ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick während eines Trainings
GEPA/Johannes Friedl
ÖFB

Rangnick will „Weiterentwicklung“ sehen

Es ist ein etwas ungeliebter Test, den das ÖFB-Nationalteam am Mittwoch (18.00 Uhr, live in ORF1) in Malaga gegen Andorra absolvieren muss. Österreich geht als klarer Favorit in seine erste Begegnung mit dem Zwergstaat. Teamchef Ralf Rangnick will das Länderspiel unter anderem auch dazu nutzen, neue Akteure zu testen. Eine „Weiterentwicklung“ soll im Hinblick auf die EM-Qualifikation im kommenden Jahr sichtbar sein.

„Wir haben in der Nations League schon gute Dinge gesehen“, sagte Rangnick über seine ersten sechs Länderspiele im Amt. „Jetzt geht es darum, im Finetuning noch gute Dinge zu automatisieren und weiter zu verbessern. Dafür ist die Trainingswoche da, vor allem aber auch die beiden Testspiele.“ Das ÖFB-Team ist noch bis Samstag in Marbella, ehe am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF1) zum Jahresabschluss das Highlight gegen Europameister Italien auf dem Programm steht.

„Wir wollen beide Spiele gewinnen. Gegen Andorra und dann auch zu Hause gegen Italien in Wien“, erklärte Rangnick. „Das funktioniert aber am ehesten, wenn wir uns als Mannschaft weiterentwickeln und gut spielen. Das sind beides Ziele.“ Die ÖFB-Aufstellungen der beiden Partien dürften sich deutlich unterscheiden. Ident werden sie sicher nicht sein, betonte der Teamchef. „Das ist auch gar nicht notwendig. Dazu sind wir viel zu gut besetzt.“

ÖFB-Herren testen gegen Andorra

Das ÖFB-Nationalteam bestreitet am Mittwoch in Spanien im Rahmen des Trainingslehrgangs gegen Andorra das vorletzte Länderspiel des Jahres 2022. Alles andere als ein klarer Sieg gegen den Kleinstaat aus den Pyrenäen wäre eine Enttäuschung.

Gregoritsch statt Arnautovic?

Gegen Andorra könnte im Angriff etwa Michael Gregoritsch den Vorzug gegenüber Marko Arnautovic erhalten, um diesen für Italien zu schonen. Auch im Abwehrzentrum haben um Kapitän David Alaba zuletzt viele Akteure sehr viel gespielt. „Wir werden die Mannschaft so wählen, dass wir in beiden Spielen nicht nur die Chance auf einen Sieg, sondern auch die nötige Frische haben“, kündigte Rangnick an.

Der Deutsche möchte möglichst vielen Kickern möglichst viel Spielzeit geben. Seine Idee, beide Halbzeiten gegen Andorra mit völlig unterschiedlichen Mannschaften zu bestreiten, lässt sich in einem offiziellen Länderspiel aber nicht in die Tat umsetzen. Sechs Wechsel sind erlaubt, Überlastungen will Rangnick vermeiden. „Wir wollen auf alle Fälle verhindern, dass sich Spieler verletzen in diesem Lehrgang. Deswegen kommt es auf die richtige Mischung und Balance an.“

Testspiel

Mittwoch, 18.00 Uhr:
live in ORF1 und Livestream

Andorra – Österreich

Malaga, SR Munuera (ESP)

Andorra: Alvarez – Rubio, Guillen, Llovera, Alavedra, Garcia – Rebes, M. Vieira, Cervos – Fernandez, Martinez

Österreich: A. Schlager – Mwene, Trauner, Posch, Wöber – Grillitsch, X. Schlager – Kainz, Sabitzer, Prass – Gregoritsch

Andorra zuletzt verbessert

Das Tor dürfte Heinz Lindner hüten. Zu tun bekommen sollte der Sion-Legionär nicht viel – auch wenn die Andorraner eines ihrer besten Jahre der Geschichte hinter sich haben. In der Nations League gelangen ihnen dank zwei Siegen gegen Liechtenstein sowie je einem Remis gegen Moldawien und Lettland acht Punkte. Mit Torhüter Iker Alvarez (Villarreal B) und Defensivmann Marc Vales, der in der malaysischen Liga bei Kedah Darul Aman beschäftigt ist, stehen zwei Profis im Kader.

Rangnick hat sich die Nations-League-Partien des Gegners angeschaut. „Wir wissen ungefähr, was auf uns zukommt, wie die Mannschaft spielt“, sagte der 64-Jährige. „Es ist ein Testspiel, das wir zum einen gewinnen wollen, zum anderen aber auch sehen wollen, dass sich Dinge schon weiterentwickelt haben – und wie sich einzelne Spieler dann auf Positionen auch zeigen.“

Auch wenn Rangnick vor dem Italien-Spiel lieber mit einer Woche Training an mannschaftstaktischen Details gefeilt hätte: Nur ein Spiel in diesem Lehrgang auszutragen, war für den ÖFB aufgrund der Zentralvermarktung der UEFA nicht möglich.