Austria-Spieler Muharem Huskovic
GEPA/Armin Rauthner
Conference League

Austrianer Huskovic bei Autounfall verletzt

Für die Wiener Austria geht es am Donnerstag mit dem Heimspiel in der UEFA Conference League gegen Villarreal (18.45 Uhr, live in ORF1) weiter. Wollen die „Veilchen“ ihre Chancen auf einen Verbleib im Wettbewerb intakt halten, muss gepunktet werden. Vor dem Spiel erreichte die Wiener allerdings eine Hiobsbotschaft, Stürmer Muharem Huskovic wurde nach einem schweren Verkehrsunfall in die Intensivstation des Landesklinikums Baden eingeliefert. Der 19-Jährige befinde sich nicht in Lebensgefahr, wie die Austria mitteilte.

Wie der Club am Donnerstag weiters erklärte, wurde Huskovic operiert und als Vorsichtsmaßnahme in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. „Der 19-Jährige erlitt mehrere schwerwiegende Verletzungen, allesamt jedoch ohne lebensbedrohlichen Charakter. Nach derzeitigem Stand sind vorerst keine akuten Operationen mehr notwendig, im Laufe des heutigen Donnerstages wird daher der Aufwachkurs gestartet und Huskovic geweckt“, verlautete die Austria. Huskovic werde zur weiteren Beobachtung auf der Intensivstation bleiben.

Der Club bat um die Respektierung der Privatsphäre für die Familie des Spielers. Beim schweren Unfall ging der Pkw, in dem der Kicker als Beifahrer gesessen war, in Flammen auf. Laut Polizei war der von einer 21-Jährigen gesteuerte Wagen mit voller Wucht gegen das Heck eines Lkw geprallt. Nachkommende Verkehrsteilnehmer retteten die beiden Schwerverletzten aus dem Kfz und brachten das Feuer unter Kontrolle.

Huskovic hatte erst am Sonntag einen der beiden Treffer beim 2:1-Derbysieg der Austria in Hütteldorf gegen Rapid erzielt. Der aktuelle ÖFB-U21-Teamspieler stand in den vergangenen Spielen in der Startelf und kam bei seinen bisherigen acht Bundesliga-Einsätzen auf einen Treffer und drei Assists. Welche Verletzungen der 19-Jährige genau erlitten hat, ist derzeit noch offen. Laut „Kronen Zeitung“ soll sich der Angreifer u. a. einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen haben.

Austria gegen Villarreal gefordert

Vor dieser schlimmen Nachricht hatte bei den Favoritnern nach dem Derby-Sieg am Sonntag noch gute Stimmung geherrscht. „Bei passendem Spielverlauf und Spielglück und wenn wir die Chancen nützen, ist was möglich. Dann besteht noch immer die Chance auf Platz zwei“, so Austria-Trainer Manfred Schmid vor dem Villarreal-Duell.

Beides wird nötig sein, denn wie hoch die Trauben gegen die Spanier hängen, hat das 0:5 vorige Woche in Valencia gezeigt. „Dass wir was ändern müssen, ist klar. So wie in Valencia wird es nicht funktionieren“, sagte Schmid und monierte, dass der Gegner zu viel Platz gehabt habe.

Sturm und Austria im EC-Einsatz

Donnerstagabend sind Sturm und die Austria Wien international im Einsatz. Während die Wiener daheim gegen Villarreal mit dem Rücken zur Wand stehen, spekulieren die Grazer auswärts gegen Lazio Rom mit einer Überraschung.

