Spielszene Sporting Lisbon – Eintracht Frankfurt
Reuters/Rodrigo Antunes
Champions League

Frankfurt nach Kraftakt im Achtelfinale

Debütant Eintracht Frankfurt hat in der Champions League überraschend das Achtelfinale erreicht. Das Team von Chefcoach Oliver Glasner gewann am Dienstag am sechsten Spieltag der Gruppe D mit 2:1 bei Sporting Lissabon und drehte vor 41.744 Zuschauern dabei einen 0:1-Rückstand. Als Gruppenzweiter hinter Tottenham, das in Marseille 2:1 (0:1) gewann, war der Aufstieg fix. In Gruppe C feierte der FC Bayern mit Marcel Sabitzer einen 2:0 (1:0)-Sieg gegen Inter Mailand und beendete die Gruppenphase damit als erster Club zum dritten Mal ohne Punkteverlust.

In Lissabon stand Frankfurt nach dem Treffer von Arthur Gomes (39.) als zwischenzeitlich Gruppenletzter schon vor dem Aus, ehe Daichi Kamada (62./Handelfmeter) und Randal Kolo Muani (72.) die Partie zugunsten des Europa-League-Siegers drehten. Die Spiele in der Runde der letzten 16 finden im Februar und März statt. Frankfurt ist nach Bayern München und Borussia Dortmund der dritte deutsche Verein im Achtelfinale.

„Gefühlt ist es ein großes Event nach dem anderen. Wir haben wieder Geschichte geschrieben“, sagte Tormann Kevin Trapp nach dem Kraftakt, der nahtlos an Barcelona und Sevilla in diesem Frühjahr anschloss. „Die Mannschaft macht unheimlich Spaß. Was wir die letzten Wochen gezeigt haben, haben wir heute wieder bestätigt.“

„Ein historischer Moment“

„Das ist ein historischer Moment und ein ganz besonderer Tag“, sagte Sportvorstand Markus Krösche. Auch Trainer Glasner war überglücklich. „Was mich wahnsinnig stolz macht: Wir waren immer wir. Wir haben unser Ding durchgezogen. Egal in welchem Stadion. Egal ob in Rückstand oder bei einer Führung. Großes Kompliment an alle“, sagte der 48-Jährige.

Glasner richtete den Blick zuugleich wieder nach vorn: „Die Jungs wissen es noch nicht, aber es gibt keine Feier heute. Wir werden anstoßen, aber dann geht es ins Bett. Wir ziehen das jetzt durch bis Mainz. Aber ich habe einen Bonus für die Spieler: Im Jänner dürfen sie einen Tag später mit dem Training beginnen.“

Im Achtelfinale sind Spiele gegen Manchester City oder Paris Saint-Germain möglich. Weil Tottenham Hotspur in letzter Minute noch das 2:1-Siegestor bei Olympique Marseille gelang, belegte Frankfurt letztlich den zweiten Gruppenrang. Trapp sagte: „Wir sind von drei oder vier auf zwei gesprungen. Wir haben etwas Großes erreicht. Das ist fantastisch.“

In Marseille brachte Chancel Mbemba die Heimischen in Front (45.+2). Clement Lenglet (54.) glich aus, der Däne Pierre-Emile Höjberg fixierte in letzter Sekunde den Gruppensieg (95.).

Bayern bleiben makellos

Für die Tore der makellosen Bayern vor 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena gegen Inter sorgten Benjamin Pavard mit seinem ersten Champions-League-Tor (32.) und Choupo-Moting mit einem Traumtor ins linke Kreuzeck(72.). Sabitzer spielte durch, auch der noch nicht 16-jährige, halbe Österreicher Paul Wanner kam zum Einsatz. „Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wir wussten, dass es etwas Besonderes ist, in so einer starken Gruppe sechs Siege einzufahren“, sagte Choupo-Moting.

„Ich weiß, was ich kann. Ich weiß, dass ich der Mannschaft helfen kann mit meinen Qualitäten. Es läuft super in den letzten Wochen. Ich bin happy über meine Tore und Vorlagen“, so Choupo-Moting. Auch gegen Inter sei er „positiv geblieben“. Mit zehn Punkten aus sechs Spielen belegten die Mailänder Platz zwei in der Gruppe vor Barcelona, das in der Europa League weiterspielt. Die Spanier besiegten Viktoria Pilsen am letzten Spieltag ohne Weltfußballer Robert Lewandowski mit 4:2 (2:0).