FIFA WM 2022

„Vamos“: Messi verspricht Neustart

Ein guter Moment durch Lionel Messi hat Argentinien am Samstag gereicht. Von weltmeisterlicher Form war der zweifache Titelträger zwar auch beim 2:0 gegen Mexiko weit entfernt, zumindest die Richtung scheint vor dem Showdown gegen Polen am Mittwoch aber zu stimmen. „Weil es nun wieder nur an uns liegt“, betonte Messi. Der 35-Jährige kündigte „eine andere Weltmeisterschaft für uns“ an.

„Argentinien ist aufgewacht“, schrieb die Zeitung „Pagina12“. „Vamos Argentina!“, hieß es bei „Ole“. „Vamos!“, das hatte auch Messi den tobenden Fans nach seinem Tor in der 64. Minute zugeschrien. Die Kulisse von 88.966 Fans im 80.000er-Stadion war der Dramatik angemessen und laut FIFA die größte bei einer WM seit dem Finale 1994 in den USA. Damals waren zum Endspiel im Rose Bowl Stadium von Pasadena (Kalifornien) 94.194 Fans gekommen.

Das Epizentrum der Feierstimmung lag aber in der argentinischen Kabine selbst. Verteidiger Nicolas Otamendi teilte in den sozialen Netzwerken ein Video, das zeigt, wie die ganze Mannschaft auf Bänken und Tischen hüpft und ein Lied zu Ehren von Argentinien und speziell zu Ehren von Lionel Messi und Diego Maradona singt. „Ich will die Dritte gewinnen, ich will Weltmeister werden“, heißt es unter anderem.

Messi erlöst leidende Fans

Längst nicht alles gelang dem sechsfachen Weltfußballer Messi gegen Mexiko, oft blieb er in dieser spielerisch über weite Strecken enttäuschenden Partie an einem Gegner hängen. Aber als er einmal etwas Platz in der Nähe des gegnerischen Strafraums vorfand, nahm er den Ball blitzschnell an und schoss präzise in die untere Torecke. Es war sein 93. Tor im 167. Länderspiel und vor allem das achte WM-Tor, womit er mit Maradona gleichzieht, dessen zweiter Todestag sich am Freitag jährte.

Sieg für Argentinien gegen Mexiko

Argentinien hat am Samstag sein zweites Spiel bei der Fußball-WM in Katar gegen Mexiko mit 2:0 (0:0) gewonnen und damit die Chance auf das Achtelfinale gewahrt.

„Die Familie leidet, die Freunde leiden. Es ist sehr emotional, die Burschen spielen zu sehen“, erklärte Coach Lionel Scaloni, selbst siebenfacher Teamkicker. Von Assistenztrainer Pablo Aimar, mit dem Messi ebenfalls wie mit Scaloni bei der WM 2006 zusammenengespielt hat, kursierten sogar Aufnahmen, die ihn nach der 1:0-Führung schluchzend auf der Bank zeigen.

Noch ist alles möglich

Messi selbst zeigte sich selten so befreit wie an diesem späten Samstagabend in Lusail, nur vier Tage, nachdem er dort mit hängendem Kopf und hängenden Schultern über den Platz nach der 1:2-Auftaktblamage gegen Saudi-Arabien geschlichen war und das ganz frühe Aus bei seiner letzten Weltmeisterschaft drohte.

Dieses hängt jedoch noch immer einem Damokles-Schwert gleich über den „Gauchos“, die nun dem „Finale“ gegen Stürmerstar Robert Lewandowski und dessen Polen entgegenblicken. „Wir wissen, dass wir einen wichtigen Schritt gemacht haben, aber uns ist bewusst, dass ein weiterer folgen muss, um das erste Ziel zu erreichen“, sagte Messi. Gewinnt Argentinien am Mittwoch auch gegen Polen (vier Punkte), sind die Südamerikaner im Achtelfinale. Bei einem Remis sind sie vom Ausgang des Spiels zwischen Saudi-Arabien (drei) und Mexiko (ein) abhängig.

FIFA WM 2022, Gruppe C, zweiter Spieltag

Samstag:

Argentinien – Mexiko 2:0 (0:0)

Lusail, Lusail Stadium, 88.966 Zuschauer, SR Orsato (ITA)

Torfolge: 1:0 Messi (64.) 2:0 Fernandez (87.)

Argentinien: E. Martinez – Acuna, Li. Martinez, Otamendi, Montiel (63./Molina) – MacAllister (69./Palacios), Rodriguez (57./Fernandez), De Paul – La. Martinez (63./Alvarez), Messi, Di Maria (69./Romero)

Mexiko: Ochoa – Alvarez (66./Jimenez), Araujo, Moreno, Montes, Gallardo – Herrera, Guardado (41./Gutierrez), Chavez – Lozano (73./Alvarado), Vega (66./Antuna)

Gelbe Karten: Montiel bzw. Araujo, Gutierrez, Herrera, Alvarado