Juergen Werner (A.Wien)
GEPA/Armin Rauthner
Bundesliga

Werner drängt bei Austria ins Rampenlicht

Investor Jürgen Werner hat am Donnerstag im Rahmen einer Pressekonferenz in der Generali Arena erklärt, den Posten des Sportvorstandes bei der Wiener Austria übernehmen zu wollen. „Ich muss mich operativ einbringen, ich bin kein Feigling, der aus der zweiten Reihe schießt“, sagte der 61-Jährige. Auch die viel kritisierte Trennung von Ex-Coach Manfred Schmid wurde noch einmal thematisiert, die Trainersuche läuft.

Werner war nach Ablauf seiner Funktionssperre ab Mitte August zunächst als Berater tätig. Nun sei es aber an der Zeit, eine offizielle Funktion innerhalb des Vereins zu übernehmen, „daher habe ich das Angebot unterbreitet, künftig als Sportvorstand zur Verfügung zu stehen“, betonte er. Dieses Vorhaben muss aber zunächst noch vom Aufsichtsrat der Austria genehmigt werden, was noch dauern dürfte.

Ob seiner Investorentätigkeit wird auch eine Umstellung innerhalb der Organe des Vereins nötig sein, um von der Bundesliga für dieses Unterfangen grünes Licht zu erhalten. Sportdirektor Manuel Ortlechner soll durch Werners neue Tätigkeit aber nicht entmachtet werden.

Austria-Wien-Investor entschuldigt sich

Investor Jürgen Werner hat am Donnerstag bestätigt, dass er bei der Austria Wien den Posten des Sportvorstandes übernehmen will. Er entschuldigte sich auch für die Vorgangsweise bei der Trennung von Trainer Manfred Schmid.

„Es braucht eine Kulturänderung“

Die Ziele für seine neue Aufgabe hat Werner bereits gesteckt. „In den nächsten zwei Jahren erwarte ich mir deutliche Fortschritte. Es braucht eine Kulturänderung“, sagte er. Der Verein benötige eine gemeinsame Spielphilosophie, die DNA der Austria solle sich durch den ganzen Club ziehen. „Bis jetzt wurde in der ersten Mannschaft Slalom gefahren, in der zweiten Abfahrt und in der Akademie Riesenslalom.“

Gerhard Krisch und Juergen Werner (A.Wien)
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Werner (r.) will bei der Austria das sportliche Pendant zu Wirtschaftsvorstand Gerhard Krisch werden

Die Austria solle in Zukunft einen proaktiven Fußball mit hoher Intensität spielen, der die Zuschauer fesselt und mitnimmt. Mit dem aktuell vorhandenen Spielermaterial dürfte sich dieses Unterfangen zumindest in naher Zukunft als schwierig erweisen.

Schmid-Trennung: Fehler in der Kommunikation

Im Rahmen der Pressekonferenz wurde auch die Trennung von Ex-Trainer Schmid, die aufgrund von „Auffassungsunterschieden in wesentlichen sportlichen Fragen“ für die Verantwortlichen des Vereins unumgänglich gewesen sei, ausführlich thematisiert und debattiert.

Manfred Schmid (A.Wien)
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Schmid war bei den Fans beliebt, musste aber nach Auffassungsunterschieden seinen Hut nehmen

Werner wolle sich aufgrund der Fehler im Bereich der Kommunikation „bei allen Austrianern entschuldigen“, bekräftigte aber auch, dass es eine Trennung auf Augenhöhe gewesen sei. Derselben Ansicht war auch Vorstand Gerhard Krisch. Es habe ein Commitment mit Schmid gegeben, dass wir sportlich weit auseinander liegen, aber der Ex-Trainer sei „nicht hinausgeekelt worden“.

Trainersuche läuft auf Hochtouren

Die Suche nach einem neuen Trainer läuft aktuell auf Hochtouren. Der zeitliche Rahmen ist allerdings beschränkt, da die „Veilchen“ bereits am 3. Jänner mit der Vorbereitung auf die Frühjahrssaison starten.

„Wir sind in den Gesprächen weit fortgeschritten und haben eine klare Vorstellung“, betonte Werner, laut dem bei der Fahndung nach einem neuen Übungsleiter natürlich auch finanzielle Aspekte eine Rolle spielen. Angestrebt wird eine langfristige Lösung, über Namen potenzieller Kandidaten wurde keine Auskunft gegeben. Auf die Nachfrage, ob es auch Trainer gebe, die aufgrund der zugespitzten Lage am Verteilerkreis für den Posten abgesagt hätten, antwortete Werner kurz mit „Ja“.

Lizenz „wird große Herausforderung“

Neben den sportlichen steht die Austria weiterhin vor großen finanziellen Herausforderungen. Im Geschäftsjahr 2021/22 schrieb der Verein ein Minus von rund sieben Millionen Euro, das Fremdkapital konnte zwar um 9,66 Prozent verringert werden, beträgt aber immer noch 71,9 Millionen Euro. Der Optimismus für die Lizenz hält sich daher in Grenzen. „Das wird eine große Herausforderung“, betonte Krisch. „Aber wir haben einen klaren Plan. Erlöse steigern, Kosten dezimieren und den Rucksack Schritt für Schritt abbauen.“