Manuel Feller (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Jahresrückblick

Die Sprüche des Jahres 2022

Das Coronavirus und der Krieg in der Ukraine hatten 2022 auch Auswirkungen auf den Sport. Großereignisse wie die Olympischen Winterspiele in Peking bis zur umstrittenen Fußball-WM in Katar sorgten aber dennoch für viel Gesprächsstoff.

„Die Schweizer gehen da ein bisschen einen anderen Weg. Die versuchen, an einem Wochenende gleich alles zu durchseuchen.Manuel Feller im Jänner über 12.300, trotz hoher CoV-Zahlen meist maskenlose, Zuschauer im Zielgelände der Adelboden-Rennen.

„Es ist eine Challenge von vorn bis hinten, dass man echt negativ bleibt. Wir haben drei Disziplinen: Slopestyle, Big Air und Corona-Überstehen.“ Snowboarder Clemens Millauer über die Gefahr positiver CoV-Tests.

„Ich fühle mich aktuell wie nach einem Vollwaschgang.“ Der Deutsche Josef Ferstl nach einem Sturz im Kitzbühel-Training.

Josef Ferstl (GER)
GEPA/Harald Steiner
Josef Ferstl war nach seinem Abwurf von der Streif gezeichnet

„Ich schätze, in diesem alten Hund ist noch Leben.“ Der 35-jährige Dave Ryding nach seinem Sieg im Kitzbühel-Slalom.

„Wenn ich vielleicht einen Fehler in meiner Karriere gemacht habe, dann, dass ich zu wenige Abfahrten gefahren bin. Ich hätte viel weniger Rennen gewonnen, aber vielleicht viel mehr Stoke (Begeisterungsstürme, Anm.) erlebt.“ Vorläufer-Erkenntnisse auf der Kitzbüheler Streif von Marcel Hirscher.

„Ich schaue nicht auf die Vorläufer. Wenn man das mediale Interesse unbedingt auf sich ziehen will, dann kann man es natürlich so tun.“ Matthias Mayer über die Vorläufer-Versuche Hirschers auf der Streif.

„Irgendwann müssen wir dann schon vorne einmal aufzeigen. Nur sich immer abwatschen lassen, das geht auch nicht.“ Vincent Kriechmayr in Reaktion auf Weltcup-Speed-Rennen der Männer in Lake Louise und Beaver Creek ohne ÖSV-Erfolg. „Ich habe mein Leben riskiert und versucht, voll am Limit zu sein“, so Kriechmayr nach seinem Sieg in der Gröden-Abfahrt.

Vincent Kriechmayr (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Vincent Kriechmayr lotet seine Grenzen aus

„Ich hänge die ganze Zeit oben wie ein Moorhuhn, das nicht getroffen wird.“ Stefan Kraft nach der Vierschanzentournee über sein Flugsystem.

„Ganz ehrlich: Bis jetzt vermisst noch niemand den Schorsch.“ Der deutsche Olympiasieger Felix Loch vor dem Saisonauftakt fast trotzig über den Abgang von Coach Georg Hackl zu den Österreichern.

„Es ist ein unglaubliches Ergebnis. Ich habe gestern schon nach dem Doppelrennen gesagt, dass wir Herren eigentlich heute nur verlieren können, wenn die eins bis drei werden. Aber jetzt haben wir es noch einmal getoppt, das ist ein Wahnsinn.“ Olympiasieger David Gleirscher über den österreichischen Vierfachsieg beim Igls-Weltcup im Einsitzer nach dem Dreifachsieg tags zuvor im Doppelsitzer.

„Eigentlich bin ich zufrieden, der vierte Platz ist halt scheiße.“ Eisschnellläuferin Vanessa Herzog, nachdem sie wie schon vor vier Jahren mit „Blech“ eine Medaille nur hauchdünn verpasst hatte.

„Ich brauche eine Massage und ein Bier.“ Benjamin Alexander, Jamaikas erster alpiner Skirennläufer bei Olympia, nach seinem letzten Platz im Riesentorlauf.

„Trink Wein, fahr schnell.“ Die Schweizerin Michelle Gisin erklärt nach erneutem Gold in der Alpinski-Kombination ihr Erfolgsgeheimnis.

„Ich wollte eigentlich nicht weinen.“ Dreifacholympiasieger Shaun White wurde im letzten Bewerb seiner langen Karriere in der Snowboard-Halfpipe Vierter.

