Maria Mikolajova (SKN St Pölten)
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Champions League

Historischer Erfolg von St. Pölten in Prag

Österreichs Frauen-Fußballserienmeister SKN St. Pölten hat am Mittwoch Clubgeschichte geschrieben. Die Niederösterreicherinnen holten beim punktelosen Schlusslicht Slavia Prag in Mlada Boleslav einen Last-Minute-1:0-Sieg und damit erstmals überhaupt in der Gruppenphase der Champions League einen Sieg. Dank des Treffers von Maria Mikolajova (91.) und der ersten Punkte im dritten Spiel darf die Truppe von Trainerin Liese Brancao damit weiter vom Aufstieg ins Viertelfinale träumen.

Der Abstand auf den VfL Wolfsburg und die AS Roma mit ÖFB-Teamkapitänin Carina Wenninger, die sich im Gruppe-B-Abendspiel mit 1:1 trennten, konnte auf vier Zähler verringert werden. Am 8. Dezember kommt es in der NV Arena neuerlich zum direkten Duell mit Slavia, das vom Ex-Salzburger Karel Pitak gecoacht wird. Da wird St. Pöltens Kapitänin Jasmin Eder allerdings fehlen, da die Ex-ÖFB-Teamspielerin in der 93. Minute in einer äußerst hitzigen Schlussphase die Gelb-Rote Karte sah.

Beide Teams sorgten für eine durchaus unterhaltsame Partie, der lange Zeit nur ein Tor fehlte. Nach einem Fehler von Leonarda Balog traf Slavias Tereza Szewieczkova vom Sechzehner nur die Stange (22.). Auf der anderen Seite klatschte eine Kopfballverlängerung von Stefanie Enzinger nach einer Flanke von Mateja Zver ans Aluminiumgehäuse (24.). Zver (25.) bzw. Szewieczkova (30.) ließen weitere Chancen aus. Danach prüfte auch Eder mit einem Freistoß Slavia-Torfrau Olivie Lukasova (37.).

jubelnde SKN St. Pölten Spielerinnen
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Erstmals überhaupt durfte sich ein heimisches Frauen-Team über seinen CL-Sieg freuen

Mikolajova trifft aus 20 Metern zum Glück

Nach dem Seitenwechsel begnügte sich aufgrund der Ausgangslage niemand mit dem Remis, mit Fortdauer der zweiten Hälfte ging es ständig hin und her. Mikolajova (66.), die kurz zuvor eingewechselte erst 16-jährige Valentina Mädl (73.) und Zver (76. sowie 79./Doppelchance) verfehlten aber das Gehäuse bzw. fanden in der starken Lukasova ihre Meisterin. Ein Treffer lag in der Luft und fiel noch in der Nachspielzeit zur Freude der Gäste. Mikolajova nahm sich nach gelungener Einzelaktion aus fast 20 Metern ein Herz, verzichtete auf ein Abspiel zur gut postierten Zver und traf genau ins Eck. Die Slowakin hatte auch schon zuletzt beim Heim-3:4 gegen die Roma spät getroffen.

Danach wurde es noch turbulent. Eder traf bei einem Zweikampf eine Gegenspielerin am Kopf und löste damit ein Gerangel mehrerer Spielerinnen aus. Eder sah daraufhin zu Recht die Ampelkarte. Beim dafür verhängten Freistoß ging auch Slavias Torfrau nach vorne, wonach Zver in der Folge fast noch ein Empty-Net-Tor gelungen wäre (95.). Ihr Heber ging aber drüber. Slavia ist weiter ohne Tor und Punkt.