Goncalo Guedes (Portugal) und Jordi Alba (Spanien)
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Nations League

Spanien geht in Portugal aufs Ganze

Im Showdown um den Gruppensieg der Nations League in der Gruppe A2 treffen am Dienstag (20.45 Uhr) Spanien und Portugal in Braga aufeinander. Spanien muss gewinnen, um als Gruppensieger noch ins Final Four einzuziehen, Portugal hingegen reicht ein Unentschieden. „Wir werden es angehen wie ein Endspiel, es gibt keinen anderen Weg“, kündigte Spaniens Trainer Luis Enrique an. Indes werden noch zwei Aufsteiger in die A-Liga ermittelt.

Da sich Spanien am Samstag überraschenderweise mit 1:2 in Saragossa der Schweiz geschlagen geben musste, fiel der Vorjahresfinalist noch von der Tabellenspitze zurück und wurde von Portugal überholt. Der Europameister von 2016 führt die Gruppe A2 nun mit zehn Punkten an, Spanien liegt mit acht Zählern auf Platz zwei. Das Hinspiel im Juni zwischen beiden Mannschaften endete mit 1:1 unentschieden.

„Nur ein Sieg ist für uns etwas wert. Es ist ein Endspiel“, sagte Enrique auf einer Pressekonferenz vor dem Spiel. Für Spanien geht es nach der unerwarteten Niederlage gegen die Schweiz auch darum, im letzten Pflichtspiel vor der Weltmeisterschaft in Katar (20. November bis 18. Dezember) wieder Selbstvertrauen zu tanken.

Spanien-Trainer Luis Enrique mit Spielern während eines Trainings
Reuters/Juan Medina
Spaniens Trainer Enrique nahm die Kritik an seiner Mannschaft zurück

Nach der Pleite kritisierte Enrique seine Mannschaft und meinte, die Leistung sei „die schlechteste, an die ich mich erinnern kann, seit ich diese Mannschaft trainiere“. Allerdings ruderte der Trainer kurz danach wieder zurück: „Ich habe nach dem Spiel am Samstag die falsche Botschaft gesendet. Ich habe mir die erste Halbzeit noch einmal angesehen, und sie war gar nicht so schlecht.“

Portugal mit Rückenwind

Portugal geht hingegen mit viel Rückenwind in das letzte Nations-League-Spiel der Gruppenphase. Der Gewinner der ersten Ausgabe von 2019 feierte am Samstag einen 4:0-Auswärtssieg gegen Tschechien und übernahm damit die Tabellenführung. Dennoch ist Trainer Fernando Santos vor Spanien gewarnt. Sein Team sei darauf vorbereitet, „einer aggressiveren Version Spaniens gegenüberzustehen als der glanzlosen Mannschaft, die gegen die Schweizer verloren hat“, so der Coach.

„Natürlich wissen wir, dass Spanien eine großartige Mannschaft ist und uns zielstrebig angreifen wird“, so Santos, der hinzufügte: „Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir zu tun haben, und das müssen wir gut machen.“ Im Parallelspiel gastiert Tschechien in der Schweiz. Dabei reicht der Schweiz ein Remis, um den Abstieg in die B-Liga zu verhindern.

Gipfeltreffen der Goalgetter in Oslo

Mit Israel, das nach einem Last-Minute-Heimsieg über Albanien am Samstag in Tel Aviv nicht mehr von Platz eins in der Gruppe B2 verdrängt werden kann, sowie Bosnien und Herzegowina (B3) stehen für die nächste NL-Auflage bereits zwei Aufsteiger in die A-Liga fest. Die restlichen zwei noch offenen Plätze werden am Dienstag zum Abschluss der Gruppenphase jeweils im direkten Duell der beiden Topteams vergeben.

Der norwegische Stürmer Erling Braut Haaland
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Haaland spielt mit Norwegen noch um den Aufstieg in die Liga A

In der Gruppe B4 kommt es zum Gipfeltreffen der Toptorschützen der laufenden Nations League: Erling Haaland (sechs Treffer) empfängt mit Norwegen in Oslo Serbien mit Aleksandar Mitrovics (fünf). Da Norwegen am Samstag gegen Slowenien verlor und Mitrovic die Serben mit einem Dreierpack zu einem 4:1 gegen Schweden schoss, stehen beide Teams bei zehn Punkten. Norwegen, das das Hinspiel in Belgrad mit 1:0 gewann (Torschütze Haaland), reicht bereits ein Remis zum Aufstieg.

Mit dem Rücken zur Wand stehen währenddessen die Schweden, die zum Abschluss in der Friends Arena in Solna unbedingt einen Heimsieg über Slowenien benötigen, um dem drohenden Abstieg in die C-Liga noch zu entgehen. Einen Sieg und magere drei Punkte hat das „Tre Krona“-Team nach fünf Spielen erst auf dem Konto und damit um zwei Zähler weniger als die Slowenen.

Nächstes Duell zwischen Ukraine und Schottland

Im Pool B1 stehen sich zum bereits dritten Mal in diesem Jahr Schottland und die Ukraine gegenüber. Weniger als vier Monate nach dem WM-Play-off, in dem sich die Ukrainer in Glasgow mit 3:1 durchsetzten, bietet sich den Schotten die Chance zur Revanche. Nach zwei Heimsiegen gegen die Ukraine und Irland reicht Schottland in Krakau ein Unentschieden für den Aufstieg. Die Ukraine braucht indes unbedingt einen Sieg. „Wir werden es mit einer sehr guten ukrainischen Mannschaft zu tun bekommen, aber sie müssen gewinnen“, sagte Schottlands Trainer Steve Clarke.