Hirner, die bei milden Temperaturen von etwa drei Grad Celsius leicht geschwächt von einer Verkühlung an den Start gegangen war, musste sich nur der überlegenen Norwegerin Gyda Westhold Hansen geschlagen geben. 56,8 Sekunden fehlten der 19-jährigen Steirerin auf die Saisondominatorin, die bereits das Springen klar für sich entschieden hatte. Im Kampf um Platz zwei setzte sich die Österreicherin gegen die Deutsche Nathalie Armbruster durch. Annalena Slamik landete auf dem 16. Rang.
„Ich spüre es jetzt ordentlich, meine Lunge brennt, ich bin total fertig“, meinte Hirner im ORF-Interview. „Ich habe mich mit Nathalie gut abgesprochen, und diesmal war ich im Finish schneller. Ich bin echt happy mit dem Rennen: Ein zweiter Platz daheim, schöner geht’s fast nicht." Frauen-Cheftrainer Bernhard Aicher sprach von einem „großen Fragezeichen“ vor dem Rennen, in der vergangenen Woche sei sie in keinem guten Zustand gewesen. „Dass sie es auf den Punkt packt und es so umsetzt, das ist eine super Geschichte“, sagte Aicher.
Hirner auf Platz zwei
Lisa Hirner hat erstmals bei einem Heimweltcup den Sprung auf das Podest geschafft. Die 19-jährige Steirerin lief am Freitag im ersten von zwei Bewerben in Ramsau auf den zweiten Platz und durfte sich damit über ihr bisher bestes Weltcup-Ergebnis überhaupt freuen.
Hirner hält Armbruster im Finish in Schach
Die Steirerin, die beim Saisonauftakt in Lillehammer Dritte und Vierte geworden war, ging mit einem Rückstand von 42 Sekunden auf Westvold Hansen in die anspruchsvolle Loipe. Gemeinsam mit der nach dem Springen drittplatzierten Deutschen Armbruster bildete die ÖSV-Hoffnung ein Duo, und im Finish sorgte Hirner nach bisher drei dritten Plätzen für den ersten zweiten Weltcup-Rang ihrer Karriere.
Sie liegt damit auch in der Weltcup-Gesamtwertung auf der zweiten Position. Annalena Slamik, die zweite Österreicherin am Start, landete mit 3:29,9 Minuten Rückstand auf dem 16. Rang. Am Samstag (8.45 Uhr/13.35 Uhr, live in ORF1) steht ein weiterer Bewerb auf dem Programm. In Ramsau hatte die Nordische Kombination der Frauen vor zwei Jahren ihr Debüt gefeiert.
Lamparter gelingt Befreiungsschlag
Bei den Herren verpasste Lamparter das Podest nur knapp. Der 21-jährige Tiroler musste sich im ersten von zwei Bewerben in der Steiermark mit dem vierten Rang begnügen. Damit warten die ÖSV-Kombinierer weiter auf einen Stockerlplatz in diesem Winter. Erneut einen überlegenen Triumph feierte der norwegische Sprung-Sieger Jarl Magnus Riiber, 7,9 Sekunden vor Landsmann Jens Luraas Oftebro und Vinzenz Geiger (GER/+8,0)
„Ich habe mich selten über einen vierten Platz so gefreut wie heute“, sagte Lamparter, der in diesem Winter noch keinen Top-Ten-Platz geholt hatte, im ORF-Interview. „Das war heute ein richtig cooler Tag. Auf der Schanze habe ich einen Schritt in die richtige Richtung gemacht, im Langlaufen haben mich Ende dann die Kräfte verlassen, aber mit dem Platz bin ich sehr zufrieden.“
Die ÖSV-Hoffnung meldete sich mit einem Satz auf 91,0 m auf der Schanze zurück und startete als Fünfter mit einer Minute Rückstand auf Riiber in die Loipe. Dort lief Lamparter gemeinsam mit Geiger und Oftebro in einer Gruppe bis zum Schluss um die Stockerlplätze. Lamparter, in der Vorbereitung durch Krankheiten öfter zurückgeworfen, sah das gute Ergebnis vor heimischer Kulisse auch als Initialzündung. „In mir löst das sicher Erleichterung aus. Manche Sachen können dann vielleicht wieder anfangen, automatisch zu laufen. Dann hat man mal Glück mit einem besseren Sprung und man ist ganz vorne dabei. Ein guter Tag“, sagte der Tiroler.
Rettenegger schafft Top-Ten-Platz
Junioren-Weltmeister Stefan Rettenegger landete mit 55,7 Sek. Rückstand als zweitbester ÖSV-Mann auf dem neunten Platz. Mario Seidl, in Lillehammer zuletzt als Fünfter bester Österreicher, musste sich nach einem schwachen Sprung mit Rang 19 anfreunden. Auch Martin Fritz (21.), Lukas Greiderer (22.) und Thomas Rettenegger (25.) kamen in die Top 25. Lokalmatador Franz-Josef Rehrl, nach dem Springen noch Dritter, wurde hinter Fabio Obermeyr auf Platz 30 durchgereicht.
Herren-Cheftrainer Christoph Eugen war ebenfalls zufrieden. „Auf der Schanze hat es sehr gut funktioniert. Beim Laufen geht es auch ein bisschen vorwärts“, sagte er mit Blick auf die Teamleistung. Am Samstag (9.25 Uhr/15.10 Uhr, live in ORF1) steht in Ramsau wie bei den Frauen ein zweiter Bewerb auf dem Programm. Die ÖSV-Männer warten in dieser Saison noch auf einen Stockerlplatz.
Weltcup Nordische Kombination in Ramsau
Weiteres Programm:
Samstag:
- 8.45 Uhr: Damen, Sprungdurchgang
- 9.25 Uhr: Herren, Sprungdurchgang
- 13.35 Uhr: Damen, 5 km Langlauf
- 15.10 Uhr: Herren, 10 km Langlauf
(Alle Bewerbe live in ORF1 und im Livstream)