Frühes Aus für Sherrock in London

Vor drei Jahren hatte Sherrock als erste Frau der Turniergeschichte zwei Spiele gegen Männer (Ted Evetts und Mensur Suljovic) gewonnen. Das Publikum im Alexandra Palace von London war wie gewohnt klar auf ihrer Seite.

Diesmal ging die Engländerin mit 1:0 in Führung und hatte auch beim Stand von 1:1 und 1:2 weitere Chancen. Showman Evans, der als Weihnachtsmann zu „Merry Christmas Everyone“ mit weißem Bart auf die Bühne kam, scorte zu wechselhaft. Die „Queen of the Palace“ ließ allerdings selbst zu viele Chancen auf die Doppelfelder liegen, das rächte sich. Im vierten Satz bewies Evans dann Nervenstärke.

„Ich wusste, dass es hart wird. Sie hat sehr gut gespielt, und die Fans sind auch auf ihrer Seite“, sagte Evans. Für Aufsehen sorgte am Ende des dritten Satzes eine obszön anmutende Geste von „Rapid“, wie Evans genannt wird. Nach Matchende ging der Engländer zu den Schiedsrichtern, um die Angelegenheit zu klären, und verteidigte danach seine Gegnerin und deren Leistung mit großer Vehemenz. „Das Publikum begreift gar nicht, wie gut sie ist. Das tut mir leid für sie. Das Publikum feuert sie nur an, weil sie eine Frau ist“, sagte Evans.

Vor Sherrock waren mit der erst 18-jährigen hochtalentierten Beau Greaves (0:3 gegen William O’Connor) sowie Lisa Ashton (2:3 gegen Ryan Meikle) schon die anderen beiden Frauen bei der WM ausgeschieden.

Lebensmittelvergiftung bremst Barneveld

Publikumsliebling Raymond van Barneveld konnte zum Auftakt sein Zweitrundenspiel gegen den zu Beginn gut spielenden Engländer Ryan Meikle noch mit 3:1 gewinnen und trifft in der dritten Runde am 27. Dezember auf den Weltranglistenersten Gerwyn Price (WAL).

Der 55-jährige Niederländer war bei seinem Sieg nicht fit: „Ich bin sehr glücklich, dass ich gewonnen habe. Ich hatte eine Lebensmittelvergiftung und konnte nicht trainieren. Ich war froh, heute überhaupt spielen zu können.“

„Barney“ steht erstmals seit fünf Jahren überhaupt wieder in der dritten WM-Runde. In den vergangenen Jahren hatte sich der Ex-Weltmeister bittere Pleiten gegen Darin Young (USA) und Darius Labanauskas (Litauen) geleistet.

Darts-WM 2023 in London