Norwegens Erling Haaland in Action
Reuters/Antonio Bronic
FIFA WM 2022

Diese Starelf verpasst Titeljagd in Katar

Ab Sonntag beginnt bei der WM in Katar das Schaulaufen der besten Fußballer der Welt. So mancher Superstar fehlt allerdings wegen Verletzung oder nicht geschaffter Qualifikation. Einige bekannte Namen sind aber auch nur deshalb nicht dabei, weil sie von ihrem Verband erst gar nicht nominiert wurden, darunter Ex-Welt- und Europameister sowie ehemalige Champions-League-Sieger. Mit diesen Stars würde sich ein Team formen lassen, das wohl legitime Chancen auf den Titel hätte.

Gianluigi Donnarumma: „Disastro Italia“, schrieb die „Gazzetta dello Sport“, nachdem Italien zum zweiten Mal in Folge in der WM-Quali gescheitert war. Donnarumma, der Italien im vergangenen Jahr mit seinen Paraden zum EM-Titel geführt hatte und zum Welttormann 2021 gewählt worden war, schied mit der „Squadra Azzurra“ im März blamabel aus. Im Play-off-Halbfinale verlor Italien zu Hause gegen Nordmazedonien mit 0:1, weshalb in Katar gleich eine ganze Armada an italienischen Starspielern fehlen wird.

Reece James: „Ich bin am Boden zerstört.“ Mit diesen Worten kommentierte Englands Rechtsverteidiger seinen Ausfall für die WM. Der Chelsea-Spieler erlitt Mitte Oktober im CL-Spiel gegen den AC Milan eine Knieverletzung, die ihn an einer Teilnahme hindert. Der Ausfall des 22-Jährigen ist ein herber Rückschlag für das Team von Coach Gareth Southgate, entwickelte er sich doch zu einem wichtigen Spieler für die „Three Lions“.

Englands Reece James während eines Warm ups
Reuters/Carl Recine
Für Reece James wird die WM in Katar vor dem Fernseher über die Bühne gehen

David Alaba: Österreichs Sportler des Jahres hat mit Real Madrid die spanische Meisterschaft und die Champions League gewonnen, das WM-Turnier als krönender Abschluss eines Jahres so reich an persönlichen Höhepunkten blieb dem Abwehrchef der „Königlichen“ aber verwehrt. Österreich scheiterte im Play-off an Wales und trennte sich danach von Teamchef Franco Foda. Zwei EM-Endrunden hat Alaba in seiner Vita stehen. Eine WM fehlt ihm noch, 2026 könnte schon die letzte Chance für den mittlerweile 30-Jährigen sein.

Sergio Ramos: Ebenfalls nicht bei der WM dabei ist Alabas Vorgänger als Abwehrchef bei Real Madrid. Spaniens Teamchef Luis Enrique verzichtete auf den mittlerweile bei Paris Saint-Germain tätigen 36-jährigen Innenverteidiger. Eine Überraschung ist das nicht unbedingt, trug doch Ramos zuletzt im März 2021 das Trikot der „Furia Roja“. Für den Champion von 2010 und Europameister von 2008 und 2012 wäre es die fünfte WM-Teilnahme gewesen.

Paris St. Germains Sergio Ramos in Action
Reuters/Sarah Meyssonnier
Sergio Ramos wird in den kommenden Wochen das PSG-Trikot nicht mit jenem der spanischen Nationalmannschaft tauschen

Ferland Mendy: Seit 2019 zählt der Franzose bei Real Madrid zum Stammpersonal und zu den hochdekorierten Spielern. Das reichte allerdings nicht, um sich im Team von Coach Didier Deschamps zu etablieren. Der 27-jährige Linksverteidiger hat es nie geschafft, sich in der „Equipe Tricolore“ durchzusetzen und hat erst sieben Länderspiele zu Buche stehen. Auch in Katar bevorzugt Deschamps die beiden Brüder Lucas und Theo Hernandez.

Paul Pogba und N’Golo Kante: Das Duo war Motor und Lunge der „Equipe Tricolore“ beim WM-Triumph 2018, bei der Titelverteidigung muss Teamchef Deschamps sein gesamtes zentrales Mittelfeld aber neu aufstellen. Der 29-jährige Pogba (Juventus Turin) hatte sich in der Saisonvorbereitung eine Meniskusverletzung zugezogen und wurde im September operiert.

Der 31-jährige Kante (Chelsea) hatte monatelang mit Verletzungen zu kämpfen, spielte in dieser Saison nur 175 Minuten und musste sich schließlich im Oktober einer Operation am Oberschenkel unterziehen. „Er wird uns wegen seiner Energie und Erfahrung fehlen. Wir werden ihn vermissen“, erklärte Deschamps, den die Ausfälle richtig schmerzen, auch wenn hochkarätige Ersatzleute zur Verfügung stehen.

Frankreichs N’Golo Kante in Action
Reuters/Pascal Rossignol
Mit N’Golo Kante wird Frankreich ein Schlüsselspieler auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung fehlen

Thiago Alcantara: Der 31-Jährige war nicht Teil der spanischen EM- und WM-Erfolge. Die WM 2014 in der Heimat seines brasilianischen Vaters verpasste Thiago verletzt. Und auch die WM in Katar wird ohne einen der begabtesten Mittelfeldspieler der Welt über die Bühne gehen. Auch die Leistungen bei seinem aktuellen Club Liverpool konnten Spaniens Teamchef Enrique nicht davon überzeugen, Thiago einen Platz im Kader zu geben. Anstelle des 31-Jährigen setzt Spanien lieber auf Barcelona-Youngsters wie Pedri und Gavi.

Mohamed Salah: Der Stürmerstar von Liverpool verpasste mit Ägypten das WM-Ticket denkbar knapp. Die Afrikaner scheiterten im Play-off-Rückspiel gegen Senegal im Elfmeterschießen, wobei auch der zweifache afrikanische Fußballer des Jahres seinen Versuch beim Stand von 0:0 verschoss. Gegen Senegal hatte Ägypten bereits das Finale des Afrikacups 2022 im Elferschießen verloren. Salah war zumindest schon bei einer WM-Endrunde dabei, 2018 erzielte er beide Tore der Ägypter.

Ägyptens Mohamed Salah in Action
Reuters/Amr Abdallah Dalsh
Mit Mohamed Salah fehlt in Katar ein Stürmer von Weltklasseformat

Roberto Firmino: Angesichts des großen Angebots an Klassespielern in der brasilianischen Offensive fand der Stürmer in der „Selecao“ keine Berücksichtigung. Auch eine bis dato starke Saison bei Liverpool konnte Teamchef Tite nicht überzeugen. Die Endrunde 2018 wird wohl die einzige WM-Teilnahme des 31-Jährigen bleiben.

Erling Haaland: Bei Red Bull Salzburg, Borussia Dortmund und seit Sommer bei Manchester City hat der 22-Jährige stets für Furore gesorgt, mit Norwegens Nationalteam fehlt noch ein Highlight. Trotz des Torjägers, damals noch in Diensten von Dortmund, landete Norwegen in der WM-Qualifikation hinter den Niederlanden und der Türkei nur auf Rang drei. Auch bei der EM im vergangenen Jahr hatten die Skandinavier gefehlt, womit Haaland noch auf einen Einsatz bei einer großen Endrunde hofft.