Von den übrigen ÖSV-Athleten kamen die Oberösterreicher Daniel Hemetsberger (+1,76) und Vincent Kriechmayr (+1,79) in der verspätet begonnenen Einheit auf die Positionen 14 bzw. 15. Julian Schütter (21./+2,10), Stefan Babinsky (24./+2,19) und Raphael Haaser (45./+4,06) waren die nächstbesten der rot-weiß-roten Equipe.
Andreas Ploier (58./+6,04) und Otmar Striedinger (61./+6,38) hatten bereits gehörigen Rückstand. Ihre Landsleute Christoph Neumayer und Lukas Feurstein blieben dem Start fern, ebenso wie der Schweizer Beat Feuz. Der Olympiasieger hatte Mitte vergangener Woche seinen Rücktritt für die Kitzbühel-Abfahrt am 21. Jänner angekündigt.
Bormio-Training: Beat Feuz im Fokus
Der Italiener Christof Innerhofer dominierte das Training für die Abfahrt in Bormio. Bester Österreicher war Matthias Mayer als Vierter. Besonders im Fokus stand aber Beat Feuz, der erstmals über seinen baldigen Rücktritt sprach.
Italiener schöpfen Hoffnung
Innerhofers Trainingsbestzeit sollte einen Schub für die im bisherigen Saisonverlauf enttäuschenden Italiener bedeuten. Der seit Kurzem 38-Jährige hat das Rennen auf der Stelvio 2008 gewonnen.
Sechsfachsieger und Vorjahressieger Dominik Paris zeigte sich im Vergleich zu seinen bisherigen Saisonergebnissen als Elfter (+1,17) ebenfalls verbessert. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde, Führender im Disziplin-Weltcup, wurde Zwölfter (+1,30), der Schweizer Weltcup-Führende Marco Odermatt 18. (+1,91).
Nach vier Saisonabfahrten ist Mayer vor Kriechmayr als Vierter bester ÖSV-Läufer in der Disziplinwertung. Hinter Kilde und Odermatt liegt der im Bormio-Training fünftplatzierte Franzose Johan Clarey (+0,64). Dessen Landsmann Adrien Fresquet wurde Dritter (+0,27). In Bormio geht es am Mittwoch ab 11.30 Uhr um Abfahrtsweltcup-Punkte. Exakt 24 Stunden später (beides live in ORF1) ist dann ein Super-G angesetzt.
Weltcup-Debüt von Ploier
ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer nominierte nach dem Training Mayer, Hemetsberger, Kriechmayr, Striedinger, Schütter und Babinsky. Der ÖSV hat aktuell in Bormio nur die Möglichkeit, sechs Athleten zu nominieren.
Für den Super-G wurden neben dem erwähnten Sextett Haaser, Feurstein und Ploier aufgestellt. Der 25-jährige Oberösterreicher Ploier gibt nun mit Verspätung sein Weltcup-Debüt, nachdem der Super-G in Gröden vor Weihnachten wegen Schlechtwetters abgesagt worden war.
„Brutal, ruppig, anstrengend“
Die Stelvio präsentierte sich am zweiten Weihnachtsfeiertag in ihrer bekannten Art. „Es ist wie jedes Jahr, brutal ruppig und extrem anstrengend“, sagte Maier. Die Trainingsplatzierung sei dem Kärntner relativ egal. „Ein paar Sachen haben gut gepasst, andere gilt es besser zu machen. Das ist das Ziel für die nächsten Tage.“ Hacker meinte nach seiner ersten Fahrt auf dieser Piste, dass es „durchgehend sehr dunkel und ziemlich unruhig“ sei. Man brauche eine gute Spannung. „Es ist sicher eine der schwierigsten Abfahrten“, so Hacker.
Kriechmayr sah die Strecke in einem sehr guten Zustand. „Sie wird auf die Rennen hin sicher noch unruhiger und glatter werden. Das erste Training war solide, aber natürlich nicht am letzten Zacken.“ Hemetsberger sah es ähnlich: „Es war brutal unruhig, wie jedes Jahr. Die Wellen sind ein bisschen mehr ausgeprägt, weil wenig Schnee ist. Die Stelvio hat ihre Klauen immer noch.“ Striedinger hingegen nahm es bewusst locker: „Ich wollte mir das einmal anschauen. Es sind ziemlich giftige Wellen drinnen, daher wollte ich nichts riskieren.“