Jubelnde Bayern-Spieler
Reuters/Andreas Gebert
Fußball

Bayern gelingt Befreiungsschlag

Der FC Bayern München hat seine Ergebniskrise in der deutschen Bundesliga auf eindrucksvolle Weise beendet. Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Serie gewann der Rekordmeister sein Heimspiel am Freitag gegen Bayer Leverkusen souverän mit 4:0 (3:0). Dadurch kletterte das Team von Trainer Julian Nagelsmann, der in den vergangenen Wochen in der Kritik gestanden war, vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz mit zwei Punkten Rückstand auf Spitzenreiter 1. FC Union Berlin.

Die Leverkusener stecken dagegen nach der fünften Saisonniederlage tief im Tabellenkeller fest, für Trainer Gerardo Seoane wird der Druck nun noch größer. Die Tore für die von Beginn an dominanten Bayern erzielten die deutschen Nationalspieler Leroy Sane (3.), Jamal Musiala (17.) und Thomas Müller (84.) sowie der zuletzt schwächelnde Sadio Mane (39.). Für den Neuzugang von Liverpool war es der erste Ligaheimtreffer für die Münchner, bei denen der ÖFB-Internationale Marcel Sabitzer bis zur 66. Minute im Einsatz war.

Die Bayern zeigten sich nach der Länderspielpause wie ausgewechselt. Mit eindeutiger Körpersprache und starken Offensivaktionen vom Anpfiff weg dominierten die Gastgeber die Partie. Sane erzielte sein drittes Saisontor nach 149 Sekunden nach Vorarbeit von Joshua Kimmich und Musiala, dem nur wenig später unter Mithilfe von Hradecky sein fünftes Saisontor gelang.

Jamal Musiala (Bayern München)
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Musiala sorgte in der Bayern-Offensive für Glanzlichter

Meistergesänge in Allianz Arena

„Es war ein erster Schritt in die richtige Richtung“, sagte Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn am Freitagabend. „Aber wir sind alle gut beraten, das nicht zu hoch zu hängen. Es gilt, diese Einstellung Spiel für Spiel an den Tag zu legen.“ Die vier sieglosen Ligaspiele davor hatten arg dem Münchner Selbstverständnis widersprochen. Am Freitagabend schallten bereits nach 20 Minuten erste Meistergesänge durch das Stadion, auch wenn Tabellenführer Union Berlin (Samstag bei Eintracht Frankfurt) immer noch zwei Punkte entfernt ist.

Leverkusen fand in der ersten halben Stunde überhaupt nicht ins Spiel. In der Defensive stand die Mannschaft von Seoane viel zu weit weg von den äußerst kombinier- und spielfreudigen Bayern. Der 43-jährige Bayer-Trainer sammelte kaum Argumente für die lauter gewordene Debatte um seine sportliche Zukunft bei der Werkself. Erst in der 34. Minute prüfte Moussa Diaby Nationaltorwart Manuel Neuer.

Sabitzer mit guten Szenen

Der Bayern-Keeper stand nach seiner Coronavirus-Infektion anders als der ebenfalls bei der DFB-Auswahl positiv getestete und später eingewechselte Leon Goretzka in der Startelf. Das Bayern-Mittelfeld ordneten der zweikampfstarke Kimmich und Sabitzer, der nach gut einer halben Stunde über das Tor schoss (33.).

Für den offensiven Glanz sorgte wieder einmal insbesondere der 19-jährige Musiala – und dann traf auch noch Mane und machte die Münchner Freude perfekt. Der in den vergangenen Spielen glücklose Starzugang schien von der Strafraumgrenze erst eine Anspielstation zu suchen, zog dann aber aus dem Stand ab und war erfolgreich.

Leverkusen auf verlorenem Posten

Um Schlimmeres zu verhindern, stärkte Seoane zur zweiten Halbzeit mit zwei Wechseln die Defensive, zu sehen war davon zunächst nichts. Die Bayern kamen weiterhin viel zu leicht vor und in den Bayer-Strafraum. Hradecky entschärfte die Versuche von Mane und Matthijs de Ligt binnen weniger Sekunden (55.).

Manes vermeintlich zweiter Treffer in der 56. Minute zählte nicht wegen eines vorausgegangenen Fouls von de Ligt an Odilon Kossounou. Die gute Bayer-Chance durch den eingewechselten Amine Adli entschärfte wenig später Neuer (65.). Das Spiel war aber längst entschieden, Müller traf nach einem Ausrutscher von Hradecky.

Deutsche Bundesliga, achte Runde

Freitag:

Bayern München – Leverkusen 4:0 (3:0)

Tore: Sane (3.), Musiala (17.), Mane (39.), Müller (84.)

Bayern: Sabitzer bis 66. Minute

Samstag:

Frankfurt – Union Berlin 15.30 Uhr

Freiburg – Mainz 15.30 Uhr

Köln – Dortmund 15.30 Uhr

Wolfsburg – Stuttgart 15.30 Uhr

Leipzig – Bochum 15.30 Uhr

Bremen – Mönchengladbach 18.30 Uhr

Sonntag:

Hertha BSC – Hoffenheim 15.30 Uhr

Schalke – Augsburg 17.30 Uhr

Tabelle: