Austria-Trainer Manfred Schmid
GEPA/Philipp Brem
Conference League

Europäische Bühne für Austria zu groß

Für die Wiener Austria hat es am Donnerstag im letzten Gruppenspiel der Europa Conference League statt eines versöhnlichen Abschieds eine weitere schmerzhafte Lektion gegeben. Die 0:4-Abfuhr beim israelischen Cupsieger Hapoel Beer Scheva zeigte erneut, dass die „Veilchen“ vor allem auswärts auf europäischer Bühne noch nicht mit den Gegnern mithalten können.

Die Auswärtsbilanz der Gruppenphase zeichnet ein klares Bild: 1:4 bei Lech in Posen, 0:5 bei Villarreal und 0:4 in Israel – die Austria war auf fremden Rasen ein gefundenes Fressen für die Heimmannschaften. „Bei den Gegnern war es von Haus aus klar, dass es nicht einfach wird“, versuchte Trainer Manfred Schmid am Donnerstag zu kalmieren. „In der einen oder anderen Situation hätte man sich einfach besser verhalten müssen, dann hätten wir vielleicht den einen oder anderen Punkt mehr.“

So stehen nach sechs Auftritten zwei Punkte und ein Torverhältnis von 2:15 zu Buche. An diesen Zahlen gemessen schnitt in der Conference League heuer nur FCSB Bukarest schlechter ab. Die Austria hatte mit mehr gerechnet, dem Vernehmen nach budgetierte der schwer verschuldete Club mit fünf Punkten. Nach dem Startgeld von 2,94 Mio. Euro kamen durch zwei Remis nur noch 332.000 Euro an Punkteprämien hinzu.

Blamage für Austria zum Europacup-Abschied

Die 0:4-Niederlage Austria Wiens gegen Hapoel Beer-Scheva im letzten Gruppenspiel der Conference League wurde für die Violetten zum verpatzten Abschied.

Zumindest einen Sieg, der auch in der UECL eine stolze Summe einbringt (500.000 Euro), hätte die Austria aus der Gruppenphase aber gerne mitgenommen. Ein Sieg wäre, sagte Schmid im Anschluss, aber vor allem im eigenen Stadion möglich gewesen. „Auswärts waren wir zu weit davon entfernt. Meistens ist es dann bitter geworden, nachdem wir rotiert oder gewechselt haben.“ Unreife Leistungen und fehlende Kadertiefe – der Ausfall von Leistungsträgern spielte mit – können als Gründe angeführt werden.

„Schöne Erfahrungen“ mit Fehlern

Das 0:4 zum Abschluss bei Beer Scheva war hierfür symptomatisch. Wieder startete die Austria offensiv gefällig, aber ohne Durchschlagskraft, und hinten zudem anfällig. Schlechtes Verteidigen beim Eckball, ein Konter ohne Absicherung – schon stand es 0:2. „Dann haben wir den Kopf in den Sand gesteckt und überhaupt keine Kontrolle mehr gehabt“, gab Mittelfeldspieler Matthias Braunöder unumwunden zu.

Jubel der Beer-Scheva-Spieler neben einem enttäuschten Austrianer
AP/Ariel Schalit
Die Israelis nutzten die Fehler der Gäste aus Wien eiskalt aus und jubelten am Ende viermal

Schmid gab die Partie mit Blick auf das Ergebnis in der Halbzeit auf. Dauerläufer wie Dominik Fitz, Reinhold Ranftl und Manfred Fischer blieben angesichts der wichtigen Ligaaufgabe am Sonntag bei WSG Tirol zur Pause in der Kabine. Ohne die Konstanten half den Ersatzleuten auch eine defensivere Grundausrichtung nichts, um die spielfreudigen, am Ende drittplatzierten Israelis in Schach zu halten.

Mit Ausnahme von Salzburg dürfen sich nun alle Ligateams wieder aufs nationale Geschäft konzentrieren. „Wir stehen gut da in der Meisterschaft, trotz minus drei Punkten sind wir unter den Top Sechs. Jetzt haben wir noch zwei wichtige Spiele“, warf Schmid den Blick bereits nach vorne. Junge Akteure wie Braunöder nahmen dennoch „schöne Erfahrungen“ aus dem internationalen Herbst mit, wie der U21-Teamspieler nach seinem bereits 25. Pflichtspieleinsatz erklärte. „Und man hat deutlich gesehen, dass uns international noch einiges fehlt.“