Mick Schumacher (Haas)
Reuters/Carlos Perez Gallardo
Formel 1

Team Haas setzt Schumacher vor die Tür

Mick Schumacher bekommt beim US-Rennstall Haas keinen neuen Vertrag und steht nach nur zwei Jahren vorerst vor dem Aus als Stammpilot in der Formel 1. Das US-Team gab am Donnerstag die Trennung vom 23-jährigen Deutschen mit Saisonende bekannt. Sein Nachfolger wird Landsmann Nico Hülkenberg, wie Haas kurz darauf vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi mitteilte. Zweiter Fahrer ist der Däne Kevin Magnussen.

Schumacher sagte, dass er dafür kämpfen werde, in die Startaufstellung zurückzukehren. „Mein Feuer brennt für die Formel 1“, sagte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher. „Es war manchmal holprig, aber ich habe mich stetig verbessert, viel gelernt und weiß jetzt sicher, dass ich einen Platz in der Formel 1 verdiene. Das Thema ist für mich alles andere als abgeschlossen.“ In 21 Rennen der laufenden Saison hat er bis dato zwölf Punkte gesammelt und liegt damit in der Fahrerwertung auf Platz 16.

Für Haas war das nicht genug. Auch die Unfälle, die sich Schumacher leistete, kamen beim Team nicht gut an. Man habe sich entschieden, „in Zukunft getrennte Wege zu gehen“, wurde Haas-Teamchef Günther Steiner zitiert. Dennoch wünsche das gesamte Team „Mick alles Gute für die nächsten Schritte auf seinem Karriereweg“.

Hülkenberg ersetzt Schumacher bei Haas

Mick Schumacher und der Formel-1-Rennstall Haas gehen getrennte Wege. Der Deutsche wird von seinem Landsmann Nico Hülkenberg ersetzt.

Schumacher bleibt nun nur noch eine minimale Chance auf einen Verbleib als Stammfahrer in der Formel 1 in der kommenden Saison. Sollte der Wunschkandidat des britischen Williams-Teams, der US-Amerikaner Logan Sargeant, am letzten Rennwochenende in der Formel 2 ebenfalls in Abu Dhabi patzen und doch nicht die Punkte für die Superlizenz als Voraussetzung für die Motorsport-Königsklasse schaffen, wäre dort ein Cockpit frei.

Routine von Hülkenberg für Steiner „unübersehbar“

Darüber muss sich Hülkenberg keine Gedanken mehr machen. Der 35-jährige Deutsche, der zuletzt Ersatzfahrer bei Aston Martin war, kehrt als Stammfahrer in die Königsklasse zurück und wird seine Arbeit bei Haas bereits am Dienstag bei den Testfahrten aufnehmen. „Ich bin sehr glücklich, dass ich 2023 einen Vollzeitrennsitz beim Haas-F1-Team übernehmen werde. Ich habe das Gefühl, dass ich die Formel 1 nie wirklich verlassen habe. Ich bin begeistert, dass ich wieder das tun kann, was ich am meisten liebe, und möchte Gene Haas und Günther Steiner für ihr Vertrauen danken.“

Haas-Teamchef Steiner hob vor allem die Routine von Hülkenberg hervor. Die Erfahrung und das Wissen des Deutschen mit seinen fast 200 Grand-Prix-Einsätzen seien „unübersehbar“, so Steiner vor dem letzten Saisonrennen am Sonntag (14.00 Uhr) in Abu Dhabi. Hülkenberg habe den Ruf, „hervorragend Qualifikationen zu fahren und ein solider, zuverlässiger Rennfahrer zu sein“. Das seien Eigenschaften, die zu Magnussen passen würden. Diese Paarung werde dem Team künftig helfen, „in der Startaufstellung nach vorne zu kommen“.

Hülkenberg absolvierte insgesamt bereits 181 Formel-1-Rennen, aufs Podest kam er dabei nie – ein Negativrekord in der Formel 1. Nach seinem Debüt 2010 im Williams war er später unter anderem für Force India, Sauber und Renault im Einsatz gewesen. Die Franzosen hatten Hülkenberg Ende 2019 keinen neuen Vertrag mehr gegeben. Seitdem hielt sich Hülkenberg durch starke Spontaneinsätze für eine Rückkehr in den Notizbüchern der Teamchefs.