Martin Koscelnik (Rapid) Kofi Schulz (Wattens)
GEPA/Daniel Schoenherr
ÖFB-Cup

Rapid versucht Neustart in Tirol

Das Achtelfinale des Uniqa-ÖFB-Cups steht in dieser Woche klar im Zeichen des Comebacks von Rapid-Sportdirektor Zoran Barisic auf der Trainerbank der Hütteldorfer. Nach der Trennung von Coach Ferdinand Feldhofer soll der 52-Jährige den Verein wieder in ruhigeres Fahrwasser führen. Der erste Schritt soll am Dienstag (18.00 Uhr, live in ORF1) in Wattens gegen die WSG Tirol gelingen.

Während sich im Gernot-Langes-Stadion zwei Bundesligisten gegenüberstehen, müssen die restlichen Oberhausclubs jeweils gegen einen Zweitligisten ihre Favoritenrolle beweisen. Der SK Austria Klagenfurt gastiert ebenfalls am Dienstag (19.00 Uhr) beim FC Mohren Dornbirn 1913, die SV Guntamatic Ried bei 2.-Liga-Spitzenreiter Horn (19.30 Uhr). Der LASK tritt in Wien gegen den FAC an (20.15 Uhr).

Komplettiert wird das Viertelfinale dann am Mittwoch und Donnerstag. Um 18.00 Uhr (live in ORF1) wird das Grazer Derby zwischen dem GAK und dem SK Puntigamer Sturm Graz angepfiffen. Gleichzeitig empfängt Blau Weiß Linz RZ Pellets Wolfsberg. Um 20.30 Uhr (live in ORF Sport +) stehen einander in der Südstadt (live in ORF Sport +) der FC Flyeralarm Admira und Red Bull Salzburg gegenüber. Am Donnerstag (20.30 Uhr, live in ORF Sport +) folgt das Duell zwischen dem Wiener Sport-Club und Austria Wien.

Barisic coacht Rapid gegen Wattens

Beim ÖFB-Cupspiel in Wattens gibt Sportdirektor Zoran Barisic sein Comeback als Rapid-Wien-Cheftrainer. Das eine Ziel heißt Aufstieg ins Viertelfinale, das andere Wiedergutmachung für zwei Ligatiefschläge in Folge.

Kantersieg als gutes Omen für Barisic

Zunächst sind die Augen aber nach Tirol gerichtet, wo Barisic seine dritte Trainerperiode bei Rapid, seine zweite als Interimscoach beginnt. Unterstützt wird er von den Assistenten Thomas Hickersberger und Jürgen Macho sowie Sportkoordinator Steffen Hofmann. „Die WSG ist ein sehr gefährlicher und unangenehmer Gegner. Sie sind schwer auszurechnen, weil sie sehr mutig nach vorne spielen, dazu kommt der Heimvorteil“, erklärte der 52-Jährige.

Wie man gegen Wattens gewinnt, wissen die Grün-Weißen: Am 1. Oktober gab es in Innsbruck ein 5:0 in der Liga – der letzte volle Erfolg unter Feldhofer. „Beim 5:0 haben wir zwei verschiedene Hälften gesehen. Es wird hart und unangenehm, aber es ist unser Ziel, weiterzukommen“, bekräftigte Barisic, dessen Club zuletzt 1995 Pokalsieger war.

WSG verspricht heißen Pokalfight

Die WSG freut sich auf ein echtes Heimmatch, denn gespielt wird im Wattener Gernot-Langes-Stadion. Erwartet wird ein mit 3.500 Zuschauern volles Haus, darunter 350 Rapid-Fans. „Die letzten Male war das hier immer ein Fußballfest“, erzählte Wattens-Coach Thomas Silberberger, der den Wiener Gästen einen heißen Pokalfight versprach.