„Wir müssen nach hinten einfach besser stehen und wir dürfen sie auch nicht so anlaufen. Wenn sie dann mit Tempo auf dich zukommen, sind sie schwer zu verteidigen. Dann sind sie kein gelbes U-Boot, sondern ein Düsenjet.“

UEFA Conference League

Gruppenphase, vierter Spieltag

18.45 Uhr, live in ORF1:

Austria Wien – Villarreal

Wien, Viola Park, SR Kabakow (BUL)

Austria: Früchtl – Teigl, Ranftl, Galvao, Meisl – Braunöder, Fischer, Polster – Gruber, Fitz, Jukic

Villarreal: Reina – Mandi, Albiol, Cuenca, Mojica – Chukwueze, Morlanes, Coquelin, Baena – Lo Celso, Danjuma

Wiener mit Personalsorgen

Den Austria-Trainer plagen vor der 4. Runde der ECL-Gruppe C weiter Personalsorgen. So sind neben Huskovic Kapitän Lukas Mühl (Leiste) und Rechtsverteidiger Marvin Martins (Knie) für das Match in der Generali Arena, für das bis Mittwochmittag 11.000 Tickets verkauft waren, fraglich. Beide fehlten im Abschlusstraining. „Maximal 50 Prozent, dass sie es schaffen“, bezifferte Schmid deren Einsatzchancen.

Dafür trainierten Linksverteidiger Matan Baltaxa und Flügelspieler Ibrahima Drame mit. Vor allem der Israeli Baltaxa, der bei den Young Violets am Freitag Spielpraxis sammelte, hat nach seiner Knöchelblessur noch Aufholbedarf. „Er ist auf dem Weg der Besserung. Aber körperlich kann er noch nicht so weit sein“, so Schmid. Die linke Seite bleibt also eine Baustelle. In Valencia war Dario Kreiker mit dem quirligen Samuel Chukwueze überfordert.

Villarreal könnte Aufstieg fixieren

Sollte die Austria verlieren und Lech Posen bei Hapoel Beer Scheva (21.00 Uhr) gewinnen, brauchte die Schmid-Elf in den verbleibenden zwei Runden schon ein Wunder, um noch Gruppenzweiter zu werden. Dann hätten die Polen bereits sechs Zähler Vorsprung, der direkte Vergleich in Posen endete mit einer 1:4-Niederlage. Villarreal hingegen kann am Donnerstag bereits den Gruppensieg fixieren und damit den Aufstieg ins Achtelfinale. Dieses Szenario tritt bei einem Sieg der Elf von Coach Unai Emery und einem gleichzeitigen Punkteverlust Posens in Israel in Kraft.

Die Spanier zeigten in dieser Saison bisher zwei Gesichter: In der spanischen La Liga blieb die Emery-Truppe in den letzten vier Runden sieglos und befindet sich nach acht Spieltagen nur im Mittelfeld. In der Europacup-Saison ist die Mannschaft, die in Conference-League-Spielen bisher mit deutlich veränderter Startelf antrat, aber unangetastet. In fünf Spielen inklusive Qualifikation gab es ebenso viele Siege für die Besatzung des „Gelben U-Bootes“.

Austria hofft auf Ende einer Serie

Ein Thema für die Partie in Wien ist der ehemalige spanische Nationalspieler Alberto Moreno. Der Linksverteidiger könnte nach siebenmonatiger Verletzungspause (Kreuzbandriss) Spielpraxis erhalten. Er wolle spielen und sei schon vergangene Woche beim Aufwärmen gegen die Austria „nervös geworden“. „Es wird ein ganz anderes Spiel werden als jenes, das wir daheim gegen die Austria gesehen haben. Sie werden pressen, aber wir sind in der Lage zu gewinnen“, war sich Moreno sicher.

Morales (Villarreal), Lukas Muehl und Christian Fruechtl (A.Wien).
GEPA/Armin Rauthner
Beim Auswärtsspiel hatte die Austria beim 0:5 nicht viel mitzureden

Im Europacup warten die Austrianer seit fast fünf Jahren auf einen vollen Erfolg. Der letzte Sieg gelang am 2. November 2017 auswärts gegen HNK Rijeka (4:1) in der Europa League. Seither sind die Wiener in elf internationalen Pflichtspielen ohne Sieg geblieben, haben achtmal verloren und dreimal remisiert. Torhüter Christian Früchtl will das schlechte Dutzend jedenfalls verhindern. „Ich glaube, dass es ein anderes Spiel wird als in Valencia. Ich hoffe, dass wir mit den Fans im Rücken mehr Torchancen haben werden und die dann auch nutzen.“