Manprit Sarkaria (Sturm)
GEPA/Mario Buehner
Bundesliga

Sturm Graz muss Tempo hoch halten

Nach dem 0:0 gegen Lazio Rom in der UEFA Europa League muss Puntigamer Sturm Graz in den „englischen Wochen“ das Tempo hoch halten. Am Sonntag (14.30 Uhr) gastiert die WSG Tirol in Graz und hofft, den Vizemeister mehr als nur ärgern zu können. Beim Duell zwischen RZ Pellets Wolfsberg und der SV Guntamatic Ried steht unterdessen einmal mehr der Job von Gästetrainer Christian Heinle auf dem Prüfstand.

Während Sturm nach der erfolgreichen Europacup-Aufgabe auch in der Liga den Erfolgsweg halten will, fühlt sich die WSG Tirol beim Gastspiel in Graz in der Außenseiterrolle wohl. „Das wird für uns die ultimative Herausforderung, so ehrlich müssen wir sein“, sagte WSG-Trainer Thomas Silberberger. „Sturm ist im Spiel gegen den Ball aktuell noch intensiver am Weg als Red Bull.“

Eine Verschnaufpause gönnen sich die Grazer jedenfalls nicht. „Wir wollen auf allen Ebenen die Erwartungen erfüllen, uns in der Liga eine super Ausgangsposition für die Meistergruppe schaffen, aber auch in der Europa League reüssieren“, sagte Ilzer. Auch im Uniqa-ÖFB-Cup wartet am 19. Oktober (18.00 Uhr, live in ORF1) das prestigeträchtige Derby gegen den GAK. „Wir wollen auf drei Tanzflächen erfolgreich sein“, betonte der Sturm-Coach.

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Sturm Graz – WSG Tirol

Graz, Merkur Arena, SR Talic

Mögliche Aufstellungen:

Sturm: Siebenhandl – Gazibegovic, Affengruber, Wüthrich, Dante – Sarkaria, Gorenc-Stankovic, Ljubic, Prass – Fuseini, Böving

WSG Tirol: Oswald – Bacher, Behounek, Stumberger, Schulz – Sulzbacher, Müller, Blume – Rogelj, Prica, Prelec

Siebenhandl seit 435 Minuten ohne Gegentor

Gegen die Wattener sind die Grazer jedenfalls der klare Favorit, das zeigt auch die Statistik. In der Liga hat Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl seit 435 Minuten kein Gegentor kassiert, außerdem gelang den Tirolern gegen die Grazer in acht Bundesliga-Partien noch nie ein Sieg. Warum sich Wattens gegen Sturm so schwer tut? „Es sind schwierige Voraussetzungen, wahrscheinlich 10.000 Zuschauer oder mehr", erklärte WSG-Coach Silberberger.

Dazu käme ein dominanter Gegner, der Qualität besitze. „Dann kann es einem schon passieren, dass man in Graz einmal als Verlierer vom Platz geht“, so Silberberger. Die Vorfreude ist aber trotzdem auf jeden Fall gegeben, zumal die Wattener einer Wundertüte gleichen. Gab es vor der Länderspielpause ein klares 4:1 beim LASK, folgte darauf ein 0:5 gegen Rapid.

„Ich bin selbst auch gespannt, was am Sonntag passiert“, sagte Silberberger: „Vielleicht spielen wir Sturm 45 Minuten lang an die Wand, und dann gehen die Grazer aus einem Einwurf in Führung – so wie Rapid.“ Allerdings könnte es auch eine Überraschung geben. „Wir müssen unsere wenigen Chancen nutzen, die wir bekommen, und hinten konsequent verteidigen.“

Schlusslicht Ried kämpft um Trendwende

Ein weiteres Schicksalsspiel steht für Ried-Coach Heinle in Wolfsberg auf dem Programm. Nach zehn Runden sind die Innviertler mit nur fünf Punkten abgeschlagenes Tabellenschlusslicht, zum Abschluss der Hinrunde soll beim WAC die Trendwende erfolgen. Heinles Trainersessel wackelt nach nur einem Punktgewinn in den vergangenen sieben Ligaspielen jedenfalls gewaltig, mit dem zuletzt gut aufgelegten WAC wartet zudem eine undankbare Aufgabe.

Admiral Bundesliga, elfte Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

WAC – Ried

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, SR Ciochirca

Mögliche Aufstellungen:

WAC: Bonmann – Baumgartner, Piesinger, Schifferl – Jasic, Ballo, Leitgeb, Kerschbaumer, Anzolin – Baribo, Malone

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Lackner, Plavotic – Wießmeier, Michael, Martin, Pomer – Nutz, Monschein, Mikic

„Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen. Auch wenn es hart auf hart geht, wir müssen jetzt endlich punkten. Es muss dabei nicht alles schön sein“, forderte SVR-Innenverteidiger Julian Turi. Im Kellerduell gegen Altach setzte es vergangenen Sonntag trotz 2:1-Führung noch eine Niederlage (2:3), dieser Nackenschlag soll nun aus den Köpfen. „Wir haben das Spiel aufgearbeitet, wir nehmen uns alle in die Pflicht“, sagte Heinle.

Der 37-Jährige hat von den Verantwortlichen im Innviertel eine Gnadenfrist von zumindest einem weiteren Spiel erhalten, dementsprechend motiviert fahren die Rieder ins Lavanttal. „Wir brennen alle für das Spiel gegen den WAC und wollen dort unbedingt punkten, auch wenn sich der WAC in einer sehr guten Verfassung befindet“, sagte Heinle. Turi ergänzte: „Wir müssen als Mannschaft kompakt auftreten und unser Ding endlich durchziehen. Dann können wir auch beim WAC Punkte mitnehmen.“

WAC-Erfolgslauf bis auf Platz vier

Die Wolfsberger haben zuletzt allerdings kaum Punkte abgegeben, drei 3:1-Siege in Serie gefeiert. Nach einem schwachen Saisonstart ist die Truppe von Trainer Robin Dutt mittlerweile auf Platz vier geklettert, gegen die kriselnden Rieder geht es um die Fortsetzung der Erfolgsserie. „Wir sind grundsätzlich schon gut drauf“, sagte Dutt, betonte aber: „Die letzten Spiele haben sich erst tief in der zweiten Halbzeit entschieden. Das wird auch gegen Ried so sein. Hoffentlich mit dem besseren Ende für uns.“

Dutt kann am Sonntag wieder auf den zuletzt erkrankten Dominik Baumgartner zurückgreifen, der Innenverteidiger trainierte am Freitag voll mit. Mit der Krise bei den Riedern will sich der deutsche Coach nicht groß beschäftigen. „Wir werden versuchen, weiter sehr offensiv zu spielen und Druck zu machen“, kündigte Dutt an. Wie Ried reagieren werde, sei schwierig zu sagen. „Sie sind auf der Suche nach ihren Leistungen und verändern laufend Dinge.“ Schlaflose Nächte wird Dutt deshalb aber keine haben: „Mein Schlaf ist nicht vom Ergebnis abhängig“, sagte er.