Sein Saisonziel Top 100 wird sich damit voraussichtlich knapp nicht ausgehen, sehr wohl aber das Ticket für das Hauptfeld bei den Australian Open im Jänner. Grund dafür ist die ATP-Arithmetik, wonach er nun in Wien anders als zuvor kommuniziert die vollen 45 Punkte statt nur 25 anschreibt. Ausschlaggebend für die „Bonuspunkte“ ist eine Regel, wonach nach einer Verletzung mit „protected ranking“ antretende Spieler eine Nullwertung bei einem sonst zwingend im persönlichen Punkteguthaben bleibenden Turnier später durch ein anderes Ergebnis ersetzen können.
Im Fall Thiems bedeutet das, dass ihm nun der Nuller vom Masters-1000-Event im März in Indian Wells aus der Wertung genommen wird und er damit mit Wien voll anschreiben konnte. „Es war doch anstrengend in den letzten Wochen“, sagte Thiem und verwies auf sein zuletzt sehr dichtes Programm. „Ich habe seit Juli sehr viel gespielt. Daher ist die Saison vorbei für mich. Auch weil ich gute Nachrichten von der ATP erhalten habe. Ich habe 550 Punkte, da sollten sich die Australian Open ausgehen. Wenn ich das schaffe, ist es egal, ob ich (das Jahr, Anm.) in den Top 100 abschließe.“
Aus für Thiem gegen Medwedew
Für Dominic Thiem ist bei den Erste Bank Open am Donnerstag Endstation gewesen. Der 29-jährige Niederösterreicher musste sich im Achtelfinale dem als Nummer eins gesetzten Russen Daniil Medwedew mit 3:6 3:6 geschlagen geben.
Mit seinem Team habe er beschlossen, dass seine Vorbereitung auf die nächste Saison darunter leiden würde, falls er noch zwei, drei Wochen etwa auf Challenger-Ebene anhängen würde. „Daher werde ich vollen Fokus auf die Vorbereitung legen, damit ich ready sein werde Anfang 2023.“ Er werde nun zehn Tage bis zwei Wochen Urlaub machen und Mitte November zunächst mit einem kurzen Fitnessblock in die Vorbereitung starten. „Anfang Dezember werde ich in die Emirate fliegen, dort die Vorbereitung machen, und von dort nach Australien.“
Vorbereitungsspiele in Asien
In Asien habe er sechs bis sieben Exhibition-Matches Anfang Dezember – darunter in Saudi-Arabien – und dann noch einmal um die Weihnachtszeit eingeplant, so Thiem. Partien gegen Leute wie den Russen Karen Chatschanow, den Kroaten Borna Coric und wieder gegen Medwedew und den Deutschen Alexander Zverev seien das, was er benötige. „Das habe ich schon vor ein paar Jahren gebraucht, aber jetzt wahrscheinlich noch mehr, dass ich mit solchen Spielern die Vorbereitung mache.“
2022 schließt Thiem nun ohne Titelgewinn auf der Tour ab, wie es schon 2021 der Fall war. Hatte er im letzten Jahr aber nur bis Juni gespielt, ehe ihn die Handgelenksverletzung stoppte, war er heuer erst Ende März in Marbella eingestiegen. Er bilanziert heuer mit drei Halbfinal-Einzügen – in Gstaad, Gijon und Antwerpen – sowie auf Challenger-Ebene einem Finale in Rennes.
ATP-500-Turnier in Wien
(Österreich, 2.489.935 Euro, Hardcourt/Indoor)