„Die Spiele waren ein Traum für Chinas Präsident Xi Jinping, aber ein Alptraum für die Menschenrechte.“ Minky Worden von Human Rights Watch.

„Man verliert in der Regel öfter, als dass man gewinnt – außer vielleicht die Bayern.“ Der Deutsche Linus Straßer nach Platz sieben im Slalom.

„Von Denkmälern halte ich nicht viel, da machen nur die Tauben was drauf.“ Österreichs Teamchef Ralf Rangnick bei seiner Antrittspressekonferenz auf die Frage, ob er sich ähnlich wie bei Red Bull Salzburg ein Denkmal setzen will.

Ralf Rangnick (AUT)
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Ralf Rangnick findet fast immer die passenden Worte

„Ich darf dort arbeiten, wo andere Urlaub machen!“ Miroslav Klose bei seiner Vorstellung über seinen neuen Job als Altach-Cheftrainer.

„Es fehlt nicht viel, aber wie in einer Sanduhr ist die große Chance runtergeronnen. Wir haben nicht die nötige Energie gefunden, um diese Sanduhr zu zerschmettern.“ Coach Christian Ilzer nach dem Europacup-Out von Sturm Graz.

„Es ist, als ob man einen neuen Ferrari kauft und mit 100 gegen die Wand fährt.“ Neuzugang Xaver Schlager über sein erstes gegen Schachtar Donezk mit 1:4 verlorengegangenes Champions-League-Spiel mit Leipzig.

„Ich denke, dass nun beide Seiten zufrieden sind. Bayern bekommt viel Geld, ich darf nach Barcelona.“ Robert Lewandowski nach seinem Transfer.

„Trainer, stell’ mich auf. Ich bin spielbereit.“ US-Präsident Joe Biden zu Beginn eines Anrufs beim US-Team vor dem WM-Auftaktspiel gegen Wales.

„Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einen Ball und am Ende gewinnen immer die Deutschen. Wenn sie es durch die Gruppenphase schaffen.“ Der Engländer Gary Lineker ergänzte seinen legendären Spruch aus aktuellem Anlass.

„Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ohne Zweifel, aber ein großer für die Stellung der Frau in der Sportwelt.“ Die französische Sportzeitung „L’Equipe“ über die Leistung von Schiedsrichterin Stephanie Frappart bei der ersten Leitung eines Männer-WM-Spiels durch eine Frau.

„Vor mehr als einem Jahr habe ich den Spielern gesagt, dass sie mindestens 1.000 Elfmeter bei ihren Clubs schießen müssen. Die kannst du nicht beim Nationalteam trainieren. Ich glaube nicht, dass Elfmeterschießen eine Lotterie ist.“ Luis Enrique vor dem Match gegen Marokko, bei dem in der Elfmeterentscheidung kein Spanier getroffen hat.

„Ich würde alle Schützen noch einmal so auswählen. Den Einzigen, den ich wechseln würde, wäre Bounou, den Tormann des Gegners.“ Luis Enrique nach dem Ausscheiden Spaniens.

„Ich habe oberkörperfrei trainiert. Alle haben meinen Körper so gut gefunden, dass sie geglaubt haben, wir drehen einen Porno da.“ Dominic Thiem hat mit seinem Stöhnen beim Trainieren Anrainer zu falschen Schlüssen veranlasst.

„Es bedeutet mir sehr viel. Für ein kleines Mädchen aus Moldawien, das im Keller trainiert hat, keine Förderungen hatte. Dank dass ich dann nach Österreich kam, kann ich jetzt in so einem großen Finale stehen. Ich hoffe, dass mein Vater von oben zuschaut und stolz auf mich ist.“ Tischtennisspielerin Sofia Polcanova vor dem gewonnenen EM-Finale.

Sofia Polcanova
IMAGO/Jürgen Kessler
Sofia Polcanova bestreitet ihren erfolgreichen Weg beharrlich

„Da ist eine Menge Metall in meinem Körper. Ich bin wie Robocop.“ Radprofi Egan Bernal acht Monate nach einem lebensgefährdenden Sturz mit mehr als 20 Knochenbrüchen und zahlreichen Operationen.

„Zum Schluss, an das Tennisspiel: Ich liebe Dich und werde Dich nie verlassen.“ Roger Federer am Ende seiner Rücktrittserklärung.