Luka Ivanusec (Zagreb) und Noah Okafor (RBS)
GEPA/David Geieregger
Champions League

Salzburg erwartet in Zagreb „heißer Tanz“

Mit breiter Brust geht Salzburg in der Champions League am Dienstag (21.00 Uhr) ins Rückspiel in Zagreb. Die „Bullen“ können mit einem neuerlichen Sieg über Dinamo die Vorentscheidung im Kampf um Platz drei schaffen, in der Liga schonten sie Kräfte. Ausgeruht sind aber auch die Kroaten: Sie verschoben kurzerhand ihr Spiel gegen Istra. Coach Matthias Jaissle und sein Team erwartet „ein heißer Tanz“ im Maksimir-Stadion.

„Dinamo wird zu Hause mit den Fans im Rücken richtig Gas geben“, prophezeite Jaissle. „Da müssen wir von der ersten Sekunde an hellwach sein und dagegenhalten.“ Es werde wie schon bei Salzburgs 1:0-Heimsieg letzten Mittwoch ein Spiel auf „Augenhöhe. Vor eigenem Publikum ist Zagreb eine Macht. Wenn wir nur auf 99 statt 100 Prozent kommen, wird es schwer. Es wird sicher noch ekliger als im Hinspiel.“

Am Samstag rotierte Jaissle beim 3:2-Arbeitssieg im Altacher Starkregen an neun Positionen, Amar Dedic, Strahinja Pavlovic, Oumar Solet, Nicolas Seiwald, Noah Okafor, Andreas Ulmer und Nicolas Capaldo hatten die Reise ins „Ländle“ erst gar nicht angetreten. „Wir gehen davon aus, dass morgen die Frische wieder zurück ist“, gab sich Jaissle im Hinblick auf die Matchfitness optimistisch.

Trainer Matthias Jaissle (RBS)
GEPA/Mathias Mandl
Salzburg-Coach Matthias Jaissle würde liebend gerne auch über einen Sieg in Zagreb jubeln

Mit an Bord waren am Montag auch Kapitän Andreas Ulmer und Nicolas Capaldo, die zuletzt mit Problemen am Oberschenkel bzw. Knie zu kämpfen hatten. „Es schaut gut aus bei den beiden, sie haben grünes Licht gegeben“, sagte Jaissle. Nicht dabei ist allerdings Sekou Koita. Der Stürmer aus Mali, Torschütze in Altach, blieb wegen seiner Oberschenkelprobleme in Salzburg.

CL-Gruppe E, vierter Spieltag

Beginn 21.00 Uhr:

Zagreb – Salzburg

Zagreb, Stadion Maksimir, SR Stieler (GER)

Aufstellungen:

Zagreb: Livakovic – Spikic, S. Ristkovski, J. Sutalo, Peric, Ljubicic – Ivanusec, Misic, Ademi – Orsic, Petkovic

Salzburg: Köhn – Dedic, Solet, Pavlovic, Ulmer – Seiwald, Gourna-Douath, Sucic, Kjaergaard – Okafor, Sesko

Mit Sieg Tür zu Platz drei öffnen

Klar ist, dass Dinamo vor eigenem Publikum offensiver agieren muss als noch in Salzburg. Denn bei einer neuerlichen Niederlage wäre das Schlusslicht von Gruppe E bereits fünf Punkte hinter den „Bullen“ und müsste beide ausstehenden Partien gegen Milan und bei Chelsea in jedem Fall gewinnen. Die Kroaten fanden im Hinspiel durchaus Möglichkeiten vor, das spielbestimmende Team war aber über weite Strecken Salzburg.

Der zweite Sieg in dieser CL-Saison würde zumindest die Tür zu Platz drei und damit den Umstieg in die Europa League weit aufstoßen: „Wenn uns das in Zagreb gelingt, machen wir einen großen Schritt Richtung europäischen Frühling.“ Dass man aufgrund der vergangenen Wochen selbstbewusst nach Zagreb fliege, sei klar.

Jaissles Truppe reist nach dem Sieg gegen Dinamo sowie den 1:1-Unentschieden gegen Milan und Chelsea mit der Tabellenführung, je einen Punkt vor Milan und Chelsea sowie zwei vor Zagreb, im Gepäck an. Gelingt gegen Dinamo ein Sieg, dürfte man vor den abschließenden Spielen gegen die Londoner (heim) und die Italiener (auswärts), sogar vom neuerlichen Achtelfinal-Aufstieg – so wie im vergangenen Jahr – träumen.

Zagreb braucht kontrolliertes Risiko

„Ich denke, dass sie daheim das Spiel aktiver gestalten und nicht so passiv hinten drin stehen werden wie bei uns in der ersten Halbzeit“, blickte Mittelfeldmann Nicolas Seiwald der Partie entgegen. Für Ex-Rapidler und Zagreb-Legionär Robert Ljubicic besteht kein Zweifel. „Wir müssen auf Sieg spielen“, erklärte der 23-Jährige gegenüber „Jutarnji List“. „Wir müssen aber auch vorsichtig sein, weil sie beim Umschalten stark sind. Es ist klar, dass wir etwas riskieren müssen (…), aber dieses Risiko muss kontrolliert sein.“

Zagreb hofft wohl auf einen ähnlichen Coup wie in der ersten Runde, als Chelsea in der kroatischen Hauptstadt mit 0:1 unterlag. „Wir fühlen uns zu Hause sehr gut und haben dort schon einige große Teams geschlagen. Ich hoffe, das gelingt uns erneut“, gab Innenverteidiger Dino Peric an. Das am Dienstag ausverkaufte Maksimir ist jedenfalls für alle Gegner ein harter Boden: Von den jüngsten 19 Europacup-Spielen verlor Dinamo dort nur zwei.