Der deutsche Fußballspieler Mario Götze (Eintracht Frankfurt)
IMAGO/Sven Simon/Frank Hoermann
Fußball-WM

DFB-Team baut auf „Goldjungen“ Götze

Deutschland setzt bei der am 20. November beginnenden WM-Endrunde in Katar auf einen besonderen Glücksbringer im Kader. Nach fünf Jahren Länderspielpause nominierte Teamchef Hansi Flick am Donnerstag den „Goldjungen“ von 2014 Mario Götze für sein 26-Mann-Aufgebot. Auch der erst 17-jährige Youssoufa Moukoko ist mit von der Partie. Für andere prominente Namen gibt es WM-Spiele nur via TV-Gerät.

Flick belohnte Offensivspieler Götze, der Deutschland 2014 in Brasilien im Finale gegen Argentinien zum vierten und bisher letzten WM-Titel geschossen hatte, für konstant starke Saisonleistungen bei Eintracht Frankfurt mit dem Comeback im Deutschen Fußball-Bund (DFB). „Wir freuen uns auf ihn“, sagte Flick. Götze bestritt sein letztes von bisher 63 Länderspielen vor fünf Jahren beim 2:2 gegen Frankreich in Köln.

Götze habe sich aufgrund seiner Leistungen bei Oliver Glasners Frankfurtern, wohin er im diesjährigen Sommer gewechselt war, das Comeback redlich verdient, so Flick.

Deutscher WM-Kader mit Mario Götze

Hansi Flick hat am Donnerstag seinen mit Spannung erwarteten 26-Mann-Kader für die Fußball-WM nominiert. Der deutsche Bundestrainer setzt dabei auf zwei Neulinge – und mit Mario Götze kehrt der WM-Held aus dem Jahr 2014 zurück.

„Bei uns steht im Fokus, wie jemand performt. Wir alle wissen, dass Mario ein genialer Fußballer ist, der Gedankenblitze hat. Wenn man die letzten Spiele sieht, war er auf ganz hohem Niveau.“ Der 30-Jährige sei zudem „topfit und kann dreimal 90 Minuten pro Woche gehen.“

Bild vom 13. Juli 2014: Der deutsche Fußballspieler Mario Götze bei seinem WM-Tor gegen Argentien
AP/Natacha Pisarenko
Mit seinem goldenen Treffer im WM-Finale 2014 sicherte sich Götze (in weiß) einen Eintrag in die deutschen Geschichtsbücher

Bayern-Block bildet Kaderkern

Generell zeigte sich der ehemalige Bayern-Coach, der 2014 als Assistent von Joachim Löw über den WM-Titel jubeln durfte, mit seiner Auswahl für die Endrunde zuversichtlich. „Wir haben einen sehr guten Kader, den wir mitnehmen können“, sagte Flick. „Wir haben es uns im Trainerteam nicht einfach gemacht. Wir haben viele Dinge durchgespielt, Wenn-dann-Strategien“, sagte der 57-Jährige.

Denn Kern von Flicks Kader bildet wenig überraschend ein Block von Bayern München rund um Tormann Manuel Neuer. Der Rekordmeister stellt mit insgesamt sieben Akteuren auch das größte Kontingent. Neben Neuer wird auch Thomas Müller, wie sein Torhüter 2014 ebenfalls Teil der Weltmeistertruppe, in Katar sein bereits viertes WM-Turnier bestreiten.

Jungstars in, Veteranen out

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall des Leipzigers Timo Werner und des Wolfsburgers Lukas Nmecha holte Flick den Dortmund-Jungstar Moukoko und den bei Werder Bremen in dieser Saison regelmäßig treffenden Niclas Füllkrug für den Angriff. Der 29-Jährige hat für Bremen in 13 Spielen zehn Tore erzielt. Moukoko, der am Tag des Eröffnungsspiels am 20. November 18 Jahre alt wird, ist der jüngste WM-Teilnehmer in der DFB-Geschichte. Dazu kommt auch der ehemalige Salzburger Karim Adeyemi, der allerdings mit zwei Toren in 17 Einsätzen bei Borussia Dortmund bisher etwas hinter den Erwartungen geblieben war.

Der deutsche Fußballspieler Youssoufa Moukoko (Dortmund)
AP/Michael Sohn
Teenager Moukoko wird in Katar so oder so deutsche Fußballgeschichte schreiben

Apropos Dortmund: Zwei prominente Abwesende auf der Kaderliste verdienen ebenfalls beim BVB ihr Geld. So war etwa für Verteidiger Mats Hummels, vor acht Jahren ebenfalls noch Teil des Weltmeisterteams, ebenso kein Platz im Aufgebot wie für den neuerlich nicht fitten Marco Reus. Vor allem der Ausfall von Reus, dem ein lädierter Knöchel zu schaffen macht, tue „einfach weh. Weil wir seine Qualität gut gebrauchen können“, sagte Flick: „Ich habe schon oft gesagt, wie sehr ich ihn als Fußballer schätze. Mit seiner Gabe, die er gerade im letzten Drittel hat, tut er jeder Mannschaft gut. Er wird uns fehlen.“

Deutschlands 26-Mann-Kader

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Marc-Andre ter Stegen (FC Barcelona), Kevin Trapp (Eintracht Frankfurt)

Verteidigung: Armel Bella Kotchap (FC Southampton), Matthias Ginter (SC Freiburg), Christian Günter (SC Freiburg), Thilo Kehrer (West Ham United), Lukas Klostermann (RB Leipzig), David Raum (RB Leipzig), Antonio Rüdiger (Real Madrid), Nico Schlotterbeck (Borussia Dortmund), Niklas Süle (Borussia Dortmund)

Mittelfeld: Ilkay Gundogan (Manchester City), Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach), Leon Goretzka, Serge Gnabry, Leroy Sane, Jamal Musiala, Joshua Kimmich, Thomas Müller (alle Bayern München), Julian Brandt (Borussia Dortmund), Mario Götze (Eintracht Frankfurt)

Angriff: Kai Havertz (Chelsea), Youssoufa Moukoko (Borussia Dortmund), Niklas Füllkrug (Werder Bremen), Karim Adeyemi Borussia Dortmund)