Vincent Kriechmayr
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Ski alpin

Speed-Auftakt unter besonderen Vorzeichen

Der Speed-Auftakt der Herren in Lake Louise steht am Wochenende unter besonderen Vorzeichen. Erstmals wird die neue Weltcup-Startreihenfolge angewandt, und es werden möglicherweise die letzten Rennen der Männer im Traditionsort sein, im nächsten Kalender scheint der Veranstalter in Kanada vorerst nicht mehr auf. Österreichs Team musste den Schock nach dem Saison-Aus von Max Franz verdauen, Vorfreude ist freilich dennoch da.

Temperaturen im deutlichen Minusbereich sind für die kommenden Tage angesagt, aber auch Schneefall – am meisten für Sonntag. Auf dem Programm stehen am Freitag eine Abfahrt sowie am Samstag und Sonntag je ein Super-G (20.30 Uhr MESZ, jeweils live in ORF2).

Für zusätzliche Spannung soll ein neues Regelwerk sorgen: Die Topläufer werden mit den Nummern sechs bis 15 über die Piste gehen, auf die im Ranking von elf bis 20 Platzierten entfallen ebenfalls per Los die Nummern eins bis fünf und 16 bis 20. Bis Saisonende 2021/22 durften die Top Ten der Weltrangliste ungerade Nummern von eins bis 19 wählen.

ÖSV-Herren starten in Speed-Saison

Österreichs Ski-Herren starten am Wochenende in die Speed-Saison. Im kanadischen Lake Louise stehen eine Abfahrt und zwei Super-Gs auf dem Programm. Vincent Kreichmayr und Matthias Mayer wollen dabei um den Sieg mitfahren.

ÖSV mit guten Erinnerungen

Das ÖSV-Team lieferte vor einem Jahr in der Abfahrt ein Topergebnis ab. Matthias Mayer siegte vor Vincent Kriechmayr, hinter den Schweizern Beat Feuz und Marco Odermatt wurde Franz Fünfter. Franz fehlt dieses Mal, er zog sich Mitte November beim Abfahrtstraining in Copper Mountain komplizierte Brüche an beiden Unterschenkeln zu.

Matthias Mayer
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Mayer gewann in der vergangenen Saison die Lake-Louise-Abfahrt vor Kriechmayr

Für Mayer schauten in der vergangenen Saison in der Abfahrt nach Lake Louise noch ein zweiter und ein dritter Platz heraus, Kriechmayr gewann in Wengen und Courchevel. Den Disziplinenweltcup holte sich der Norweger Aleksander Aamodt Kilde vor Feuz und dem Südtiroler Dominik Paris. Mayer wurde Fünfter, Kriechmayr Sechster. Heuer soll es freilich wieder Richtung Podest sowie aktive Teilnahme am Kugelkampf gehen.

Kriechmayr „voller Vorfreude“

„Wir sind natürlich voller Vorfreude, dass es endlich losgeht. Die Olympischen Spiele haben mich gewurmt, das war für mich eine Extramotivation, ich habe noch genug Ziele“, sagte Kriechmayr. „Wir hoffen, dass wir vorne mitfahren, wir trauen uns das auch zu. Aber vor der Saison ist immer schwierig zu sagen, wo man genau steht“, sagte der Doppelweltmeister.

Die Verletzung von Franz sei ein Schock für das Team gewesen. „Das Team ist nicht extrem breit aufgestellt in der Spitze. Aber wir haben in den letzten Jahren gezeigt, dass wir mit dem Druck umgehen können.“

Max Franz
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Für Franz war die Saison nach einem schweren Trainingssturz vorbei, ehe sie begonnen hat

Stockerlplatz als Ziel von Mayer

Dass er „einer der Leistungsträger sein werde in der Speed-Gruppe“, wisse er, das sei nichts Neues für ihn, erklärte Mayer. „Es wäre schön, mit einem Stockerlplatz nach Beaver Creek zu reisen. Ich brenne darauf, dass es endlich losgeht“, erklärte der dreifache Olympiasieger.

Dritte Kraft im österreichischen Team ist Daniel Hemetsberger, der als Dritter in Kitzbühel in der vergangenen Saison seinen ersten Stockerlplatz errang und in Bormio und Wengen Vierter sowie in Courchevel Fünfter wurde. „Hinter den zwei Großen will ich heuer aufzeigen. Das Ziel sind Top-Ten-Plätze. Alles, was weiter vorne ist, nehme ich natürlich gerne. Ich traue mir schon einiges zu, ich bin generell ganz gut drauf.“

Auch Danklmaier nicht dabei

Franz ist nicht der einzige Ausfall im ÖSV-Team, auch Daniel Danklmaier steht nicht zur Verfügung. Nach dem Kreuzbandriss im April ist ein Rückkehrzeitpunkt noch nicht absehbar.

„Es ist natürlich bitter, wenn zwei, die vorne mitfahren könnten, ausfallen. Das fehlt der österreichischen Mannschaft, weil man nicht so in der Breite aufgestellt ist. Aber ich rechne schon, dass wir ein Wörtchen um die Podiumsplätze mitreden werden“, blieb ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer zuversichtlich.

Als Zweiter in Gröden und Neunter in Wengen fuhr in der Saison 2021/22 Otmar Striedinger zweimal in die Top Ten, dem 31-Jährigen wird starke Form bescheinigt.