Ski alpin

Feller in Val d’Isere im RTL auf Podestkurs

Manuel Feller greift bei der Rückkehr des alpinen Ski-Weltcups nach Europa nach einem Podestplatz. Der 30-jährige Tiroler rangiert am Samstag beim Riesentorlauf in Val d’Isere nach dem ersten Durchgang auf dem zweiten Rang und geht mit 0,45 Sekunden Rückstand auf den Schweizer Halbzeitleader Marco Odermatt in die Entscheidung (12.30 Uhr, live in ORF1). Der Deutsche Alexander Schmid weist als Dritter schon 1,19 Sekunden Rückstand auf.

Feller kam mit den Bedingungen auf der herausfordernden Face de Bellevarde, wo er bereits im Vorjahr als Dritter auf das Stockerl fuhr, blendend zurecht. Nur Weltcup-Gesamtsieger Odermatt, der beim Auftakt in Sölden Ende Oktober den bisher einzigen Saison-RTL gewonnen hatte, war noch schneller und zauberte die Bestzeit auf die Piste. Der drittplatzierte Deutsche Schmid hat ebenso einen großen Rückstand wie der Überraschungsvierte Atle Lie McGrath aus Norwegen (+1,32).

„Ganz so ideal angefühlt hat es sich nicht. Wir haben aber schon vorher gesagt, dass es schwierig wird“, sagte Feller im ORF-Interview. „Verhältnismäßig habe ich eine gute Balance gefunden. Der Marco Odermatt denkt nicht viel nach und fährt einfach los, ich muss immer nachdenken. Die Ausgangsposition ist aber ganz gut, die Devise ist wie jetzt: Es wird nicht einfacher. Aber ich rechne mit dem Schlimmsten, dann bin ich nicht überrascht.“

Odermatt gibt das Tempo vor

Zur Halbzeit liegt Marco Odermatt beim RTL in Val d’Isere an der Spitze. Der Schweizer zauberte die schnellste Zeit auf die Piste und greift auch im zweiten Saison-RTL nach dem Sieg.

Kristoffersen und Co. mit Respektabstand

Die restlichen Fahrer hatten mit der engen Kurssetzung von Odermatt-Trainer Helmut Krug währenddessen so ihre Probleme. Henrik Kristoffersen hat als Fünfter schon 1,49 Sekunden Rückstand. Der Sölden-Zweite Zan Kranjec liegt 1,87 Sekunden zurück. Einen gelungenen Saisonstart feierte unterdessen Stefan Brennsteiner, der im Training vor dem Sölden-Riesentorlauf eine Meniskusverletzung im rechten Knie erlitten hatte und mit 1,63 Sekunden Rückstand nach einem Top-Ten-Platz greift.

„Ich habe versucht, engagiert runterzufahren“, sagte Brennsteiner im ORF-Interview. „Gutes Skifahren war es nicht, die Ski haben mir die Richtung vorgegeben. Es ist relativ schwierig, unruhig und fordernd. Ich versuche, es im zweiten besser zu machen. Von der Kraft sollte es kein Problem sein.“ Marco Schwarz, beim Auftakt auf dem Rettenbachferner als 13. bester Österreicher, war 1,85 Sekunden langsamer als Odermatt. „Es war brutal. Ich habe versucht, zu kämpfen, den Ski freizugeben. Die Ausgangsposition passt einmal“, betonte der 27-Jährige.

In der Entscheidung mit dabei sind auch Roland Leitinger (+2,81), der nach einem Kreuzbandriss nach über einem Jahr Pause sein Comeback gab, und Patrick Feurstein (3,00). Im Riesentorlauf ist Österreich seit dem 13. Jänner 2019, als Marcel Hirscher zum letzten Mal in Adelboden triumphierte, ohne Sieg. Als Dominator hat sich nach dem Abtritt des Salzburgers mittlerweile Odermatt etabliert. Schafft es der Schweizer auch in Frankreich auf das Podium, wäre er in zehn Weltcup-Riesentorläufen in Folge auf das Stockerl gefahren. Sechs hat er gewonnen.