15. Todestag: Fankurven erinnern an Gabriele Sandri

Nicht nur in Italien gedenken die Fankurven in diesen Tagen des Todes des getöteten Lazio-Fans Gabriele Sandri am 11. November vor 15 Jahren. Quer durch ganz Italien zeigen Ultras-Gruppierungen ihre Erinnerungen an Sandri, der von einem Carabiniere auf einer Autobahnstation in der Nähe von Arezzo erschossen wurde.

Beim Spiel Lazio gegen Monza wurden am Donnerstag große Spruchbänder mit Erinnerungen an Sandri entrollt. Auch die Urmutter der Ultras-Bewegung in Italien, Ultras Tito Cucchiaroni 1969, von Sampdoria Genua gedachte Sandris. Die Sympathie für den erschossenen Sandri ging in Rom sogar bis ins Lager von AS Roma. Auch in Österreich soll an diesem Wochenende an den Fall Sandri erinnert werden.

Banner für Gabriele Sandri beim Match Lazio gegen Monza in Rom
Marco Iacobucci / PA / picturedesk.com
„Wir werden wieder mit deinem Lächeln lachen“: Gedenken der Lazio-Kurve gestern beim Match Lazio gegen Monza

Italiens „Schwarzer Sonntag“

Sandri befand sich 2007 mit Freunden auf dem Weg zum Match Inter gegen Lazio, als man in einer Pause auf dem Parkplatz mit Juventus-Fans zusammenstieß, die die Partie Parma gegen Juventus sehen wollten. Die herbeigerufenen Carabinieri sollen einen Warnschuss abgegeben haben. Sandri traf aber ein weiterer Schuss direkt in den Hals, als dieser schon im Auto saß.

Die Partie Inter gegen Lazio wurde nach Bekanntwerden des Vorfalls abgebrochen – der Sonntag ging aber als „Schwarzer Sonntag“ in die Geschichte des italienischen Fußballs ein, weil viele Partien nur um zehn Minuten Zeit verschoben wurde. Fans reagierten teilweise mit Platzstürmen, um den Anpfiff von Partien zu verhindern, etwa in Bergamo. Als im Frühjahr desselben Jahres ein Polizist am Rande des Sizilien-Derbys Palermo – Catania ums Leben gekommen war, war der gesamte Matchtag abgesagt worden.

Der Carabiniere, der Sandri erschossen hatte, wurde zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt.