Die schweizer Skifahrerin Lara Gut-Behrami
AP/Robert F. Bukaty
Ski alpin

Gut-Behrami stürmt zu Riesentorlauf-Erfolg

Lara Gut-Behrami hat den Riesentorlauf-Auftakt in Killington für sich entschieden und zugleich ihren 35. Weltcup-Sieg gefeiert. Die Schweizerin setzte sich am Sonntag 0,07 Sekunden vor der Italienerin Marta Bassino durch. Die schwedische Halbzeit-Leaderin Sara Hector rutschte auf Platz drei (+0,20) zurück. Katharina Liensberger belegte als beste Österreicherin mit 0,55 Sekunden Rückstand den fünften Platz hinter Petra Vlhova (SVK).

Liensberger verbesserte sich bei wechselnden Windbedingungen auf dem schwierigen Kurs im Finale noch um einen Platz und verfehlte das Podest um 25 Hundertstelsekunden. Platz fünf ist aber das beste Saisonergebnis für Österreichs Ski-Damen nach Liensbergers achtem Platz beim zweiten Slalom in Levi.

Gut-Behrami lag nach Lauf eins auf Platz drei und behielt die Nerven – 0,43 Sekunden fehlten ihr auf Olympiasiegerin Hector, die den schwierigen und wechselhaften Verhältnissen aber Tribut zollte und auch noch hinter Bassino zurückfiel. Gut-Behrami jubelte dagegen über ihren ersten Riesentorlauf-Weltcup-Sieg seit Oktober 2016 in Sölden und ihren fünften insgesamt.

1. Lara Gut-Behrami (SUI)
2. Marta Bassino (ITA)
3. Sara Hector (SWE)

„Die Vorbereitung war gut. Die letzten Wochen hatte ich keinen Rhythmus, weil keine Rennen waren. Ich konnte gutes Skifahren zeigen. Es ist sehr toll, dass es schon heute mit einem Sieg geklappt hat“, sagte die 31-jährige Riesenslalom-Weltmeisterin von Cortina 2021.

Liensberger hochzufrieden

Zufrieden gab sich auch Liensberger, das erste Saisonpodest rückte näher. „Ich freue mich riesig, dass ich es im RTL zeigen konnte. Das stimmt mich positiv und gibt mir Selbstvertrauen. Zum Saisonauftakt ist es nicht ganz so gut gelaufen. Dass ich jetzt so ein gutes Ergebnis geschafft habe, ist schön. Die Saison hat aber erst angefangen. Jetzt heißt es, darauf aufbauen und sich steigern“, so die Vorarlbergerin.

Zweitbeste Österreicherin wurde Ramona Siebenhofer. Die Steirerin verbesserte sich als Halbzeit-14. trotz Schnitzers im Finale immerhin auf den zwölften Platz (1,38), ärgerte sich aber über einen Fehler im Steilhang. „Ich könnte mich grün und blau ärgern, das ist schade, wenn man vorne dabei ist. Aber genau das muss man mitnehmen. Wenn man attackiert, kann das passieren. Jetzt freue ich mich auf die langen Ski und Lake Louise.“

Shiffrin bei Heimrennen zurück

Nicht nach Wunsch lief es auch für Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin. Die US-Amerikanerin, die in Killington schon fünfmal den Slalom gewann und auch die ersten beiden dieser Saison in Levi, muss auf ihren ersten Riesentorlauf-Sieg in Killington weiter warten. Mehr als Platz 13 (1,40) war nicht drin. Den Gesamtweltcup führt die 27-Jährige weiterhin souverän an.

Für die weiteren ÖSV-Damen blieben die Top Ten außer Reichweite. Besonders ärgerte sich Ricarda Haaser, die als Halbzeit-Achte im Finale gleich nach dem Start viel Zeit liegen ließ und mit 1,53 Sekunden Rückstand als 15. abschwang. Ein paar Weltcup-Punkte gab es noch für Franziska Gritsch (20.), Katharina Truppe (22.) und Katharina Huber (24.).

Im Finale nur Zuschauerinnen

Vier Österreicherinnen hatten die Entscheidung der besten 30 nicht geschafft. Elisa Mörzinger büßte als 32. knapp drei Sekunden ein, Nina Astner (42.) noch eine halbe Sekunde mehr. Magdalena Egger vermied vor dem Zielhang einen Ausfall nach Innenskifehler nur mit Glück, verlor aber 4,55 Sekunden und alle Chancen auf die Finalteilnahme. Ihre Vorarlberger Landsfrau Elisabeth Kappaurer stürzte.

Nicht am Start war Stephanie Brunner, die sich kurz vor Sölden im Training ihr linkes Knie lädiert hatte und in Killington in die Saison einsteigen wollte. „Aber ich habe gemerkt, dass ich noch nicht ganz rennbereit bin und nicht so fahren kann, wie ich mir das vorstelle. Das Knie ist noch nicht hundert Prozent bereit“, so die 28-jährige Tirolerin. Am Sonntag (16.15 bzw. 19.00 Uhr, live in ORF1) geht in Killington ein Slalom in Szene.