Virgil van Dijk (NED)
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FIFA WM 2022

Niederlande peilen Finale an

Auf dem Weg zum Finale der WM in Katar stellt sich den ambitionierten Niederländern zum Auftakt am Montag (17.00 Uhr, live im ORF-Liveblog) Afrikameister Senegal in den Weg. Dieser hat allerdings einen großen Abwesenden zu verschmerzen: Sadio Mane. Ein Umstand, der den Niederlanden entgegenkommt, ist „Oranje“ in Katar doch auf Wiedergutmachung für Russland 2018 aus.

Bayern-Spieler Mane ist so etwas wie der Glücksbringer der Nation, er schoss Senegal mit zwei Elfmetern zum Triumph im Afrikacup sowie zur WM-Teilnahme. Wegen einer Knieverletzung müssen die Senegalesen in Katar aber ohne ihren Superstar auskommen. Nach tagelanger Spekulation war das WM-Aus des 30-jährigen Angreifers am Donnerstag bittere Gewissheit.

Zu Jahresbeginn hatte Mane seinem Land mit jeweils zwei entscheidenden Elfern im Penaltyschießen gegen Ägypten erst den Finalsieg beim Afrikacup und kurz darauf das WM-Ticket beschert. Nationaltrainer Aliou Cisse will in der Gruppe A mit Gastgeber Katar und Ecuador trotzdem überraschen, die Niederlande im ersten Spiel im 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fassenden Al Thumama Stadium in Doha fordern.

FIFA WM 2022, Gruppe A

Montag, 17.00 Uhr, live im ORF-Liveblog

Senegal – Niederlande

Doha, Al Thumama Stadium, SR Sampaio (BRA)

Mögliche Aufstellungen:

Senegal: Mendy – Sabaly, Cisse, Koulibaly, Ballo-Toure – P.M. Sarr, N. Mendy, I. Gueye – I. Sarr, Dia, Diatta

Niederlande: Noppert – Timber, Van Dijk, Ake – Frimpong, F. De Jong, Koopmeiners, Blind – Gakpo – Bergwijn, Janssen

Senegal als Afrikas Hoffnung

„Ich möchte, dass sie sich sagen, wenn Frankreich gewinnen kann, warum nicht auch wir“, erklärte Cisse. Das sei die Art von Selbstvertrauen, die er seinen Spielern vermitteln möchte. Die Mission der „Löwen von Teranga“ ist klar: die K.-o.-Phase erreichen.

Denn vor vier Jahren erlebten die afrikanischen Teams in Russland ein katastrophales Turnier, alle fünf Vertreter kamen nicht über die Gruppenphase hinaus. Senegal um Chelsea-Verteidiger Kalidou Koulibaly gilt seitdem als großer Hoffnungsträger, und hat auf dem Papier auch gute Chancen auf den Achtelfinal-Aufstieg.

Niederlande und Van Gaal ungeschlagen

Der Favorit im ersten Gruppenduell sind aber ganz klar die Niederlande. „Oranje“ ist auf Wiedergutmachung aus, nachdem es 2018 nicht mit der WM-Qualifikation geklappt hatte. Davor hatte Bondscoach Louis van Gaal seine Elf vor acht Jahren in Brasilien auf den dritten Platz geführt, seit seiner Rückkehr im vergangenen Sommer sind die Niederländer in 15 Spielen ungeschlagen.

Der 71-Jährige schätzte seinen Kader so ein: „Ich glaube an Teambuilding und Taktik. Und wir haben Spieler, die den taktischen Plan des Trainers umsetzen können.“ Nachsatz: „Wir können Weltmeister werden“, betonte van Gaal und schob gleich eine Begründung in der ihm eigenen Art hinterher: „Bei der WM 2014 sind wir mit einer Mannschaft Dritter geworden, die weniger Qualität hatte. Ich erwarte also mehr.“

Senegal auch ohne Mane stark

Nach drei Finalniederlagen (1974, 1978 und 2010) hofft „Oranje“ auf die nächste Chance. Allerdings haben Leistungsträger wie Kapitän Virgil van Dijk mit Formschwankungen zu kämpfen, die beiden Barca-Profis Frenkie de Jong und Memphis Depay zuletzt mit Verletzungen.

Dass Senegal ohne Mane antreten wird, soll für die Niederländer aber kein Grund sein, um den Afrikameister zu unterschätzen. „Senegal hat gute Spieler und sehr starke Stürmer, auch ohne Mane. Es wird sehr schwer werden“, betonte Verteidiger Nathan Ake.