Rolan Leitinger beim Slalom-Fahren
GEPA/Thomas Bachun
Ski alpin

Val d’Isere im Zeichen der Comebacks

Der alpine Ski-Weltcup ist nach Europa zurückgekehrt, bei den Männern stehen am Wochenende in Val d’Isere zwei Technikbewerbe auf dem Programm. Am Samstag geht es mit einem Riesentorlauf los, am Sonntag (jeweils 9.30 und 12.30 Uhr, live in ORF 1) ist der erste Slalom des Weltcup-Winters angesetzt. Im ÖSV-Lager versuchen Roland Leitinger, Stefan Brennsteiner, Adrian Pertl und Lukas Feurstein nach diversen Verletzungen den Wiedereinstieg.

Am längsten waren Leitinger und Pertl weg vom sportlichen Geschehen. Slalom-Vizeweltmeister Pertl hatte 2021 im Riesentorlauf von Val d’Isere einen Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Meniskusverletzung im rechten Knie erlitten. Der Kärntner kehrt damit ein Jahr später an den Ort des Unglücks zurück. „Es ist schon ein besonderer Ort, ich messe dem aber nicht zu viel Bedeutung bei. Ich will am Sonntag abschwingen und ein Erfolgserlebnis aus Val d’Isere mitnehmen“, meinte Pertl.

Bei Leitinger war die Olympiasaison 2021/22 noch früher vorbei gewesen, er hatte sich schon Anfang November im Training praktisch die gleiche Verletzung wie dann Pertl zugezogen. „Es war ein zähes Jahr“, meinte Leitinger. „Vor einem Monat war ich noch weit weg, aber jetzt bin ich zuversichtlich. Ich schaue, dass ich die Leistung abrufe, die ich drauf habe.“

Val-d’Isere im Zeichen vieler Comebacks

Am Wochenende wird der Skiweltcup in Val-d’Isere mit einem Riesentorlauf und einem Slalom fortgesetzt. Roland Leitinger und Adrian Pertl kehren nach ihren Kreuzbandverletzungen in den Weltcup zurück, Stefan Brennsteiner hat seine Meniskusverletzung überstanden und ist ebenfalls wieder einsatzbereit.

Auch Brennsteiner und Feurstein wieder dabei

Stefan Brennsteiner erwischte es vor dem Start in die aktuelle Saison. Der Salzburger erlitt im Training vor dem Sölden-Riesentorlauf eine Meniskusverletzung im rechten Knie, ein eingeklemmter Teil des Meniskus wurde danach operativ entfernt.

Bei Feurstein waren es Bandscheibenprobleme, die im August akut geworden waren und ihn in seiner Vorbereitung zurückwarfen. Dadurch verpasste er den Trip nach Chile und konnte erst im Oktober wieder mit dem gezielten Training beginnen. Mittlerweile hat der Vorarlberger genügend Pistenkilometer in den Beinen und im Dezember bereits vier Europacup-Rennen absolviert. Am Dienstag und Mittwoch bestritt der Allrounder die Super-G-Rennen in Santa Caterina.

Manuel Feller bei Abfahrt 2021
GEPA/Mathias Mandl
Manuel Feller fuhr im Vorjahr als bester Österreicher im RTL auf Rang drei

Langes Warten auf einen RTL-Sieg

Etwas besser zu machen haben nach dem Auftakt-Riesentorlauf in Sölden Marco Schwarz und Manuel Feller, die als ÖSV-Beste nicht über die Ränge 13 und 16 hinausgekommen waren. Im Vorjahr hat für Feller auf der Face de Bellevarde ein dritter Platz herausgeschaut. „Sölden fühlt sich an, als wäre es in der letzten Saison gewesen. Darum geht es endlich los“, sagte Feller. „Ich würde mich im Slalom stärker einschätzen als im Riesentorlauf, aber es spricht nichts dagegen, dass ich vorne mitfahren kann“, erklärte er.

Im Riesentorlauf ist Österreich seit dem 13. Jänner 2019, als Marcel Hirscher zum letzten Mal in Adelboden triumphierte, ohne Sieg. Als Dominator hat sich nach dem Abtritt des Salzburgers mittlerweile Marco Odermatt etabliert. Schafft es der Schweizer auch in Frankreich auf das Podium, wäre er in zehn Weltcup-Riesentorläufen in Folge auf das Stockerl gefahren. Sechs hat er gewonnen.

Seine übergeordnete Podestserie im Weltcup liegt aktuell schon bei zehn, der 25-Jährige hat es in allen zehn Rennen, an denen er zuletzt teilgenommen hat, auf das Podium geschafft. Es wird sich am Samstag laut FIS-Angaben übrigens um den insgesamt 100. Weltcup-Bewerb in Val d’Isere handeln.