Trainer Manfred Schmid und Spieler
GEPA/Johannes Friedl
Conference League

Austria begegnet Villarreal mit Mut

Bisher ist die Wiener Austria in der UEFA Europa Conference League noch nicht so richtig angekommen, erst einen Punkt haben die „Veilchen“ nach zwei Spieltagen auf dem Konto. Am Donnerstag (21.00 Uhr) wartet mit dem Gastspiel beim noch makellosen Villarreal die wohl härteste Aufgabe. „Mit einer konzentrierten Leistung ist etwas möglich“, sagte Coach Manfred Schmid, der von seinem Team einen mutigen und beherzten Auftritt fordert.

„Wir brauchen nicht über den Favoriten und den Außenseiter reden“, betonte Schmid vor der Partie. „Trotzdem wollen wir am Donnerstag und eine Woche später etwas mitnehmen.“ Gewinnt Lech Posen (4 Punkte) davor das zweite Gruppenspiel des Abends gegen Hapoel Beer Scheva (1), schwinden die Chancen der „Veilchen“ auf den anvisierten zweiten Platz. Polens Meister unterlagen die Wiener auswärts vor drei Wochen mit 1:4, bei Punktegleichstand zählt das direkte Duell.

Gespielt wird in der Hafenstadt Valencia im Estadi Ciutat, da Villarreals Heimstadion einem Umbau unterzogen wird. Ein spanischer Fanansturm darf nicht erwartet werden, keine 10.000 werden in der Arena – Hausherr ist der nunmehrige Zweitligist Levante – erwartet. Aus Wien sind rund 600 Austria-Anhänger angereist. Mutig wolle man auftreten und „auch guten Fußball spielen“, erklärte Kapitän Lukas Mühl angesichts der bisher gezeigten Leistungen der Spanier.

Austria bereit für Villareal

Am Donnerstag trifft Austria Wien in der Europa League auf Villareal. Die Spanier sind als Tabellenerster der Gruppe C klarer Favorit. Eine Trendwende der Austria gegen die Spanier wird daher nicht erwartet.

Villarreal offenbart defensiv Löcher

Was Mühl und Co. Mut machen soll: Auch Lech und Beer Sheva schafften Tore gegen den Champions-League-Halbfinalisten der Vorsaison. Villarreal ging beim 4:3 gegen die Polen sowie beim 2:1 in Israel dennoch als Sieger vom Feld. Die Elf von Trainer Unai Emery hält trotz einiger auf internationaler Bühne geschonter Stammkräfte beim Punktemaximum. Mit einem Sieg am Donnerstag hätten die Spanier den Aufstieg in die K.-o.-Phase so gut wie fixiert.

UEFA Conference League

Gruppenphase, dritter Spieltag, 21.00 Uhr:

Villarreal – Austria Wien

Valencia, Estadi Ciutat, SR Kamphuis (NED)

Mögliche Aufstellungen:

Villarreal: Jörgensen – Dela, Mandi, Cuenca, Mojica – Chukwueze, Morlanes, Coquelin, Baena – Pino, Morales

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao, Kreiker – Braunöder, Holland – Gruber, Fitz, Fischer – Huskovic

Schmid sieht in Emerys Rochaden keinen Vorteil. „Es ist noch immer eine Mannschaft, die unglaubliche Qualität hat. Auch die Spieler, die dann spielen, wollen sich präsentieren. Das macht es nicht leichter.“ Bei den Violetten selbst ist die Spielerdecke nicht die dickste. Marvin Martins fällt weiter aus, immerhin saß mit Billy Koumetio ein zuletzt vergeblich auf der Bank gesuchter Verteidiger im Flieger. Aus der Offensivabteilung ist der zuletzt erkrankte Haris Tabakovic wieder dabei.

Derby wirft Schatten voraus

Für Schmid gilt es in gewisser Weise abzuwägen. Mitten ins Doppel gegen Villarreal fällt für die Austria am Sonntag das Auswärtsderby gegen Rapid. Die Grün-Weißen haben sich am vergangenen Wochenende wieder vor Violett geschoben. Eine Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten um die Top Sechs will sich die Austria nicht leisten, Kräfte sollen in Valencia dennoch nicht gespart werden.

„Es geht nicht darum, jemanden für Rapid zu schonen. Wir haben das im Hinterkopf, sind weit mit den Planungen. Wenn jemand angeschlagen ist, klar. Aber grundsätzlich wollen wir in Bestbesetzung spielen und dann schauen, wie das Spiel verläuft“, erklärte Schmid die Herangehensweise. Er kündigte an, trotz der Spielstärke des Gegners keinen Beton anzurühren. „Nur mit Verteidigen werden wir nichts holen können.“ Andreas Gruber meinte: „Wir müssen mutig nach vorne spielen und die Chancen nutzen. So viele werden wir nicht bekommen.“

Villarreal sucht richtige Mischung

Emery streute den Wienern ein paar Rosen. Die Austria sei betreffend ihrer Spielidee „ein modernes Team. Sie spielen gerne Kombinationsfußball. Es ist ein Team, das gerne hohes Pressing ausübt“, sagte Villarreals Trainer. Der Gegner spiele „schönen Fußball“, meinte der 50-Jährige auch. Selbst will Emery die richtige Mischung finden und auch Spieler einsetzen, die zuletzt nicht zum Zug kamen, deutete er wieder Rotationen an.

Austria Wien Spieler Lukas Muehl
GEPA/Armin Rauthner
Mehr als ein Punkt beim torlosen Heimremis gegen Hapoel Beer Scheva schaute für Mühl und Co. bisher nicht heraus

Die Austria ist bisher 20-mal gegen spanische Vertreter angetreten. Zwei Partien davon gewannen die Wiener. Im Februar 2005 siegten sie beim internationalen Highlight der Stronach-Ära im UEFA-Cup-Sechzehntelfinale in Bilbao und schafften den Aufstieg. Im November 2004 gab es davor in der Gruppe einen Erfolg gegen Real Saragossa. In den jüngsten Duellen mit einem Club aus LaLiga war die Austria gegen Atletico Madrid in der Champions League 2013 u. a. mit dem heutigen Sportchef Manuel Ortlechner und James Holland chancenlos (0:3, 0:4).