Ramsau am Dachstein
APA/Georg Hochmuth
Nordische Kombi

Ramsau soll zur großen Bühne werden

Beim Heim-Weltcup der Nordischen Kombinierer in Ramsau geht es für die rot-weiß-roten Hoffnungsträger am Freitag und Samstag um mehr als nur ein gutes Ergebnis. Angesichts des wackelnden Startplatzes bei den Olympischen Winterspielen sowie einer möglichen WM-Bewerbung in naher Zukunft wollen Johannes Lamparter, Lisa Hirner und Co. für eine Show sorgen. Erstmals seit zwei Jahren sind bei den Bewerben in der Steiermark auch wieder Zuschauer zugelassen.

Das freut Lokalmatador Franz-Josef Rehrl ganz besonders. „Man muss wieder eine Faszination in unseren Sport reinbringen und eine gute Show abliefern. Dafür sind auch die Zuschauer wichtig“, sagte der 29-Jährige. Die je zwei Bewerbe bei Männern und Frauen sollen gleichzeitig als Werbung für eine geplante Bewerbung für die Austragung der nordischen Ski-WM dienen. Diese ist zwar noch nicht beschlossen, aber für die Jahre 2031 oder 2033 wahrscheinlich. „Das wäre wichtig für die Ramsau, es geht um die Zukunft“, betonte Rehrl und sprach die ausbaufähige Infrastruktur an.

Um den Sieg werden die ÖSV-Athleten heuer beim Weltcup mit einer der kleinsten Schanzen im Kalender aber wohl nicht mitkämpfen. Zu stark sind die norwegischen Dominatoren Jarl Magnus Riiber und Jens Luras Oftebro bei den Männern sowie Seriensiegerin Gyda Westvold Hansen bei den Frauen. Die ÖSV-Männer warten in dieser Saison noch auf einen Stockerlplatz, zuletzt war Mario Seidl in Lillehammer als Fünfter nach einem Zielsprint knapp dran. Im Gesamtweltcup liegen fünf ÖSV-Kombinierer zwischen den Plätzen zehn bis 17.

Doppelpack in der Ramsau

In Ramsau am Dachstein gibt es die Nordische Kombination ab Freitag im Doppelpack. Damen und Herren sind bis Samstag sowohl auf der Schanze als auch in der Loipe im Einsatz – für die Sportler und auch für die Region ein gleichermaßen wichtiges Ereignis.

Bisherige Leistungen ein wenig „beschaulich“

Die bisherigen Leistungen seien noch ein wenig „beschaulich“ gewesen, sagte Cheftrainer Christoph Eugen, „eine Speerspitze für ganz vorne haben wir noch nicht gehabt.“ Das werde auch noch ein bisschen dauern, spätestens im Jänner wollen sich die Kombinierer auch mit Blick auf die nordische Ski-WM 2023 in Planica (21. Februar bis 5. März) im Spitzenfeld etablieren. „Viele haben noch nicht ihr Potenzial abgerufen“, monierte Eugen.

Der österreichische nordische Kombinierer Franz-Josef Rehrl
GEPA/Gintare Karpavici
Lokalmatador Rehrl will beim Heimspiel Werbung in eigener Sache und für die Nordische Kombination machen

Doppelweltmeister Lamparter etwa kämpft nach „ein paar Krankheiten“ im Sommer noch um den Anschluss. „Ich spüre einfach, dass auf der Schanze ein paar Meter fehlen“, sagte der Tiroler. Läuferisch sei der 21-Jährige aber wieder in einer guten Verfassung. „Mein Ziel ist definitiv, dass ich bei der WM in Hochform bin. Jetzt bin ich es noch nicht“, erklärte er. Die schwierige Loipe in Ramsau wird Topläufern wie Lamparter jedenfalls entgegenkommen, ein Top-Ten-Platz wäre laut eigener Aussage aber schon ein Erfolg.

Die österreichische Kombiniererin Lisa Hirner
GEPA/Gintare Karpavici
Krankheitsbedingt führt Hirner in Ramsau nur ein zweiköpfiges Damen-Team mit ihr und Claudia Purker an

Bei den Männern stehen insgesamt neun Athleten im Aufgebot, Lukas Greiderer kehrt nach einer kurzen Pause wieder zurück. Außerdem rückt Fabio Obermeyr für Cristian Deutschl ins Team. Die ÖSV-Frauen werden angeführt von Hirner, in Lillehammer Dritte, krankheitsbedingt mit einem kleineren Aufgebot als geplant an den Start gehen. Neben Hirner wird noch Annalena Slamik dabei sein, Claudia Purker fällt genauso aus wie Eva Hubinger (grippaler Infekt).

Kombi-Weltcup in Ramsau

Freitag:

  • 8.45 Uhr: Damen, Sprungdurchgang
  • 9.25 Uhr: Herren, Sprungdurchgang
  • 13.15 Uhr: Damen, 5 km Langlauf
  • 13.40 Uhr: Herren, 10 km Langlauf

Samstag:

  • 8.45 Uhr: Damen, Sprungdurchgang
  • 9.25 Uhr: Herren, Sprungdurchgang
  • 13.35 Uhr: Damen, 5 km Langlauf
  • 15.10 Uhr: Herren, 10 km Langlauf

(Alle Bewerbe live in ORF1 und im Livstream)