Lewis Hamilton im Cockpit
Reuters/Caroline Chia
Formel 1

Hamilton droht unrühmliches Novum

Seit seinem Einstieg in die Formel 1 im Jahr 2007 hat Lewis Hamilton in jeder Saison zumindest einen Sieg gefeiert. 2022 läuft der 37-jährige Brite seinem insgesamt 103. Grand-Prix-Erfolg allerdings noch hinterher. Ein unrühmliches Novum droht, denn langsam wird es eng. Mit Austin am Sonntag (21.00 Uhr, live in ORF1) und danach Mexiko-Stadt, Sao Paulo und Abu Dhabi stehen nur noch vier Rennen auf dem Programm. Helfen könnten Hamilton ein Upgrade an seinem Mercedes und etliche Erfolgserlebnisse auf der Strecke in Austin.

Was Siege betrifft, hatte Hamilton bisher in seinem ersten Jahr bei Mercedes seine schwächste Saison. 2013 gewann er in Ungarn lediglich ein Rennen. 2022 hält der siebenfache Weltmeister bei vier dritten und zwei zweiten Plätzen. Für den Sprung auf das oberste Podest hat es noch nicht gereicht. Eventuell kommt Austin für Hamilton zur rechten Zeit, denn in Texas hat er bisher fünf der neun Rennen gewonnen.

2012 gewann der mittlerweile 37-Jährige die Premiere in der texanischen Metropole. 2014, 2015, 2016 und 2017 legte Hamilton dort nach. 2019 reichte ihm ein zweiter Platz hinter dem damaligen Teamkollegen Valtteri Bottas, um sich wie 2015 vorzeitig in Austin zum Weltmeister zu krönen. Austin und Hamilton – das ist eine Erfolgsgeschichte. „Ein Ort großartiger Erinnerungen und eine schöne Stadt. Hier haben wir immer tolle Zuschauer und tolle Rennen“, schwärmte der Brite vor einem Jahr.

Max Verstappen und Lewis Hamilton bei Siegerehrung in Budapest
APA/AFP/Attila Kisbenedek
Siegerehrungen mit Lewis Hamilton gab es in diesem Jahr in Bahrain, Montreal, Silverstone, Spielberg, Le Castellet und Budapest

Letztes Upgrade in diesem Jahr

Sein Mercedes hat Hamilton in dieser Saison nicht wirklich ins Schwärmen gebracht. Zu groß war der Abstand in der Performance zu Red Bull und Ferrari. Ob der Superstar in Texas zur Siegesfahrt ansetzen kann, ist fraglich. Sein Mercedes bekommt aber immerhin noch einmal ein Upgrade-Paket, das letzte in diesem Jahr. „Es wird unser Schicksal nicht drastisch verändern, aber wir hoffen, dass es uns einen Schritt nach vorn und näher an die Spitze bringt“, sagt Teamchef Toto Wolff. „Langsamer Fortschritt, aber Fortschritt“, postete Hamilton auf Instagram vor dem Rennen in Austin.

2022 ist Hamiltons mit Abstand schlechtestes Jahr. Doch weder sind es die Nachwehen der höchst umstrittenen Titelentscheidung zu seinen Ungunsten vor gut einem Jahr in Abu Dhabi, noch schleicht sich Altersmüdigkeit ein im Kampf gegen die neue Generation um deren neuen Starpiloten Max Verstappen. Es ist einfach der Wagen, der in diesem Jahr nicht für den WM-Titel ausreicht. Auch deswegen läuft bei Mercedes und Hamilton längst die Entwicklungsarbeit für 2023. Und ein Sieg auf den letzten Metern eines mühsamen Jahres könnte noch einmal einen Schub geben.