Hängende Köpfe bei Union-Berlin-Spielern Timo Baumgartl, Paul Seguin und Christopher Trimmel
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Fußball

Union verliert nach Debakel Tabellenspitze

Union Berlin hat die Tabellenführung in der deutschen Bundesliga nach fast zwei Monaten mit einem Debakel verloren. Die Mannschaft von ÖFB-Legionär Christopher Trimmel ging am Sonntag bei Bayer Leverkusen mit 0:5 (0:0) unter und musste Platz eins Bayern München überlassen. Der Serienmeister hatte am Samstag mit einem 3:2 bei Hertha BSC vorgelegt. Neuer Zweiter ist der SC Freiburg nach einem 2:0-Heimsieg gegen den 1. FC Köln. Dabei glänzte Michael Gregoritsch als Assistgeber und Torschütze.

Der ehemalige Union-Spieler Robert Andrich (46.), Moussa Diaby (56., 58.), Adam Hlozek (68.) und Mitchel Bakker (76.) erzielten die Tore vor 30.210 Zuschauern und bescherten Leverkusens Trainer Xabi Alonso im achten Pflichtspiel den zweiten Ligasieg. Durch die zweite Niederlage der Berliner in den letzten drei Runden müssen sie erstmals seit dem sechsten Spieltag den Tabellenplatz eins wieder abgeben.

Union-Kapitän Trimmel nahm die Abfuhr gelassen hin: „Wir spielen eine grandiose Saison, wir sind im Pokal weiter, wir sind in der Europa League weiter. Dass wir mal eine Packung kriegen, war uns klar.“ Allerdings monierte der 35-Jährige nicht nur die ersten beiden „blöden Tore“. „Wir wollten danach kompakt bleiben, aber da ist eine Wucht auf uns zugekommen. Das passiert mal“, sagte Trimmel, „was nach dem zweiten Tor passiert, das darf allerdings nicht passieren“.

Leverkusens Moussa Diaby schießt ein Tor gegen Union Berlin
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Moussa Diaby verbuchte gegen die Berliner einen Doppelpack

Leverkusen nach der Pause entfesselt

In der ersten Hälfte hatten die Leverkusener mehr Spielanteile, doch in der Offensive fehlte es zunächst an Ideen und Umsetzungsvermögen. Die Berliner Hintermannschaft, vor dem Anpfiff mit nur neun Gegentoren beste Abwehr der Liga, wurde zwar gefordert, aber lange Zeit nicht vor ernsthafte Probleme gestellt. Die Unioner agierten abwartend und lauerten auf den richtigen Umschaltmoment.

Nach der Pause ging es dann aber Schlag auf Schlag für Leverkusen. Die erste Ecke des Spiels durch Kerem Demirbay nutzte Andrich gleich zur Führung. Nur zehn Minuten später erhöhte Diaby auf 2:0 und schloss zwei Minuten später einen Konter zum 3:0 ab. Leverkusen, auf einmal in Spiellaune und immer wieder mit Kontern, hatte Lust auf noch mehr Tore: Den Kantersieg machten Schick-Ersatz Hlozek mit der Ferse und Bakker in der Schlussphase perfekt.

Gregoritsch glänzt bei Freiburg-Sieg

Freiburg arbeitete sich auch dank Gregoritsch auf Platz zwei vor. Der ÖFB-Teamstürmer war beim 2:0-Erfolg der Breisgauer gegen Köln zum Abschluss der 13. Runde mit einem Tor und Assist herausragend. Die Freiburger sind nun mit einem Punkt Rückstand erster Bayern-Jäger.

Gregoritsch hätte schon in der 15. Minute für die Führung sorgen können, fand da aber seinen Meister in Köln-Goalie Marvin Schwäbe. Nach der Pause wurde das 1:0 durch einen Konter eingeleitet. Gregoritsch sprintete mit dem Ball in die gegnerische Hälfte und bediente Jeong Woo Yeong, der via Innenstange traf (53.). Elf Minuten später köpfelte Gregoritsch nach Flanke von Christian Günter aus sechs Metern unbedrängt ein. Für den 28-jährigen Steirer war es der neunte Pflichtspieltreffer im 20. Spiel, in der Liga traf er zum fünften Mal.

Michael Gregoritsch (SC Freiburg)
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Michael Gregoritsch war an beiden Freiburg-Toren maßgeblich beteiligt

In der 82. Minute wurde Gregoritsch ausgetauscht, der dritte Sieg in Folge geriet nicht mehr in Gefahr. „Ich habe in den letzten paar Spielen gehadert, weil ich nicht getroffen und Chancen vergeben habe. Ich habe nur den Kopf hinhalten müssen, bei der Flanke sieht man die sensationelle Qualität von ‚Güni‘“, sagte Gregoritsch. Über die volle Distanz im Einsatz war Philipp Lienhart wie gewohnt in der Innenverteidigung. Bei den zwölftplatzierten Kölnern spielte Florian Kainz bis zur 72. Minute. Dejan Ljubicic fehlte verletzungsbedingt.

Deutsche Bundesliga, 13. Runde

Sonntag:

Leverkusen – Union Berlin 5:0 (0:0)

Tore: Andrich (46.), Diaby (56., 58.), Hlozek (68.), Bakker (76.)

Union: Trimmel spielte durch

Freiburg – Köln 2:0 (0:0)

Tore: Jeong (53.), Gregoritsch (64.)

Freiburg: Lienhart spielte durch, Gregoritsch bis 82. Minute
Köln: Kainz bis 72. Minute, Ljubicic (verletzt) nicht im Kader

Samstag:

Hertha BSC – Bayern München 2:3 (2:3)

Tore: Lukebakio (40.), Selke (45./Elfmeter) bzw. Musiala (12.), Choupo-Moting (37., 38.)

Bayern: Sabitzer ab 78. Minute

Dortmund – Bochum 3:0 (3:0)

Tore: Moukoko (8., 45.+2), Reyna (12./Elfmeter)

Bochum: Stöger bis 88. Minute

Augsburg – Frankfurt 1:2 (1:1)

Tore: Berisha (1.) bzw. Rode (13.), Knauff (64.)

Augsburg: Baumgartlinger spielte durch

Hoffenheim – Leipzig 1:3 (0:1)

Tore: Rutter (50.) bzw. Nkunku (17., 57.), Olmo (69.)

Hoffenheim: Baumgartner spielte durch
Leipzig: Schlager spielte durch, Laimer (verletzt) nicht im Kader

Bremen – Schalke 2:1 (1:0)

Tore: Füllkrug (30.), Ducksch (76.) bzw. Drexler (89.)

Bremen: Schmid spielte durch, Friedl bis 68. Minute
Schalke: Greiml (verletzt) nicht im Kader

Mainz – Wolfsburg 0:3 (0:1)

Tore: Wimmer (33.), Arnold (70.), Baku (84.)

Mainz: Onisiwo spielte durch, Mustapha (verletzt) nicht im Kader
Wolfsburg: Wimmer bis 76. Minute, Pervan auf der Bank

Freitag:

Mönchengladbach – Stuttgart 3:1 (2:1)

Tore: Hofmann (4.), Thuram (25.), Herrmann (94.) bzw. Tomas (35.)

Gladbach: Lainer (krank) und Wolf (verletzt) nicht im Kader

Tabelle: