Jubel der Bayern
Reuters/Albert Gea
Champions League

Bayern komplettieren Barcelonas Fiasko

Nach Juventus Turin hat es am Mittwoch am fünften Spieltag der UEFA Champions League den nächsten Topclub erwischt: Der trotz hoher Schulden millionenschwer aufgerüstete FC Barcelona verpasste das Achtelfinale klar. Zunächst besiegelte Inter Mailand das Out der Katalanen mit einem 4:0 gegen Viktoria Pilsen. Barca war danach bei der 0:3-Heimpleite gegen Gruppensieger Bayern München chancenlos.

Ihre Achtelfinal-Tickets buchten neben Inter auch noch Liverpool und der FC Porto. Barcelona hatte auf einen Umfaller von Inter gegen das punktelose Schlusslicht aus Tschechien hoffen müssen. Diesen Gefallen taten ihnen die Mailänder nicht.

Italiens Vizemeister ging durch ein Kopftor von Henrich Mchitarjan in Führung (36.), Edin Dzeko ließ einen Doppelpack folgen (42., 66.). Für den Schlusspunkt sorgte bei seinem ersten Einsatz nach genau zwei Monaten Pause wegen einer Oberschenkelverletzung der eingewechselte Romelu Lukaku (87.).

Investitionen bringen nicht erhofften Erfolg

Barca bleibt damit neuerlich nur der Umstieg in die Zwischenrunde der Europa League, in der es im Frühjahr gegen einen Gruppenzweiten aus dem zweithöchsten Bewerb um den Achtelfinal-Einzug geht. In der Vorsaison war das Team von Trainer Xavi im EL-Viertelfinale an Eintracht Frankfurt gescheitert.

Im Sommer folgte eine Transferoffensive mit Ausgaben von rund 150 Mio. Euro, die unter anderem Weltfußballer Robert Lewandowski von den Bayern zum hochverschuldeten Club nach Barcelona lotste. Diese Investionen blieben international vorerst ohne Erfolg. Die Bayern fuhren einen souveränen Auswärtssieg ein, der ihnen auch den Gruppensieg bescherte.

Barcelona ohne Torschuss gegen Bayern

Sadio Mane entwischte Hector Bellerin und stellte früh auf 1:0 (10.). Der zuletzt in Hochform befindliche Eric Maxim Choupo-Moting, der hinter Lewandowski einst ein Dasein als Ersatzmann bei den Bayern gefristet hatte, legte nach (31.). Benjamin Pavard erhöhte in der 95. Minute noch auf 3:0. Serge Gnabry gab zu allen Treffern den Assist.

Robert Lewandowski (Barcelona) wird von Sadio Mane (Bayern) getröstet
APA/AFP/Pau Barrena
Der Abend verlief für Barcelona wie in einem Alptraum: Zuerst das Aus, dann die klare Heimniederlage

Bei den Bayern kam Marcel Sabitzer zur Pause für Leon Goretzka ins Spiel. Lewandowski machte gegen seinen Ex-Club keinen Stich. Ein Elfmeter nach vermeintlichem Foul von Matthijs de Ligt gegen den Polen wurde nach Videostudium zurückgenommen (45.+1). Am Ende gab Barcelona trotz seiner hochkarätig besetzten Offensive nicht einen echten Torschuss auf das Gehäuse von Bayern-Ersatztorhüter Sven Ulreich ab.

Liverpool und Neapel nicht zu bremsen

Liverpool buchte das Achtelfinal-Ticket mit einem 3:0 bei Ajax Amsterdam. ÖFB-Teamspieler Florian Grillitsch kam bei den Niederländern im Finish zu einem Kurzeinsatz (ab 85.). Mohamed Salah traf nach einem Außenristpass von Jordan Henderson (42.) sehenswert, Darwin Nunez nach einem Eckball per Kopf (49.) und Harvey Elliott nach einem Lochpass von Salah (52.).

Vor dem Gruppensieg steht dennoch SSC Napoli. Fünf Siege und 20:4 Tore hat Italiens zuletzt im Spielrausch befindlicher Tabellenführer vor dem abschließenden Schlager in Liverpool nach fünf Gruppenspielen stehen. Gegen die Rangers traf Giovanni Simeone in zweifacher Ausführung (11., 16.).

Atletico scheitert mit zwei Elfernachschüssen

Sein Vater Diego Simeone erlebte eine herbe Enttäuschung. Er verpasst als Trainer mit Atletico Madrid das Achtelfinale in höchst dramatischer Manier. Yannick Carrasco vergab beim 2:2 gegen Bayer Leverkusen in der 99. Minute einen kuriosen Elfmeter, der Nachschuss von Saul Niguez ging an die Latte, ein dritter Nachschuss wurde von einem Atletico-Spieler geblockt.

Das Ergebnis reichte beiden Teams nicht, weil der FC Porto schon zuvor bei Überraschungstabellenführer Club Brügge mit 4:0 gewonnen hatte. Die Portugiesen folgten den Belgiern, die bis dahin in vier CL-Partien keinen Gegentreffer kassiert hatten, in die Runde der letzten 16. Für Atletico und Leverkusen geht es in der letzten Runde im Fernduell nur noch um den Umstieg in die Europa League.