspielerin Sophie Hillebrand. Zu einem entscheidenden Faktor sollen auch die Anhänger werden. „Jede Unterstützung ist sehr wichtig, wir brauchen unsere Fans“, hoffte Brancao auf einen ansehnlichen Besuch.