Auch nach einer erneuten Demonstration der Stärke am Sonntag änderte sich nichts bei den Berlinern: „Zu Beginn dieser Saison haben wir ein Ziel ausgegeben, dass wir die 40-Punkte-Marke erreichen. Jetzt ändern wir doch nicht nach 23 Punkten unsere Ziele. Das ist für mich logisch“, erklärte der Schweizer, dessen Team nach zehn Runden vier Punkte Vorsprung auf Verfolger Bayern München hat.
Fischer stellte auch klar, dass sein Team unabhängig vom Tabellenbild sicher nicht die beste deutsche Mannschaft sei. Dafür lieferte er Fakten. 29 Prozent Ballbesitz gegen Dortmund. „Das muss besser werden“, meinte Fischer. 68 Prozent Passquote. „Das muss präziser werden“, forderte er. Mit Akribie hat er aber Union zu dem gemacht, was es ist. Ein unkonventionelles Spitzenteam.

Konkurrenz staunt und lobt
Dabei ist es nicht so, dass Fischer nicht auch staunend vor diesem Fußballmärchen steht. Die aktuelle Bilanz: nur eines von zehn Bundesliga-Spielen verloren, seit vier Spielen national und international ohne Gegentor, in der Bundesliga erst sechs Gegentore. „Das ist eine tolle Momentaufnahme. 23 Punkte nach zehn Spielen. Das ist Wahnsinn, das ist eigentlich unglaublich“, sagte der 56-Jährige.
Die Konkurrenz staunt und lobt. „Union macht das hervorragend. Man muss nicht so tun, als wäre das Mittelmaß. Erster nach zehn Spieltagen“, zollte Dortmund-Verteidiger Mats Hummels Respekt. Und Dortmunds Trainer Edin Terzic meinte in seiner Analyse des Kontrahenten: „Es ist das, was Spitzenteams ausmacht. Jeder weiß, was sie tun, und keiner kann es verhindern.“
Erfolgreicher als zu DDR-Zeiten
Zum fünften Mal stehen die Köpenicker nun nach einer Runde auf Platz eins. Das schaffte von allen ehemaligen DDR-Bundesligisten ansonsten nur der FC Hansa Rostock in der Saison 1991/92. Da Union aber ausreichend Vorsprung auf die Bayern hat, werden die „Eisernen“ am kommenden Sonntag unabhängig vom Ausgang der Partie beim Schlusslicht VfL Bochum zum sechsten Mal die Tabelle anführen. Zu DDR-Zeiten war Union nie Tabellenführer der damaligen Oberliga.
Fischer hat aber erst einmal andere Gedanken. Denn am Mittwoch kommt der Zweitligist 1. FC Heidenheim zum DFB-Pokalspiel ins Stadion an der Alten Försterei. Heidenheim wird laut Fischer wie jeder Gegner ein schwerer Gegner sein. „Wir werden auch am Mittwoch uns am Limit bewegen müssen, um in die nächste Runde einzuziehen“, sagte der Union-Trainer.
Deutsche Bundesliga, 10. Runde
Sonntag:
Berlin – Dortmund 2:0 (2:0)
Tore: Haberer (8., 21.)
Berlin: Trimmel spielte durch
Köln – Augsburg 3:2 (0:1)
Tore: Tigges (47., 81.), Dennis Huseinbasic (61.) bzw. Niederlechner (14.), Caligiuri (68.)
Köln: Kainz (gesperrt) und Ljubicic (verletzt) nicht im Kader
Augsburg: Baumgartlinger ab der 84. Minute
Bayern – Freiburg 5:0 (2:0)
Tore: Gnabry (13.), Choupo-Moting (33.), Sane (52.), Mane (55.), Sabitzer (80.)
Bayern: Sabitzer ab der 76. Minute, Tor zum 5:0
Freiburg: Lienhart spielte durch, Gregoritsch bis zur 57. Minute
Samstag:
Frankfurt – Leverkusen 5:1 (1:0)
Tore: Kamada (45.+5/Elfmeter, 72./Elfmeter), Kolo Muani (58.), Lindström (65.), Alario (86.) bzw. Hincapie (56.)
Gelb-Rote Karte: Hincapie (71.)
Wolfsburg – Mönchengladbach 2:2 (1:1)
Tore: Gerhardt (43.), Marmoush (69.) bzw. Thuram (13., 47.)
Wolfsburg: Wimmer bis 74. Minute, Pervan auf der Bank
Gladbach: Lainer auf der Bank, Wolf (verletzt) nicht im Kader
Stuttgart – Bochum 4:1 (2:1)
Tore: Silas (3./Elfmeter, 64.), Ahamada (22.), Endo (71.) bzw. Zoller (29.)
Bochum: Stöger spielte durch
Bremen – Mainz 0:2 (0:1)
Tore: Ingvartsen (36.), Lee (66.)
Bremen: Friedl spielte durch, Schmid bis 73. Minute
Mainz: Onisiwo spielte durch, Mustapha (verletzt) nicht im Kader
Leipzig – Hertha 3:2 (3:0)
Tore: Forsberg (25.), Raum (30.), Orban (45.) bzw. Lukebakio (62./Elfmeter), Jovetic (64.)
Leipzig: Schlager spielte durch, Laimer (verletzt) nicht im Kader
Freitag:
Schalke – Hoffenheim 0:3 (0:2)
Tore: Skov (11./Elfmeter, 59./Elfmeter), Dabbur (45.+2)
Schalke: Greiml spielte durch
Hoffenheim: Baumgartner bis 75. Minute