Tamira Paszek (AUT)
APA/Eva Manhart
Tennis

Paszek schrammt an Überraschung vorbei

Nach dem ersten Tag im Billie Jean King Cup steht es zwischen Österreich und Lettland 1:1. Tamira Paszek verlor in Schwechat gegen die Weltranglisten-18. Jelena Ostapenko am Freitag nur hauchdünn. Die 31-jährige Vorarlbergerin unterlag der ehemaligen French-Open-Siegerin erst nach 2:25 Stunden und zwei vergebenen Matchbällen im Tiebreak mit 6:3 2:6 6:7 (9/11). Im Anschluss setzte sich Sinja Kraus gegen Daniela Vismane klar 6:3 6:1 durch.

„Mein Herz war auf dem Platz für Österreich, ich habe jede Sekunde genossen, die Fans waren ausgezeichnet. Das Level, wo ich die letzten eineinhalb Jahre gespielt habe, ist dann schon etwas anders. Ich habe gemerkt, dass ich ab und zu etwas Mühe mit der Geschwindigkeit gerade nach dem Return hatte, da habe ich manchmal ein bisschen zu spät reagiert“, sagte Paszek im ORF-Interviews.

Für Paszek begann ihr erstes Match gegen eine Top-20-Spielerin seit Juni 2016 (1:6 3:6 gegen Madison Keys/USA in Birmingham) ganz nach Wunsch. Die ehemalige Nummer 26 der Weltrangliste zeigte vor der aktuellen Nummer 18 überhaupt keinen Respekt und nutzte schon im Auftaktgame ihre dritte Chance zum ersten Break. Ein Vorsprung, den sich die solide agierende Paszek nicht mehr nehmen ließ.

Tamira Paszek (AUT)
GEPA/Walter Luger
Paszek fühlte sich auf dem Tennisplatz wieder wohl

Ostapenko startet fehlerhaft

Ostapenko, die erst kurzfristig von den WTA Finals im Doppel aus Texas angereist war, agierte zudem vor allem im ersten Satz sehr fehlerhaft. Paszek blieb bei ihren Aufschlagspielen souverän, beim Stand von 5:3 nutzte die Dornbirnerin ihren ersten Satzball nach 30 Minuten zum 6:3.

Im langen Auftaktgame des zweiten Durchgangs kündigte sich eine Wende an. Ostapenko nutzte den vierten Breakball zum 1:0. Nach knapp 65 Minuten musste Paszek ihr Service zum 1:4 erneut abgeben, womit sich ein Entscheidungssatz ankündigte. Nach einem Rebreak zum 2:4 verlor Paszek zum 2:5 wieder den Aufschlag und bald darauf den Satz.

Satz drei auf Augenhöhe

Satz drei begann für die aktuelle Nummer 492 aus Dornbirn gleich wieder mit einem Serviceverlust. Paszek schaffte zum 2:2 unter dem Jubel von knapp 200 Zuschauern, darunter u. a. die Ex-Spielerinnen Barbara Schett, Patricia Wartusch und Evelyn Fauth, das Rebreak. In der Folge dominierten die Rückschlägerinnen, nach insgesamt acht Breaks ging es im Entscheidungssatz ins Tiebreak. In diesem egalisierte Paszek ein 1:3 und fand bei 6:5 und 8:7 zwei Matchbälle vor, wehrte selbst zwei ab, ehe Ostapenko ihren dritten zum Sieg nutzte.

Paszek schrammt an Überraschung vorbei

Nach dem ersten Tag im Billie Jean King Cup steht es zwischen Österreich und Lettland 1:1. Tamira Paszek verlor in Schwechat gegen die Weltranglisten-18. Jelena Ostapenko am Freitag nur hauchdünn.

„Habe es wirklich genossen“

„Aber ich kann mir eigentlich nichts vorwerfen. Klar, wichtige Momente hätte ich aktiver spielen können, aber ich habe alles gegeben. Die Routine der letzten eineinhalb Jahre hat mir noch etwas gefehlt. Solche Matches muss man Tag für Tag spielen, damit man das auch gewohnt ist. Aber ich weiß, dass ich auf diese Bühne gehöre. Es war mir die größte Freude heute, ich habe es wirklich genossen“, sagte die 31-Jährige weiter.

Kraus wird Favoritinnenrolle gerecht

Kraus ließ im Anschluss an ihrer Favoritinnenrolle gegen Vismane von Beginn an keinen Zweifel aufkommen und nahm ihrer Gegnerin im fünften Game das Service ab. Bei eigenem Service blieb die 20-Jährige souverän, im neunten Game glückte ihr ein weiteres Break zum Satzgewinn. Der zweite Durchgang verlief noch klarer: Nach dem 1:1 verbuchte Kraus fünf Games in Folge. Nach nur 56 Minuten verwertete die WTA-Nr.197 ihren zweiten Matchball.

„Es war wirklich ein sehr gutes Match. Ich war zwar am Anfang und auch am Ende sehr nervös. Aber sonst habe ich mich sehr gut gefühlt und meinen Matchplan durchziehen können“, freute sich Kraus, die zwar schon ihren zehnten Länderkampf für Österreich bestreitet, aber erst jetzt ihr Heimdebüt feierte.

Der Sieger des Länderkampfs, der am Samstag (ab 11.00 Uhr, live ORF Sport +) ermittelt wird, steigt in die Qualifikationsrunde 2023 auf. In dieser werden die Plätze für das lukrative Finalturnier vergeben. Der Verlierer spielt in der Europa-Afrika-Zone I. Kraus trifft zuerst auf Ostapenko, anschließend bekommt es Paszek mit Vismane zu tun. Sollte es dann 2:2 stehen, wird der Aufsteiger im Doppel ermittelt.