Matija Horvat (Hartberg) und Guido Burgstaller (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Burgstaller schießt Hartberg k. o.

Rapid hat dank eines Triplepacks von Guido Burgstaller den Krisengipfel der Admiral Bundesliga gegen den TSV Egger Glas Hartberg gewonnen und damit den ersehnten Befreiungsschlag geschafft. Die Hütteldorfer setzten sich am Nationalfeiertag im Nachtragsspiel der fünften Runde mit 5:1 (1:1) gegen die Oststeirer durch.

Es war der erste Ligasieg nach drei Niederlagen hintereinander und der erste Heimsieg nach drei Monaten. Nach 13 Runden kletterte die Mannschaft von Interimstrainer Zoran Barisic wieder auf Platz fünf. Mit 17 Punkten rangiert Rapid gleichauf mit der WSG Tirol wieder über dem Strich, einen Zähler dahinter lauert die Wiener Austria als Siebenter.

Hartberg kassierte unter Trainer Klaus Schmidt hingegen das zweite 1:5 nacheinander, die dritte Pleite in Serie, die sechste in den vergangenen sieben Partien und behält mit zehn Punkten die rote Laterne.

Rapid besiegt Hartberg mit 5:1

In der Bundesliga konnte Rapid am Mittwoch das Nachtragsspiel gegen Hartberg mit 5:1 klar für sich entscheiden. Im Duell der beiden krisengeschüttelten Clubs feierten die Hütteldorfer damit nach drei Niederlagen in Serie den ersten Sieg.

Burgstaller von Hartberg nicht zu halten

Burgstaller brachte Grün-Weiß vor 14.400 Zuschauern im Allianz Stadion mit einem artistischen Ferserl verdient in Führung (26.). Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Okan Aydin (44.) führte Burgstaller sein Team wieder auf die Siegerstraße (52.).

Frustrierter Hartberg-Tormann Rene Swete
GEPA/Michael Meindl
Hartberg-Torhüter Rene Swete musste diesmal gegen Rapid fünf Tore hinnehmen

Marco Grüll erhöhte in der 68. Minute etwas glücklich, ehe Burgstaller kurz darauf mit einem schönen Volley und seinem siebenten Saisontor in der Liga für die endgültige Entscheidung sorgte (71.). Ferdy Druijf vergab kurz vor Schluss noch zwei Foulelfmeter, der erste hatte wiederholt werden müssen (85./87.). „Joker“ Nicolas Kühn traf bei seinem Comeback nach einem Konter zum Endstand (92.).

Dibon übernimmt Kapitänsschleife

Die Partie war im August auf Antrag Rapids verschoben worden, um mehr Vorbereitungszeit für das entscheidende Rückspiel in der Conference-League-Quali gegen den FC Vaduz (0:1) zu haben. Ein Schachzug, der am Ende nicht aufging. In der Innenverteidigung feierte Christopher Dibon sein Saisondebüt in der Bundesliga.

Der 31-Jährige übernahm die Kapitänsbinde der Grün-Weißen. Michael Sollbauer rutschte hingegen aus dem Kader. Außerdem kehrten im Vergleich zum 0:1 gegen Austria Klagenfurt am Samstag noch Martin Koscelnik, Jonas Auer, Aleksa Pejic und Christoph Knasmüllner in die Startelf zurück. Schmidt vertraute nach dem 1:5 gegen die WSG Tirol wieder auf Aydin und Jürgen Heil von Beginn an. Bei Rapid wirkten sich die Veränderungen deutlich positiver aus.

Sehenswerte Führung

Die Barisic-Elf setzte die Vorgabe, die Anfangsphase nicht zu verschlafen, mit Bravour um und erspielte sich eine Vielzahl an Chancen. Druijf traf aber aus spitzem Winkel das Tor nicht (5.), genauso wie Leopold Querfeld mit einem Kopfball (9.). Kurz darauf musste sich Hartberg-Goalie Rene Swete zweimal gegen Grüll und den völlig frei stehenden Querfeld auszeichnen (12.).

Der auffällige Grüll verpasste kurz darauf mit einem Distanzfreistoß (15.) sowie einem weiteren Abschluss aus guter Position (17.) die mittlerweile verdiente Führung. Diese gelang dann Burgstaller sehenswert. Nach einem schnellen Angriff über den rechten Flügel vollendete Burgstaller eine Schick-Hereingabe mit einem Ferserl im Fallen genau ins lange Eck.

