Manuel Fettner beim Skispringen
GEPA/Oliver Lerch
Tournee

Fettner hofft auf ersten Sieg

Mit einem zweiten Platz bei der Tournee-Generalprobe in Engelberg hat sich Skispringer Manuel Fettner hochzufrieden in die Weihnachtspause verabschiedet. Es war das beste Weltcup-Ergebnis in der Karriere des 37-jährigen Tirolers, der erste Sieg bei einem Einzelspringen lässt nach 289 Weltcup-Starts im Hauptbewerb noch auf sich warten. Vor dem Start der 71. Vierschanzentournee am Donnerstag (16.30 Uhr, live in ORF1) in Oberstdorf ist Fettner aber zuversichtlich, zumal in der Schweiz nicht viel aufs oberste Stockerl fehlte.

„Das tut einfach gut zu wissen“, betonte der Routinier gewohnt gelassen. Ein Ende der schier ewigen Durststrecke ist zwar in Reichweite, doch Fettner bleibt angesichts der starken Konkurrenz realistisch. Der Pole Dawid Kubacki und der Slowene Anze Lanisek gewannen in dieser Saison sieben von acht Bewerben, die beiden Weltcup-Dominatoren sind derzeit nur schwer zu überflügeln.

„Ich bin eher so der mathematische Typ“, sagte Fettner im APA-Gespräch. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von den beiden Favoriten gewinnt, sei natürlich am größten. Aber: „Wenn sehr viel zusammenpasst, ist alles möglich.“

Granerud gewinnt Quali

Der Norweger Halvor Egner Granerud hat die Qualifikation für den ersten Bewerb der Vierschanzentournee in Oberstdorf gewonnen. Er setzte sich gegen den Polen David Kubacki und dem Slowenen Timi Zajc durch. Auch alle sieben Österreicher sind beim ersten Bewerb am Donnerstag dabei.

Kraft von Fettner überzeugt

Teamkollege Stefan Kraft sieht Fettner im Favoritenkreis um den Tournee-Sieg. „Er kann sicher ein Wörtchen mitreden“, sagte der Weltmeister über den Team-Olympiasieger. „Er ist heuer so stabil wie noch nie.“ Der erste Weltcup-Sieg sei daher nur eine Frage der Zeit. „Es muss passieren, er kann es nicht erzwingen“, betonte Kraft. Einmal war Fettner schon der Sprung nach ganz oben gelungen, beim Sommer-Grand-Prix in Courchevel im vergangenen August.

Manuel Fettner nach Skispringen
GEPA/Oliver Lerch
Für Fettner ist nach wie vor „alles möglich“

Möglicherweise ein gutes Omen: Sein bisher einziges Podium bei der Tournee gelang Fettner vor zwölf Jahren mit Platz drei in Oberstdorf. „Das ist auf jeden Fall ausschlaggebend dafür, dass ich seitdem immer gerne nach Oberstdorf fahre“, sagte Fettner. „Die Schanze taugt mir, aber ich bin schon auf jeder Schanze gut und schlecht gesprungen.“ Am Mittwoch steht auf der Schattenbergschanze im Allgäu die Qualifikation auf dem Programm, ehe Fettner anders als im Vorjahr beim Auftakt am Donnerstag (beide 16.30 Uhr/live ORF1) ganz vorne dabei sein will.

Es geht wieder aufwärts

Dass es bei Fettner seit drei Jahren wieder aufwärts geht, liegt auch am Set-up. „Ich habe im Materialbereich bei meiner Abstimmung die richtigen Entscheidungen getroffen und Sachen gefunden, die mir helfen“, erklärte der Routinier. Zwar gehe Fettner noch nicht alles leicht von der Hand, aber „zum Glück stehe ich da, wo ich gerade stehe“.

In Peking krönte er seine Karriere mit Olympiasilber von der Normalschanze und Team-Gold, nun könnte der Innsbrucker fast 23 Jahre nach seinem Weltcup-Debüt auf dem Bergisel auch bei der Tournee um den Sieg mitkämpfen. ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl fand eine Erklärung für den Erfolg seines Schützlings auch in der körperlichen Verfassung. „Hut ab, dass er so fit ist“, sagte der Coach.

Sein Team müsse mit Blick auf die Regenerationszeiten im Vergleich zu jüngeren Athleten schon ein bisschen anders planen. „Aber er macht das gut. Er ist sehr fokussiert unterwegs, sehr stabil und in einigen Bereichen noch konsequenter geworden“, erklärte Widhölzl. In den vergangenen Jahren habe Fettner auch viel dazugelernt.

Auftaktspringen zur Vierschanzentournee in Oberstdorf

K.-o.-Duelle im ersten Durchgang:
. Fatih Arda Ipcioglu TUR
. Markus Eisenbichler GER
. Artti Aigro EST
. Constantin Schmid GER
. Lovro Kos SLO
. Ryoyu Kobayashi JPN
. Marius Lindvik NOR
. Pavel Wasek POL
. Jan Hörl AUT
. Pius Paschke GER
. Stephan Leyhe GER
. Giovanni Bresadola ITA
. Jan Habdas POL
. Kristoffer Erikssen Sundal NOR
. Franceso Cecon ITA
. Philipp Aschenwald AUT
. Dean Decker USA
. Daniel Tschofenig AUT
. Gregor Deschwanden SUI
. Robert Johansson NOR
. Antti Aalto FIN
. Peter Prevc SLO
. Vilho Palosaari FIN
. Philipp Raimund GER
. Alex Insam ITA
. Michael Hayböck AUT
. Yukiya Sato JPN
. Anze Lanisek SLO
. Ziga Jelar SLO
. Clemens Leitner AUT
. Domen Prevc SLO
. Manuel Fettner AUT
. Roman Koudelka CZE
. Daniel Andre Tande NOR
. Muhammed Ali Bedir TUR
. Andreas Wellinger GER
. Stefan Kraft AUT
. Karl Geiger GER
. Erik Belshaw USA
. Kamil Stoch POL
. Stefan Hula POL
. Piotr Zyla POL
. Anders Fannemel NOR
. Johann Andre Forfang NOR
. Junshiro Kobayashi JPN
. Timi Zajc SLO
. Vladimir Zografski BUL
. Dawid Kubacki POL
. Naoki Nakamura JPN
. Halvor Egner Granerud NOR