Golfer Sepp Straka
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Golf

Straka geht das nächste Kapitel an

Sepp Straka hat sich heuer in die Weltelite gespielt und als erster Österreicher ein PGA-Turnier gewonnen. In dieser Tonart soll es für den 29-jährigen Wiener weitergehen. „Ein Major zu gewinnen ist ein großes Ziel“, sagte Straka, der sehr zufrieden auf das Jahr 2022 zurückblicken kann.

Neben dem Sieg beim Honda Classic in Florida holte sich der in Vestavia Hills im US-Bundesstaat Alabama lebende Straka heuer zwei zweite Plätze – wobei er sich jeweils erst im Stechen geschlagen geben musste – sowie einen dritten Platz auf der PGA-Tour. Zudem nahm er als erster Österreicher am Tourfinale der besten 30 Spieler in Atlanta teil und bestritt das Einladungsturnier von Tiger Woods auf den Bahamas.

„Der Sieg bedeutet mir am meisten“, betonte Straka. „Aber bei den ganzen Turnieren abschlagen zu können war ein Wahnsinn. Beim Masters mitzuspielen oder die 150. Open in St. Andrews, das war einfach ein unglaubliches Ereignis.“

„Es war ein super Jahr“

Straka hat sich in der Weltrangliste mittlerweile auf Rang 27 vorgearbeitet, im aktuellen FedExCup-Ranking ist er 23. – angesichts der enormen Leistungsdichte, die so hoch ist wie in kaum einer anderen Sportart, eine enorme Entwicklung. „Es war ein super Jahr vom Golferischen her. Es war nicht die Konstanz, die ich haben wollte. Aber die Topergebnisse waren wirklich dabei. Ich habe gesehen, was geht.“

Sepp Straka
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Der Sieg beim Honda Classic macht Lust auf mehr

„Wenn man gewinnt, kommt man in eine andere Startzeitkategorie. So habe ich öfters mit den Topstars gespielt und sie ein bisschen besser kennengelernt“, sagte Straka. Die Einladung von Superstar Woods kam dennoch überraschend. „Ich habe es überhaupt nicht erwartet, es war am Montag vor der Turnierwoche. Ich war hier zu Hause, war kurz vor dem Abschlag mit ein paar Freunden. Da hat mich mein Manager angerufen und mir gesagt, dass ich da mitspielen kann, wenn ich will. Da habe ich gesagt ‚Natürlich, das ist überhaupt kein Frage‘. Am nächsten Tag saß ich im Flugzeug.“

Premiere beim Tournament of Champions

Für Straka, der als seine Stärken den Abschlag und das Putten bezeichnet und Verbesserungspotenzial vor allem beim Eisenspiel sieht, beginnt 2023 gleich mit einem Highlight: Beim Tournament of Champions auf Maui/Hawaii spielen nur die Turniersieger und Tourfinalisten von 2022. Der Österreicher betritt auch hier wieder Neuland, insgesamt warten 15 Millionen Dollar Preisgeld. Bisher hat sich Straka in seiner Karriere knapp neun Millionen Dollar erspielt.

Auf seinen Landsmann Matthias Schwab wird er erst danach, dafür dann umso häufiger auf der Tour treffen. „Mit dem Matthias bin ich schon ewig befreundet. Wir haben Jugendgolf in Österreich gespielt. Ich freue mich natürlich, dass er Erfolg hat auf der PGA-Tour. Ich weiß, dass es bei seinem Golfspiel nicht lange dauern wird, bis er ganz vorne dabei ist.“

Majors und Ryder Cup als Höhepunkte

Auch Straka hat noch viele Ziele, ganz oben stehen weitere Siege auf der Tour sowie bei einem der vier Majors. Auch die Teilnahme am Ryder Cup ist ein Thema, die 44. Ausgabe findet im Herbst in der Nähe von Rom statt. „Es ist das größte Turnier, an dem man teilnehmen kann. Das ist von jedem der Traum. Wenn man ein Kind ist, macht man immer den einen Putt entweder um das Masters zu gewinnen oder den Ryder Cup“, so Straka über die Bedeutung des Vergleichs zwischen den besten Golfern Europas und den USA.

„Ich muss ein gutes Jahr zusammenbringen, dann gibt es wirklich eine gute Chance, dass ich dort mitspielen kann“, hofft der 29-Jährige auf ein Ryder-Cup-Debüt. Patriotische Spannungen erwartet Straka, der mit einer US-Amerikanerin verheiratet ist, nicht. „Ich glaube, meine Frau würde mich unterstützen. Sie würde zu Europa halten.“