Die österreichische Nina Ortlieb
GEPA/Mario Buehner
Ski alpin

Ortlieb bei Comeback im Fokus

Vier Wochen nach dem geplanten Speed-Saisonstart klappt es in Lake Louise mit den ersten Rennen in Abfahrt und Super-G für die Frauen. Der kanadische Skiort präsentiert sich tief winterlich. Kühlen Kopf bewahrten in den Trainings die ÖSV-Damen – vor allem Mirjam Puchner und Nina Ortlieb, die nach 23 Monaten ihr Renncomeback gibt.

Ortlieb hatte sich im Jänner 2021 in Crans-Montana bei einem Trainingssturz schwere Verletzungen im rechten Knie zugezogen und musste lange pausieren. „Es war extrem lang, es war extrem hart. Dazwischen liegen sieben Operationen an einem Knie. Das hat viel Kraft gebraucht“, sagte die 26-jährige Vorarlbergerin.

„Aber die Trainer haben mir die Zeit und das Vertrauen gegeben, dass ich mich gut vorbereiten kann. Man sieht, dass ich auf einem guten Weg bin.“ Es sei aber noch ein Weg der Weiterentwicklung, sie müsse stabiler werden.

Ebenfalls eine Art Comeback gibt Nicole Schmidhofer, wenn sie auch nach ihren schweren Verletzungen im vergangenen Winter bis Jänner auch schon wieder im Einsatz war. Dann aber zog sie noch vor Olympia die Notbremse. Im Training von Lake Louise klappte es für die Steirerin noch nicht. „Ich muss die Wellen besser mitgehen“, meinte sie. Es habe beim Fahren aber richtig geklappert: „So eine harte Piste habe ich seit einem Jahr nicht mehr gehabt.“

Puchner visiert Podest an

Puchner dagegen hatte eine starke vergangene Saison, gekrönt mit Super-G-Silber bei den Olympischen Spielen in China. Die Salzburgerin blickt auf eine gut verlaufene Vorbereitung zurück, die Erwartungen an sie selbst sind gestiegen. „Ich merke, dass meine Ansprüche an mich anders sind als letztes Jahr“, gab sie an. „Natürlich ist das Ziel, um die Podestplätze mitzufahren, das kann man nach so einer Saison auch erwarten. Ich weiß, dass ich das absolut draufhabe. Wenn es dann aber einmal schlechter ist, darf man nicht verzweifeln.“

Die österreichische Skifahrerin Mirjam Puchner
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Puchner will an die Erfolge der vergangenen Saison anknüpfen

Die 29-Jährige fühlt sich gerüstet dafür, auch die favorisierte Sofia Goggia in die Schranken zu weisen. Im zweiten Training verwies Puchner die Italienerin dann auch prompt auf Rang zwei. „Goggia ist auch zum Biegen“, sagte die ÖSV-Athletin. „Aber sie wird sicher bei jedem Rennen ans Limit gehen und sie ist die, die man attackiert.“ Freilich werden den Trainingseindrücken nach auch andere aus dem rot-weiß-roten Team hoch gehandelt. So wurde Christina Ager mit hoher Nummer zweimal Trainingsvierte, Elisabeth Reisinger einmal Dritte.

Die Abfahrten in Lake Louise sind für Freitag (ab 20.00 Uhr im Livestream) und Samstag (ab 20.30 Uhr im Livestream) angesetzt, für Sonntag (ab 19.00 Uhr im Livestream) ein Super-G. Das ÖSV-Team für Freitag bilden neben Puchner, Ortlieb und Schmidhofer auch Cornelia Hütter, Ager, Ariane Rädler, Reisinger, Christine Scheyer und Ramona Siebenhofer, die 2021/22 als Vierte der Disziplinenwertung stärkste ÖSV-Abfahrerin.