In den ersten Runden lieferten sich Bagnaia und Quartararo ein hartes Duell um Platz fünf. Der Italiener verlor dabei einen Teil der vorderen Verkleidung seiner Ducati. Quartararo lag danach auf Platz fünf. An der Spitze setzte sich ein Quartett ab, das nach dem Sturz von Marc Marquez (Honda) auf ein Trio schrumpfte. Dahinter konnte Quartararo nie die Lücke zur Spitze schließen und war weit davon entfernt, Bagnaia mit dem notwendigen Tagessieg unter Druck zu setzen.
Bagnaia war sich der Situation bewusst, ging kein unnötiges Risiko mehr ein und ließ sich auch mehrmals kampflos überholen. An der Spitze verteidigte Rins seine Führung vor Jorge Martin (ESP/Ducati) und dem südafrikanischen KTM-Piloten Brad Binder. Während Quartararo am Ende den vierten Platz belegte, reichte Bagnaia Platz neun, um sich in der WM-Wertung mit 17 Punkten Vorsprung durchzusetzen.
Bagnaia ist neuer MotoGP-Weltmeister
Francesco Bagnaia hat seine komfortable Führung in der MotoGP verteidigt und sich seinen ersten WM-Titel in der Motorradkönigsklasse gesichert. Dem 25-jährigen Ducati-Piloten reichte beim abschließenden Grand Prix von Valencia ein neunter Platz, um seinen Titelkonkurrenten und -verteidiger Fabio Quartararo (Yamaha) auf Distanz zu halten.
Bemerkenswerte Aufholjagd von Bagnaia
Bagnaia ist damit der erste italienische Weltmeister seit Valentino Rossi im Jahr 2009 und der erste auf Ducati seit 2007. Der Schützling von Legende Rossi schaffte dabei auch das größte Comeback in der MotoGP-Geschichte. Der Italiener lag zwischenzeitlich schon 91 Punkte hinter Quartararo, startete aber in der zweiten Saisonhälfte eine bemerkenswerte Aufholjagd. Bagnaia gewann in den Niederlanden, Großbritannien, Österreich und San Marino vier Rennen in Serie.
Danach stellte der neue Weltmeister mit einem zweiten und zwei dritten Plätzen sowie einem weiteren Sieg in Malaysia endgültig die Weichen auf den Titel. „Dieser WM-Sieg schmeckt gut, das ist der größte Tag meines Lebens. Mein Ziel waren die Top Fünf im Rennen, aber ich hatte riesige Probleme mit der Front des Motorrads. Am Ende des Tages ist es egal, denn wir sind Weltmeister“, sagte Bagnaia, der der erste italienische Champion mit einem italienischen Motorrad seit 50 Jahren ist. Zuletzt gelang das dem legendären Giacomo Agostini.
Ein perfektes Abschiedsgeschenk bereitetet Tagessieger Rins seinem Motorradhersteller. „Die Saison ist zu Ende, Suzuki geht. Ich bin so stolz auf das, was ich alles gelernt habe. Vielen Dank für alles. Das ist wunderbar. Ein neues Kapitel beginnt.“ Suzuki hatte im Mai verkündet, nach dieser Saison sein Engagement in der MotoGP zu beenden. Rins wechselt zu Honda.
Moto2-Titel an Spanier Fernandez
Der Weltmeister in der Moto2-Klasse kommt unterdessen aus Spanien. Augusto Fernandez belegte beim Showdown den zweiten Platz hinter seinem spanischen Landsmann Pedro Acosta. In der WM-Wertung setzte sich Fernandez mit 29,5 Punkten Vorsprung auf den Japaner Ai Ogura durch.
Ogura ging mit einem Rückstand von 9,5 Zählern als Titelkonkurrent von Fernandez in das letzte Rennen. Der Japaner rutschte allerdings bereits in der siebenten Runde über das Vorderrad weg und kam zu Sturz. Fernandez musste danach auf dem Weg zu seinem ersten WM-Titel kein Risiko mehr eingehen.
In der Moto3 rundete der Spanier Izan Guevara seinen bereits feststehenden WM-Titel mit dem sechsten Saisonsieg ab. Der GasGas-Pilot setzte sich in einem spannenden Rennen mit dem hauchdünnen Vorsprung von 62 Tausendstelsekunden vor dem Türken Deniz Öncü (KTM) durch. Auf Rang drei landete Guevaras spanischer Landsmann Sergio Garcia (GasGas), der damit in der WM-Wertung Zweiter wurde.