Katharina Liensberger beim Slalomfahren
GEPA/Matic Klansek
Ski alpin

Liensberger steigt in 100er-Club auf

Nach Rang drei zuletzt im Slalom von Killington durch Katharina Truppe geht es für Österreichs Technikerinnen am Wochenende in Sestriere darum, den Aufwärtstrend von Nordamerika zu bestätigen. Am Samstag ist ein Riesentorlauf angesetzt, im Slalom am Sonntag (jeweils 10.30 und 13.30 Uhr, live in ORF1) bestreitet Katharina Liensberger dann ihr 100. Weltcup-Rennen.

Die Vorarlbergerin hat aus den USA lehrreiche Erfahrungen mitgenommen. Der fünfte Platz im Riesentorlauf war Motivation für mehr, im Slalom schied sie als Halbzeitdritte aus. „Ich werde alle positiven Momente und das gute Gefühl von diesem Wochenende mit mir nehmen“, sagte die Slalom-Weltmeisterin, die im Jänner 2016 ihr Weltcup-Debüt gefeiert hatte. Sie trainierte zuletzt mit Truppe und Katharina Huber in Gröden. Auf ihr Jubiläum ist sie schon ein paar Mal angesprochen worden. „Ich habe schon gesehen, es wird das 100. Weltcup-Rennen sein“, sagte Liensberger. Der vierte Sieg hätte da eine ganz spezielle Note. „So gewisse Märchen sind immer schön zu schreiben.“

Truppe bekundete, sie habe den Schwung von Killington mitgenommen und sei voll motiviert. „Ich glaube, wir sind bereit und wissen, dass wir schnell sein können. Wir müssen es halt nur ein bisschen mehr im Rennen noch zeigen“, meinte die Kärntnerin und zeigte sich auch zuversichtlich, was den ÖSV-Problembereich betrifft: „Der Riesentorlauf ist die Disziplin, wo am meisten Starterinnen sind, wo die Dichte am größten ist. Da ist es auch am schwersten. Irgendwann wird das Glück auf unserer Seite sein, dann schlagen wir zu.“ Man müsse in der Disziplin „quasi über das Limit fast gehen, dass du da vorne dabei bist“.

Liensberger greift an

Katharina Liensberger bestreitet an diesem Wochenende in Sestriere ihr 100. Weltcup-Rennen. Nach Rang fünf in Killington ist die Vorarlbergerin motiviert für mehr. Ihre Teamkollegin Stephanie Brunner feiert ihr Comeback nach ihrem Sturz in Sölden.

ÖSV-Aufschwung soll fortgesetzt werden

Frauen-Rennsportleiter Thomas Trinker will mit seinem Team in Europa generell „dort weitermachen, wo wir in Nordamerika aufgehört haben“. Vier Podestplätze sammelten die ÖSV-Frauen bereits in diesem Winter. In Lake Louise waren Nina Ortlieb und Cornelia Hütter am vergangenen Speed-Wochenende schon ganz knapp am ersten Saisonsieg dran, bei Hütter fehlten gar nur zwei Hundertstelsekunden.

„Ich hoffe, dass wir das hier auch ganz gut im Griff haben – vor allem im Riesentorlauf. Slalom bin ich sowieso sehr optimistisch. Riesenslalom ist nach wie vor die Disziplin, wo wir uns wahrscheinlich schwertun werden“, betonte der Steirer. „Ich hoffe, dass sie am Samstag die Schneid haben und ihn gescheit runterdrücken.“

Brunner vor Comeback

Alles deutet darauf hin, dass im Piemont auch Stephanie Brunner in die Saison einsteigt. Die Tirolerin war vor dem Auftakt-Riesentorlauf in Sölden gestürzt, zuletzt verzichtete sie aus Rücksicht auf ihr lädiertes Knie auf einen Start in Killington.

„Ich habe heute noch einmal trainiert. Das Knie hat sich besser entwickelt“, sagte sie am Freitag. „Das hat einfach Zeit in Anspruch genommen. Ich glaube, das Rennen in Killington auszulassen, war die richtige Entscheidung, dass ich die ganze Saison durchkomme.“ Brunner habe mit einem Knorpelschaden zu kämpfen, das brauche viel Zeit und Geduld. Schmerzen seien in irgendeiner Form immer dabei. „Aber da muss man sich einfach durchbeißen und Übungen finden, die einem guttun.“

Mikaela Shiffrin ließ dagegen den Speed-Auftakt in Lake Louise aus. Die US-Amerikanerin behielt trotzdem ihre Weltcup-Gesamtführung und kann in Sestriere die Jagd auf ihre Landsfrau Lindsey Vonn fortsetzen. Shiffrin hält bei 76 Weltcup-Siegen, Vonn ist mit 82 Rekordhalterin. Im Riesentorlauf ist Shiffrin im ganzen Kalenderjahr 2022 aber noch sieglos.