Das ÖRV-Duo Egle/Kipp gewann vor Jessica Degenhardt/Cheyenne Rosenthal aus Deutschland (+0,176 Sekunden) und Andrea Vötter/Marion Oberhofer aus Italien (+0,233). Die Basis für den historischen Heimsieg hatten die Österreicherinnen im ersten Durchgang trotz eines Fehlers im Finish gelegt. „Das ist gewaltig“, meinte Selina Egle im ORF-Interview. „Wir haben uns gedacht, einfach noch einmal locker soliden, dann passt das schon.“
Im zweiten Durchgang habe man es bei einem Zehntel Vorsprung dann einfach „fliegen lassen“. Kipp gab zu, vor dem zweiten Lauf etwas nervös gewesen zu sein, „aber ich habe gewusst, dass wir das können. Ich habe Selina vertraut, dass sie es runterbringt.“ Für Egle ging es gleich danach zurück zum Start, denn sie stand auch im Einsitzer auf der Nennliste.
Historischer Erfolg für Österreich im Rodeln
Österreich hat beim Weltcup-Auftakt im Kunstbahn-Rodeln in Innsbruck-Igls einen perfekten Saisonstart hingelegt. Selina Egle und Lara Michaela Kipp setzten sich bei der Premiere des Damen-Doppelsitzer-Bewerbs durch, im Einzel triumphierte Selinas Schwester Madeleine Egle. Im Doppelsitzer-Bewerb der Herren führten Juri Gatt und Riccardo Schöpf einen Dreifachsieg an.
Madeleine Egle gewinnt Einzel-Bewerb
Den perfekten Start prolongierte Madeleine Egle im Einsitzer. Die 24-Jährige setzte sich auf ihrer eigentlich nicht so geliebten Heimbahn mit zweimal Laufbestzeit souverän vor der US-Amerikanerin Emily Sweeney (+0,216) und der Deutschen Julia Taubitz (+0,248) durch. Egle drehte damit den Spieß vom Vorjahr um, als sie nach Halbzeitführung von Taubitz noch überholt wurde. Diesmal fiel die Deutsche noch hinter Sweeney auf Rang drei zurück.
„Man kann sagen, das ist perfekt“, sagte Egle auf eine diesbezügliche Frage im ORF-Interview, nachdem sie zweimal Laufbestzeit fixiert und eben auch ihre Schwester an diesem Tag gewonnen hatte. „Ich bin megahappy. Am Start (im zweiten Lauf, Anm.) habe ich ganz kurz einmal gezappelt. Aber es ist sich ausgegangen.“ Für den für Sonntag angesetzten, im Vorjahr in Tirol von ihr gewonnenen Sprint-Bewerb gab sie sich zuversichtlich. Auch das Rennen im Männer-Einsitzer ist für Sonntag angesetzt.
Prock katapultiert sich nach vorne
Einen gewaltigen Sprung nach vorne machte Hannah Prock, die in der Entscheidung mit der zweitbesten Zeit noch vom elften auf den vierten Rang nach vorne fuhr (+0,386). Selina Egle landete auf dem 21. Rang. Lisa Schulte stürzte im ersten Durchgang und wurde disqualifiziert. Prock war nach einem Fehler am Start des ersten Laufs nur Elfte gewesen, musste sich im Finaldurchgang aber nur Egle geschlagen geben.
„Ich freue mich, dass noch so ein Schritt nach vorne gegangen ist. Ohne den Fehler wäre es wahrscheinlich ein Podest geworden“, meinte Prock. Für den Sprint sah die Tochter von Verbandspräsidenten Markus Prock noch Potenzial. Wichtig sei auch, dass das aktuelle Material gut funktioniere: „Das motiviert.“ Seit dem Frühjahr tüftelt der deutsche Triple-Olympiasieger Georg Hackl für die Österreicher statt davor für die Deutschen.
Gatt/Schöpf führten ÖRV-Triple-Sieg an
Für einen perfekten Ausklang des ersten Tages beim Heimspiel in Innsbruck-Igls sorgten schließlich Gatt/Schöpf, die bei ihrem ersten Weltcup-Sieg im Doppelsitzer-Bewerb vor Thomas Steu/Lorenz Koller (+0,079) und Yannick Müller/Armin Frauscher (+0,083) triumphierten.
„Man kennt sich eigentlich gar nicht aus, was gerade los ist. Es ist pure Freude. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, fehlten Gatt im ORF-Interview fast die Worte. „Wir haben probiert, so cool wie möglich zu sein. Wir haben gewusst, dass wir im ersten Lauf abgeliefert haben. Und danach wollten wir noch einmal solide runterfahren. Dass das dabei rauskommt, ist einfach unglaublich.“ Auch Schöpf wollte den Moment genießen. „Es ist gerade einfach nur lässig. Alle Freunde, alle Verwandten sind gekommen. So etwas ist einfach brutal schön.“