Max Verstappen (Red Bull) auf dem Kurs in Mexico City
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Formel 1

Grand Prix von Mexiko verspricht Spannung

Max Verstappen nimmt den Grand Prix von Mexiko am Sonntag (21.00 Uhr) aus der Poleposition in Angriff und könnte mit dem 14. Saisonsieg einen neuen Rekord aufstellen. Doch ein weiterer Erfolg des Weltmeisters ist nicht selbstverständlich. Denn auf den Rängen zwei und drei lauert das Mercedes-Duo George Russell und Lewis Hamilton. Und auch Verstappens Red-Bull-Teamkollege Sergio Perez hat sich für sein Heimrennen viel vorgenommen.

„Es ist ein sehr langer Weg bis zur ersten Kurve, also brauchen wir einen guten Start. Aber wir haben ein schnelles Auto – und das ist das Wichtigste“, zeigte sich Verstappen vor dem Rennen im Autodromo Hermanos Rodriguez optimistisch. Dass es für den Vorjahressieger zur sechsten Pole in diesem Jahr reichte, lag aber auch an der Konkurrenz, die im entscheidenden Moment schwächelte.

Hamilton, der zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere ohne Saisonsieg bleiben könnte, hatte in den ersten beiden Qualiabschnitten jeweils die Bestzeit erzielt. Im Finale hatte er dann mit technischen Problemen zu kämpfen. Seine erste Zeit zählte nicht, am Ende landete der siebenfache Weltmeister erstmals seit der Sommerpause im Qualifying knapp hinter seinem englischen Landsmann und Teamkollegen Russell. Dieser kam in seiner letzten schnellen Runde zu weit nach außen, die Zeit hätte daher nicht gezählt. Der 24-Jährige entschuldigte sich über Funk für seinen Fehler. „Das Team hätte sich heute mehr verdient gehabt.“

Mercedes-Fahrer George Russell und Red-Bull-Fahrer Max Verstappen
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Russell und Verstappen gehen aus der ersten Reihe ins Rennen

„Als Zweiter oder Dritter zu starten, ist gar nicht so schlecht“, nahm Mercedes-Teamchef Toto Wolff das Ergebnis nicht weiter tragisch. „Wir haben einen Schritt zurückgemacht im Qualifying. Da haben wir vielleicht ein bisschen zu viel herumgeschraubt“, erklärte der Wiener. Sein Team brachte aber auch einen neuen Frontflügel zum Einsatz, der zuletzt in Austin noch nicht zugelassen worden war.

Perez hofft auf ersten Heimsieg

Vor den frenetischen Heimfans hätte sich auch Perez mehr erhofft. Der 32-Jährige aus Guadalajara fährt nicht nur um den ersten Heimsieg seiner Karriere, er kämpft auch noch um den Vizeweltmeistertitel. Drei Rennen vor Schluss fehlen dem Mexikaner zwei Punkte auf Ferrari-Pilot Charles Leclerc, der hinter Valtteri Bottas im Alfa Romeo nicht über Startplatz sieben hinauskam. Die ersten beiden Endränge in der Fahrer-WM hat Red Bull noch nie belegt.

Perez sei über das gesamte Wochenende knapp an Verstappen dran gewesen, betonte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko. „Ich rechne mit ihm im Rennen auch stark, sodass es ein Kampf zwei Mercedes gegen zwei Red Bull werden wird.“ Die Popularität von Perez im eigenen Land sei mit seinem Erfolg in dieser Saison noch einmal erheblich gestiegen. „Er kann sich hier überhaupt nicht mehr frei bewegen. Er hat auch deutlich an Selbstvertrauen gewonnen, das zeigen seine Ergebnisse.“

Auch eine Frage der Strategie

Je nach Renngeschehen nach den ersten Kurven und den ersten Runden bleibt im Kampf um den Sieg beim drittletzten Saisonrennen auch noch die Strategie. Sollten beide Red-Bull-Fahrer und beide Mercedes-Piloten weiter im Rennen sein, wird es spannend zu sehen, auf wen die Kommandostände setzen: Auf Verstappen wegen des Rekords, auf Perez wegen des Heimsieges, auf Hamilton wegen des ersten Saisonserfolgs oder auf Russell als Krönung einer starken Saisonleistung und seinem möglichen ersten Sieg. Es wäre überhaupt der erste Erfolg der Silberpfeile in diesem Jahr. Für Teamchef Wolff bietet Mexiko dafür die beste Chance.

Grand Prix von Mexiko

Startaufstellung:
1. Max Verstappen NED Red Bull
2. George Russell GBR Mercedes
3. Lewis Hamilton GBR Mercedes
4. Sergio Perez MEX Red Bull
5. Carlos Sainz ESP Ferrari
6. Valtteri Bottas FIN Alfa Romeo
7. Charles Leclerc MON Ferrari
8. Lando Norris GBR McLaren
9. Fernando Alonso ESP Alpine
10. Esteban Ocon FRA Alpine
11. Daniel Ricciardo AUS McLaren
12. Zhou Guanyu CHN Alfa Romeo
13. Yuki Tsunoda JPN Alpha Tauri
14. Pierre Gasly FRA Alpha Tauri
15. Mick Schumacher GER Haas
16. Sebastian Vettel GER Aston Martin
17. Alexander Albon THA Williams
18. Nicholas Latifi CAN Williams
19. Lance Stroll CAN Aston Martin *
20. Kevin Magnussen DEN Haas **
* Drei Plätze Strafversetzung (Kollision Austin)
** Fünf Plätze Strafversetzung (Tausch von Motorteilen)