Überraschender Ausgleich

Von den Hartbergern war bis zu diesem Zeitpunkt nur wenig zu sehen, einzig Ruben Providence hatte nach 18 Minuten mit einem abgefälschten Schuss die Chance zur Führung. Im Laufe des ersten Durchgangs fanden die Gäste besser ins Spiel. Dario Tadic scheiterte erst an Niklas Hedl (29.), dann musste Querfeld im letzten Moment vor Tadic retten (31.).

Kurz vor dem Pausenpfiff versetzte Aydin die Rapid-Fans in Schockstarre. Tadic durfte Aydin unbedrängt in die Tiefe schicken, der Hedl mit einem schönen Lupfer bezwang. In der zweiten Hälfte war Rapid wieder die gefährlichere Mannschaft und hatte mit Burgstaller einen Spieler in Torlaune.

Rapid lässt nichts anbrennen

Der 33-Jährige bezwang Swete nach einem Abpraller mit einem Flachschuss ins rechte Eck. Danach war es wieder Burgstaller, der die Vorentscheidung mit zwei Kopfbällen verpasste (55., 57.). Mit der Führung im Rücken kontrollierte Rapid das Spiel.

Elfmeterschuss von Ferdy Druijf (Rapid)
GEPA/Michael Meindl
Gleich zweimal konnte Ferdy Drujif einen Elfmeter nicht verwerten. Rapid gewann trotzdem mit 5:1.

Grüll belohnte seine gute Leistung, indem er den Ball knapp über die Linie drückte, kurz darauf machte Burgstaller alles klar. Dass Druijf zwei Elfer vergab, nachdem Tobias Kainz Patrick Greil gefoult hatte, fiel nicht mehr ins Gewicht. Den Schlusspunkt setzte dann der eingewechselte Nicolas Kühn, der einen Angriff mustergültig abschloss (92.).

Stimmen zum Spiel:

Zoran Barisic (Rapid-Interimstrainer): „Gratulation an die Mannschaft. Wir haben heute so begonnen, wie man als Rapid-Mannschaft in einem Heimspiel beginnen muss. Wir haben es vielleicht verabsäumt, noch früher in Führung zu gehen oder sie auszubauen. Wir haben uns aber nicht beunruhigen lassen und sind mit der gleichen Intensität und Power in die zweite Hälfte reingestartet. Was mir gefallen hat, war, dass wir heute nicht aufgehört haben und die Struktur beibehalten haben. Genau so wünsche ich mir einen Auftritt von unserer Mannschaft.“

Guido Burgstaller (Rapid-Dreifachtorschütze): „Offensiv waren wir in den ersten 25 Minuten richtig gut, da müssen wir einfach zwei bis drei Tore schießen. Wir müssen einfach die gewisse Konstanz reinbekommen, dass man sieht, wie wir Fußball spielen wollen. Zumindest die Art und Weise hat heute gepasst, das muss der Anspruch sein.“

Klaus Schmidt (Hartberg-Trainer): „Es muss sich jeder bei der Nase nehmen und einen Funken Konzentration dazugeben. Es liegt nicht an der Organisation der Mannschaft oder der Kompaktheit, sondern an der Verunsicherung. Es ist extrem schwierig und in Wahrheit hängt alles an einem Erfolgserlebnis, an dem man sich anhalten kann. Dem rennen wir derzeit unglücklich nach. Dass die Leute aktuell keine Freude mit mir haben, ist verständlich. Das ist das Brot des Trainers, dem muss man sich stellen.“

Admiral Bundesliga, Nachtrag, fünfte Runde

Mittwoch:

Rapid – Hartberg 5:1 (1:1)

Allianz Stadion, 14.400 Zuschauer, SR Altmann

Torfolge:
1:0 Burgstaller (26.)
1:1 Aydin (44.)
2:1 Burgstaller (52.)
3:1 Grüll (68.)
4:1 Burgstaller (71.)
5:1 Kühn (92.)

Rapid: Hedl – Koscelnik, Querfeld, Dibon (74./Moormann), Auer – Schick (66./Kühn), Knasmüllner (66./Greil), Pejic (64./Kerschbaum), Grüll (74./Bajic) – Druijf, Burgstaller

Hartberg: Swete – M. Horvat, Sonnleitner (79./Gollner), Karamarko – Frieser, Fadinger (7./Kainz), Heil, Providence (65./Farkas) – Aydin (79./Steinwender) – Kriwak (79./Almog), Tadic

Anm.: Druijf verschoss einen Foulelfmeter zweimal – zuerst hielt Swete, in der Wiederholung schoss Druijf in dieselbe Ecke neben das Tor (87.)

Gelbe Karten: Burgstaller bzw. Providence, Kainz, Heil

Die Besten: Burgstaller, Schick, Grüll bzw. Aydin