„Wir möchten ab der ersten Minute sofort in die Partie rein und Rapid einen Kampf anbieten.“ Der Tiroler, der auf den angeschlagenen Innenverteidiger Dominik Stumberger verzichten muss, ging davon aus, dass Barisic viel umstellen werde. „Für uns ist es ein Schuss ins Blaue. Ich glaube schon, dass Zoki einiges verändert.“

Rieder im Waldviertel gefordert

Die SV Ried wird unterdessen im Achtelfinale von Zweitliga-Spitzenreiter SV Horn herausgefordert (19.30 Uhr). Im Waldviertel wollen die Innviertler ihr neues Selbstbewusstsein nach zuletzt zwei Ligasiegen beim WAC (2:1) und gegen Rapid (1:0) demonstrieren. Unterschätzen will man den Gegner aber nicht. „Der Klassenunterschied ist marginal. Es ist ein Spiel auf Messers Schneide: Wenn wir glauben, es wird leichter als gegen Rapid, werden wir dort ausscheiden“, sagte SVR-Trainer Christian Heinle.

SK Ried Spieler jubeln
GEPA/Manfred Binder
Mit einem 1:0-Sieg über Rapid wärmten sich die Rieder für das Duell gegen 2.-Liga-Leader Horn auf

Auch Horn hat zuletzt gegen Rapid mit 1:0 gewonnen, allerdings gegen die zweite Mannschaft der Hütteldorfer. Im Juli bezwangen die Niederösterreicher Ried in einem Testspiel mit 1:0, in bisher sechs Pflichtspielduellen behielten aber immer die Innviertler die Oberhand.

Klagenfurt gastiert derweil in Dornbirn (19.00 Uhr). Die Pacult-Truppe ist gewarnt, schließlich eliminierten die Vorarlberger in der zweiten Cuprunde den TSV Hartberg (3:2). Die Kärntner haben allerdings heuer bisher ausschließlich gute Erfahrungen im Pokal mit Teams aus dem „Ländle“ gemacht: So wurde in Runde eins Admira Dornbirn mit 8:1 und in Runde zwei SW Bregenz mit 5:0 abgefertigt. Nun soll der Vorarlberg-Hattrick erfolgreich vollendet werden.

FAC will LASK „Paroli bieten“

Den Abschluss am Dienstag bildet die Partie des FAC gegen den LASK (20.15). Die beiden Teams kreuzten zuletzt vor mehr als fünf Jahren in der zweiten Liga die Klingen (2:2 am 19.5.2017) – in der Aufstiegssaison der Linzer unter Trainer Oliver Glasner. Bei den Floridsdorfern kickte damals bereits Mirnes Becirovic. „Über die Favoritenrolle brauchen wir natürlich nicht reden“, sagte der FAC-Kapitän. „Aber am Ende des Tages ist es nur ein einziges Spiel und wir werden alles reinhauen, um dem LASK lange Paroli zu bieten.“

Martin Kreuzriegler (FAC) und Dominik Reiter (LASK)
GEPA/Matthias Hauer
Zuletzt standen sich der FAC und der LASK vor über fünf Jahren gegenüber, Sieger gab es damals keinen

Der FAC hat sich in der 2. Liga nach einem holprigen Saisonstart auf Rang drei vorgespielt, zuletzt aber gegen Schlusslicht Kapfenberg nur ein 1:1 erreicht. Die Linzer hingegen beendeten mit einem 3:1-Erfolg in Klagenfurt ihre fünf Spiele umfassende sieglose Serie. „Der FAC ist ein unangenehmer Gegner. Wir wollen den Schwung vom Auswärtssieg in Klagenfurt mitnehmen. Um in die nächste Runde aufzusteigen, werden wir alles investieren müssen“, erklärte LASK-Coach Didi Kühbauer, dessen Elf tat sich in der zweiten Pokalrunde beim Tiroler Regionalligisten Imst äußerst schwer und ging erst nach Verlängerung als 4:1-Sieger vom Platz.